Beiträge von KayaFlat

    Ich denke nicht, dass Pavel es dir sagen kann.

    Aber dass du hier schreibst und dich so quälst, ist für mich ein Zeichen, dass du eigentlich weißt, dass es Zeit für den Abschied wird.

    Ich sehe es so und habe es mit meiner letzten Hündin so erlebt, dass es der Mensch ist, der nicht loslassen kann. Für den Hund ist es ja nicht schwer zu gehen, wenn seine Zeit gekommen ist. Für mich ist die Zeit gekommen, wenn ich weiß, dass nur noch schlechtere Tage kommen werden als der letzte, seitdem ich mir gedacht habe, dass der Hund ganz deutlich abbaut.

    Bei Jacky hab ich aus Egoismus zu lange gewartet und im Nachhinein hätte sie es verdient gehabt, dass man ihr zumindest die letzten drei Wochen erspart hätte. Sie ist an dem Tag, als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, den Tierarzt zum Einschläfern kommen zu lassen, von selbst gestorben. Es war kein schöner Tod.

    Ich habe mir fest vorgenommen, bei Kaya diesen Fehler nicht zu machen.

    Welches Signal erhoffst du dir denn?

    Hunde denken nicht abstrakt über den Tod nach, die stehen es halt bis zum Ende durch.

    Rational können die eine Entscheidung, dass es jetzt genug des Leodens ist, doch gar nicht treffen.

    Es ist an uns, zu entscheiden, ob die Lebensqualität noch hinnehmbar ist oder ob der Tag mehr Last als (Lebens-)Lust bedeutet.

    Ich verstehe sehr gut, wie schwer es ist, seinen Lebensnegleiter für so viele Jahre ziehen zu lassen, aber für mich liest es sich so, als wäre Pavel am Ende seines Weges.

    Ich wünsche dir viel Kraft für die richtige Entscheidung.

    Mit 11 bzw auch noch 12 Wochen halte ich noch einen nächtlichen Lösegang nach etwa 4-5 Stunden für angebracht. Meine konnten da noch nicht die ganze Nacht einhalten.

    Da wurde der Wecker auf 3 gestellt und dann gings nochmal raus. War nach 3-4 Wochen dann eh durch.

    Meine Erfahrungen nach und mit dem dritten Golden Rüden:

    Das Hochdrehen konnten und können alle drei sehr gut. Unterschiedlich war jedoch das drauf zu stürmen wollen. Mein jetziger Rüden ist gut zu Händeln, weil ich hier von Anfang an den Schwerpunkt auf (spielerisch erlernte) Impulskontrolle gelegt habe.

    Und das nicht im Bezug auf Hundebegegnungen, sondern generell. Ruhe zu bewahren zahlt sich für ihn aus.

    Das heißt, er kann abwarten, er lässt sich ganz gut abrufen und er setzt sich mittlerweile freiwillig hin um zu beobachten und Kontakt zu mir aufzunehmen.

    Das halte ich für essentiell.

    KayaFlat

    Dein erster Satz beruhigt mich etwas. Die Hundetrainerin bei der ich war meinte, dass er sich mit so was natürlich auch mal ernsthafte Probleme einfangen kann, wenn er mal auf einen Hund trifft, der das nicht so gelassen nehmen kann. Also würdest du Fremdhunde Kontakt (natürlich in Absprache!) durchaus zulassen? Ich selbst wohne in der Stadt, hier darf er keinen Kontakt haben, das ist mir zu gefährlich. Unser Gassigebiet ist an einer Schnellstraße gelegen. Ich fahre aber mindestens einmal am Tag raus in die wirkliche Natur und hier und da begegnen wir natürlich auch andere Teams. Was würdest du denn sagen ist bei so einem fiddel Hund zu viel? Und welche Reaktion von anderen Hunden ist vielleicht zu heftig?

    Hilfreich ist natürlich, wenn man HH kennt, die sauber kommunizierende Althunde haben, die den Jungspund auch mal punktgenau runterregeln, wenn der in Hocherregung rumspackt. Dieses hohe Erregungslevel gepaart mit Distanzlosigkeit und bei Ansagen dann auch noch Gefiddel oder aufdringlichem Lefzenlecken, was Retriever gern zeigen, nervt viele andere Hunde.

    Bei Kaya durften die beiden Ridgebacks einer Freundin dann Kaya auch mal deutlich zeigen, was sie davon halten. Muss im Nachhinein aber sagen, dass Kaya da recht abgebrüht und hartnäckig war und als Junghund auch etwas merkbefreit. Die Ridgis fanden Kaya auch tendenziell eher doof als Junghund. Wurde aber deutlich besser je älter sie wurde und je besser sie ihre Aufdringlichkeit in den Griff bekam.

    Auf dem Weg dahin, hab ich sie aus Begegnungen rausgenommen, wenn ich merkte, dem anderen Hund reißt jetzt gleich der Geduldsfaden, weil sie auf subtiler Drohungen mit weiter ranschleimen und gefiddel reagiert hat. Das ist halt bei jungen Retrievern oft das Problem. Sie kontakten, der andere Hund gibt ihnen zu verstehen, dass er das doof findet (Bürste, steif werden, Lefze ziehen) und der Retriever geht dann nicht auf Abstand, sondern schmeißt sich noch mehr ran, nach dem Motto: "Echt? Ich soll Leine ziehen? Aber ich bin doch nett! Und harmlos."

