Alles anzeigenAnstatt es so zu erarbeiten, kann ich als Trainer die Hündin bereits vor der Treppe beruhigen. Die Motivation der Hündin ist nach wie vor das schnelle "nach draussen kommen". Bevor ich also die Treppen überhaupt betrete, belohne ich das ruhige Warten indem ich erst dann einen Schritt weiter gehe, wenn sie sich beruhigt hat. Nun mache ich Schritt für Schritt immer das gleiche. Ein Schritt nach vorne, warten, beruhigen, mit einem weiteren Schritt belohnen. Wenn die Dobermann-Hündin zu ungeduldig wird korrigiere ich erst dann, wenn sie plötzlich einen Satz nach vorne machen möchte. Die Korrektur ist dann aber kein Leinenruck, da sie damit nur noch mehr Aufregung verknüpft hat, sondern das ruhige zurück ziehen an die ursprüngliche Stelle. Damit bestrafen ich sie damit, dass sie wieder ein Stück weiter Weg von der Haustür ist.
Und immer so weiter.
Frage, warum bringt man dem Hund nicht ein Kommando "Hinten" oder "Hinter" bei, wo der Hund lernt, hinter seinem Menschen zu laufen?
Das als Vorarbeit verinnerlicht, dass es Zeiten gibt, wo Frau Hund hinten laufen soll und dann auch wieder entlassen wird, hilft ungemein, wenn man wo runter muss, wo es steil ist.
Und zur Aufregung, das ist tricky. Denn es gibt Hunde, da ist das mit dem einen Schritt gehen, warten, belohnen eine Tortur für den Hund und keineswegs angenehm oder belohnend. Wenn denen ihr Geduldsfaden aufgebraucht ist, dann springen die die restlichen Stufen einfach runter und alles ist für die Katz. Und wenn ich dann konsequenterweise nochmal von vorn anfang... also mein Hund würde mir nen Vogel zeigen
Da stell ich lieber die Regel auf, wenn ich hinten sag bleibst du hinter mir, das gilt egal wo, egal wann und löse das über Gehorsam. Das hat den Vorteil, dass ich das hinten laufen ohne den Trigger "wir gehen die Treppe runter, es geht Gassi, juhuuu" üben kann.
Das Hinten laufen baue ich zu Beginn körpersprachlich auf, indem ich mich drehe und den Hund zurückschicke, wenn er mich überholen will, verbunden mit einem "äh-äh" und sofort "Ja" oder einem anderen Markerwort, wenn er das tut, was ich will, nämlich hinten bleiben. Das geht nach meiner Erfahrung recht fix, dass das verinnerlicht wird.
Dass man seinen Hund nicht anschreit, wie in deinem ersten Beispiel versteht sich glaub ich von selbst. Es gibt Hunde, die drehen sich irgendwann um, wenn das Fass voll ist, und im Grunde streb ich als Halter ja freudige Mitarbeit an und die erreich ich nicht indem ich cholerisch herumschreie.
Das Kommando hinten kennt und kann Kaya auch und wird auch an unübersichtlichen Stellen oder Engstellen angewendet. Aber auch das wurde mit Korrektur aufgebaut. Sie muss ja erst verstehen, dass "hinten" eben "hinter dem Menschen bleiben" bedeutet, ehe sie es umsetzen kann. Und da wurde eben jeder Versuch, wenn das Kommando gegeben wurde, vorzulatschen durch mit der Hand blocken verhindert. Ergo Korrektur. Das hat sie recht schnell kapiert.
Da ist ja schon die Aufhebung des Kommandos, der gewährte Freiraum dann die belohnende Komponente. Und "hinten" wird ja meist eh nur für eine sehr überschaubare Strecke genutzt.