Aber in der Sache hat sie recht.
Im denkbar blödesten Szenario geht mir Kaya aus der Hand, hetzt ein Reh über die Straße und der entgegenkommende Fahrer, der ausweichen will, kommt von der Straße ab und prallt gegen einen Baum mit Todesfolge.
Ich würde nicht sagen, dass ich den Hund jederzeit immer und absolut unter Kontrolle haben werde.
Und im wirklichen Leben kenne ich auch niemanden, von dem ich davon ausgehen würde, außer er sichert den Hund wie Fort Knox.
Über den Grad der Fahrlässigkeit der verurteilten Halterin kann ich mir kein Urteil bilden, aber der 0815- Hundehalter sollte nicht davon ausgehen, dass es nicht auch bei ihm absolut blöd laufen kann.
Es ist nicht wahrscheinlich, aber eben auch nicht unmöglich.
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Klingt jetzt doof :
Aber lernt man nicht eigentlich in der Fahrschule dass man in bestimmten Situationen nicht ausweichen sollte/darf ?
Ich mein, bei was Großem ( bspw Pferd ) isses immer fatal wenn man rein krachen würde.
Bei Hunden bspw heißt es eigentlich immer : Wenn man nicht ausweichen kann ( weil zu gefährlich) muss man ( leider ) das Lenkrad festhalten und drauf halten.
Sicherlich gibt's da den Reflex dass man ausweicht weil man das Tier nicht übern Haufen fahren will, aber ist das nicht ( rein vom Tier her, rechtlich im Betug zum HH isses natürlich was anderes) ähnlich zu nem Wildunfall zu betrachten?
Das schreib ich jetzt nur deshalb weil der Vergleich mEn was Anderes ist weil man da auch als Autofahrer noch ein Stück weit Spielraum hat.
Das soll jetzt NICHT heißen dass das nicht passieren kann und man dafür keine Verantwortung zu tragen hätte als HH.
Bei dem Fall in Ö bspw... Das einzige das die Joggerin hätte anders machen können wäre an dem Tag um diese Zeit nicht dort zu joggen. Aber das kann man ja nicht hellsehen.
Oder als anderes Beispiel- rennt mir der Hund vor ein Fahrrad oder Motorrad - da bleibt weniger Spielraum als mit Auto.
Also, ich sag ja, das klingt doof was ich da schreibe.
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Oft reagiert man da aber im Reflex
Das war ja auch nur ein Beispiel, dass auch ich fahrlässig einen Todesfall durch meinen Hund verursachen könnte.
Ich halte es nicht für wahrscheinlich, es ist aber eben auch nicht absolut auszuschließen.
Diese Halterin hätte im Vorfeld sicherlich auch niemals damit gerechnet, dass dieser schreckliche Vorfall so passieren kann, wie er passiert ist.
Ich gehe davon aus, dass die Hunde vorher unauffällig waren. Warum sie in der Situation reagiert haben, wie sie es taten, was diesen Schalter im Hirn umgelegt hat, weiß niemand genau.
Und auch ich war schon öfter mit über 80 kg Hund (zwei Ridgebacks) unterwegs, die ich rein über Kraft auch niemals hätte halten können. Ich empfand das aber nicht als fahrlässig und es ist ja auch nie was passiert. Aber wenn...?
Ich finde, man sollte nicht so leicht so hart urteilen, wie es manche hier tun, auch wenn ich schrecklich finde, was das Opfer hat durchleiden müssen.
Ein lebenslanges Hundehalterverbot ist für mich nur begründbar, wenn man es als eine Art Vergeltung für das Leid sieht, das sie verursacht hat.
Ich gehe davon aus, dass diese Frau niemals wieder einen derartigen Vorfall verursachen wird, auch wenn sie wieder Hunde halten darf/dürfte.
Und ich glaube, ich würde freiwillig nur dann in ihrer Situation auf jede weitere Hundehaltung verzichten, wenn ich selbst denke, dass ich grob fahrlässig gehandelt habe und mich damit quasi bestrafen würde.
Also kann ich schon verstehen, dass man zumindest überlegt, dagegen Widerspruch einzulegen.