Aber einen nachhaltigen Effekt hat es halt nur, wenn man sich bewusst macht, was man da gerade tut. Sonst wird man für den Hund einfach nur unberechenbar.
Wieder nö.
Nur weil man eine Reaktion unbewusst zeigt, ist sie noch lange nicht unberechenbar.
Es gibt Menschen, die sehr vieles in ihrer Erziehungsarbeit - sowohl im Bereich Strafe als auch Bestätigung - unbewusst tun, gerade in Sachen Körpersprache. Die Tatsache, dass sie nicht darüber nachdenken, sondern es aus dem Bauchgefühl heraus in der Situation tun, macht es nicht per se falsch.
Problematisch wird es nur WENN ihre unbewussten Reaktionen unpassend sind, solchen Leuten bewusst zu machen, was sie tun und wie sie kommunizieren ohne es zu merken, ist eine Sisyphosarbeit für Trainer. Aber es sind eben nicht alle Reaktionen unpassend, das sind dann die Leute, denen nachgesagt wird sie hätten ein Händchen für Hunde. Eben jene, die aus dem Bauchgefühl heraus richtig kommunizieren können.
Aber auch wenn deine Reaktion situativ aus dem Bauch raus kommt, weisst du ja, was sie bewirken soll, sonst würdest du es ja nicht machen. Und wenn es dann nicht das bewirkt, was es soll, überdenkst du hoffentlich deine Reaktion.
Für mich ist auch dann intuitives Handeln nicht unbewusst.
Ich meine eher so Situationen, wo einem der Kragen platzt und dem Hund der Himmel auf den Kopf fällt, obwohl es situativ gar nicht mehr passt. Oder man ignoriert Verhalten ewig lang, bis das "Maß voll ist" und dann bricht der aufgestaute Frust über den Hund rein und der versteht die Welt nicht mehr.
Das wäre ja dann lerntheoretisch auch keine Strafe, aber manche Leute meinen halt dann, dass sie jetzt den Hund aber mal zurecht für sein Fehlverhalten "bestraft" hätten.
Im real life sehe ich das öfter als eine bewusst und korrekt gesetzte Korrektur.