    Dann kriegt der Jungretriever halt auf den Deckel, wenn man ihn da nicht vorher rauszieht.

    Zu heftig finde ich beim anderen Hund, wenn er beschädigen will. Normal finde ich, wenn der andere Hund Drohknurrt und auch mal Abschnappt, wenn er vom Jungspund belästigt wird. Wenn der Junghund dann weicht und kurz beschwichtigt und dann auf ruhigerem Level und respektvoll eine weitere Annäherung startet, finde ich das gut.

    Man sollte aber Hunde schon einigermaßen lesen können, um in solche Begenungen zu gehen. Und auch der andere HH sollte seinen Hund lesen können und den Althund auch ggf. abbrechen können, wenn er zu heftig wird.

    Deswegen ist es schon immer ein gewisses Wagnis in Kontakt mit gänzlich unbekannten HH und Hunden zu gehen.

    Bei mir auf dem Dorf kannte ich die Hund-Halter- Gespanne recht schnell vom Sehen und kurzem Geplauder. Da konnte ich das schon einigermaßen einschätzen.

    Bei geplanten und abgesprochenen Begegnungen ist auch nie was ernsthaftes passiert.

    Bei Kaya, die in ihrer Junghundphase durchaus auch meinte, dass man zu jedem anderen Hund unbedingt Kontakt aufnehmen muss, hat sich das mit dem Älterwerden durchaus "verwachsen".

    Heute ist sie Hunden gegenüber ignorant, die sie als aggressiv oder uninteressant einstuft und mag ausser kurzem Abchecken von sich aus keinen Kontakt zu Fremdhunden mehr. Sie ist aber grundsätzlich sehr freundlich und kann mit anderen Hunden gut koexistieren.

    Ich habe sie aber nach Absprache seit jeher kontakten lassen und je nach Verlauf mehr oder weniger stark eingegriffen.

    Muss aber auch dazusagen, dass die relative Lockerheit im Kontakt schon dazu geführt hat, dass sie der Meinung war, dass man erstmal "Hallosagen" sollte. Dabei ist es schon auch vorgekommen, dass sie mir mal abgeflitscht ist. Aber da sie so freundlich war, konnte ich mit einer Entschuldigung die Wogen glätten. Bis der Hund da ist, wo man ihn haben will, und das dann zuverlässig klappt, dauert es halt 2- 3 Jahre und unterwegs passieren auch Missgeschicke. Konnte ich mir in meiner Gegend, wo man sich nach einer Weile auch kannte, leisten, ohne dass es Probleme gab, wenn der Hund mal noch nicht funktionierte. Die Jugend ist zum Lernen da, finde ich, und mein Ziel war es, einen Hund zu haben, der seine Kontakte im Freilauf weitgehend selbständig regeln kann, wenn er die Grundregeln gelernt hatte und steuerbar blieb.

    Erstmal: dass Retriever im Junghundealter so auf andere Hubde reagieren, halte ich für rassetypisch und völlig normal.

    Ich würde je nach Stammgassigebiet nicht unbedingt so fahren, dass ich Hundekontakte rigoros unterbinde, sondern dass ich einen Fuß in die Tür kriege, die zu steuern und zu moderieren.

    Wenn eure HH hier eher von der gelassenen Sorte sind und die Hunde viel im Freilauf sind, würde ich den Hund nach Freigabe durchaus Kontakt haben lassen und mittelfristig daran arbeiten, dass er sich aus dem Kontakt abrufen lässt und dass ich die Erregung mit der Zeit runterkriege. Dabei alles an Verhalten abbrechen, was deutlich drüber ist und den Hund kurzzeitig rausnehmen, bis er wieder ein Stück runtergefahren ist.

    Er soll lernen sich zu beherrschen und wie man sich gesittet im Kontakt verhält.

    Ich finde, wenn man den Kontakt so rigoros unterbindet, arbeitet man sehr gegen das Grundwesen des Retrievers, der nun mal ziemlich kontaktfreudig ist, aber meist auch lange freundlich bleibt und dabei auch gut steuerbar ist.

    Fast nie in den Kontakt zu dürfen, könnte den Hund durchaus stark frusten. Daraus könnte sich dann so eine gegenseitige Frustspirale ergeben, wenn man da ständig gegen die Bedürfnisse des Hundes arbeitet.

    PS. Dass man die Kontakte vorher abspricht, möchte ich hier nochmal betonen.

    Ich habe Kaya in meinem Heimatdorf auch vor dem Bäcker und dem Dorfsupermarkt angebunden.

    Grundsätzlich erwarte ich, dass man einen fremden Hund in Ruhe lässt, also dass da jetzt nicht reihenweise Leute kommen und Kaya antatschen ( was in meinem dörflichen Umfeld auch nicht der Fall war).

    Mir ist aber auch klar, dass ich nur einen Hund außerhalb meines direkten Einflussbereichs angebunden lassen kann, bei dem ich mir zu 99,9% sicher bin, dass der auch nicht beisst, wenn jetzt doch einmal ein Mensch (egal ob Kind oder Erwachsener) zu dem hingeht und den anspricht, antatscht oder streichelt. Das kann halt einfach passieren.

    Einen Hund, der mit Menschen unsicher oder gegen diese aggressiv ist, kann ich einfach nicht ohne Aufsicht oder Einwirkungsmöglichkeit auf Mensch und Hund alleine lassen.

    Das ist mein Hund, also meine Verantwortung, dass der nichts tun kann.