Beiträge von KayaFlat

    Bei (Human-) Ärzten ist die Nachfrageseite durch eine Pflichtversicherung davor geschützt, durch eine medizinische Behandlung finanziell ruiniert zu werden.

    Ist das wirklich so? Ich bin sicher dass eine Bekannte von mir (selbständig tätig) keine Krankenversicherung hat. Jedenfalls zahlt sie keine Krankenversicherungsbeiträge. Nicht an eine private KK und auch nicht an eine gesetzliche.

    Meines Wissens gibt es eine Pflicht zur Krankenversicherung.

    Und ein absoluter Einzelfall wäre nun auch kein sehr schlagkräftiges Gegenargument.

    Wie soll die Problemlösung denn aussehen?

    Deswegen nenn ich das ja Dilemma: ich weiß es nicht.

    Aber:

    Menschen müssen ohne Haustier (für mich v.a. Hund und Katze) leben, weil sie nicht wohlhabend genug sind auch hohe Kosten stemmen zu können, falls nötig, macht mir persönlich halt einfach Bauchweh.

    Dazu sind für viele Menschen die Tiere halt einfach zu wichtig als sozialer Support. Klar, sehr antropozentrisch gedacht, aber auch ich halte Kaya nicht, weil ich denke, dass es das absolut beste für das Tier ist. Ich habe meinen Hund aus absolut egoistischen Motiven.

    Und realistischerweise nehmen ja die meisten nicht davon Abstand, sich ein Tier anzuschaffen, weil sie im Vorfeld die eventuell immens hohen Kosten für den Tierarzt bedenken. Andersrum wird ein Schuh draus: sie schaffen sich ein Tier an und staunen dann Bauplätze, wie kostenintensiv die optimale medizinische Versorgung für das Tier ist/sein kann. Tja, und dann können und wollen sie sich diese leisten oder eben nicht.

    Wie gesagt, ich habe auch keine Lösung, aber ich persönlich empfinde die Situation halt als Dilemma und es regt mich irgendwie auf.

    Und besteht nicht die Möglichkeit, das einfach "auszusitzen"? Wenn ihr euch im Auto Oropax in die Ohren steckt, Musik aufdreht, vielleicht ist das ja dann einfach nur eine Frage der Gewohnheit.

    Oder lässt er sich mit irgendwas ablenken, Kausachen zum Beispiel?

    Püüh.

    Naja, Arbeitshunde können sehr ausdauernd sein, in dem, was sie tun, auch wenn es Schmotz ist. Die sind eher nicht fürs Aufgeben und Resignieren gezüchtet.

    Und wie oft und wie lange willst du das aussitzen? Eher nicht so praktikabel, denn hältst du das Programm nicht durch, festigst du das Verhalten durch intermittierende Verstärkung weiter.

    Ich denke, da müssen viele Rädchen ineinander greifen für einen Durchbruch. Langanhaltendes Problemverhalten bei speziellen Dingen ist oft nur ein Symptom für ein viel grundlegenderes Problem.

    Habt ihr denn einen Hebel bezüglich Erregungssteuerung und Erregungskontrolle bei Tamilo, mogambi?

    Es ist und bleibt für mich ein Problem, wenn der Gang zum Tierarzt zur sozialen Frage wird.

    Die Lösung dazu ist einfach: man MUSS kein Tier halten, wenn die finanziellen Mittel nicht da sind...

    Viele Tiere sind aber schon länger da.

    Und vielen wird halt auch erst jetzt bewusst, wie teuer die Behandlung werden kann, da ihr Tier alt wird und mehr tierärztliche Versorgung braucht.

    Dieses Dilemma wurde doch schon x-Mal durchdiskutiert.

    Eine Lösung ist nach wie vor nicht in Sicht.

    Ich reite halt gern auf der Problematik rum.

    Aber du hast recht: nur wohlhabende Menschen können sich heute noch ohne Bauchschmerzen und guten Gewissens Tiere halten.

    Problem gelöst, wie toll!

    In welchem anderen Dienstleistungsbereich ist das denn so organisiert?


    Zb bei dem RVG, dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz, der HOAI, der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, oder dem GnotKG wenn es um die Kosten eines Notars geht. Beim Notar hat man übrigens kein Wahlrecht, weil für bestimmte Rechtsgeschäfte die Beteiligung eines Notars vorgeschrieben ist..


    Auch Humanmediziner haben zb eine Gebührenordnung, die GOÄ.

    Wann leistest du dir als Privatperson einen Ingenieur?

    Notarielle Handlungen sind per Gesetz stark reguliert. Du brauchst nur für besondere Rechtsgeschäfte einen Notar. Man könnte also sagen, da ist auch die Nachfrageseite stark reguliert.

    Rechtsanwälte stimmt. Aber oftmals müsstest du keinen Rechtsanwalt einschalten, sondern könntest dich selbst vertreten. (Unter Umständen keine gute Idee). Ausserdem hat heute fast jeder eine Rechtschutzversicherung (wobei ich zweifle, ob das gesamtgesellschaftlich so gut ist).

    Wenn ich meinen Kater selbst kastriere, kommt der Tierschutz. Selbst wenn ich das für den Kater schmerzfrei könnte.

    Bei (Human-) Ärzten ist die Nachfrageseite durch eine Pflichtversicherung davor geschützt, durch eine medizinische Behandlung finanziell ruiniert zu werden.

    Findet ihr denn nicht auch problematisch, dass von der GOT nicht (nach unten) abgewichen werden darf, selbst wenn das für den TA betriebswirtschaftlich möglich ist? Oder dass er mit einem Fuß vorm Verlust der Approbation steht, wenn er seine Preise bei alten Bestandskunden sozial ausgewogen gestaltet?

    Es ist und bleibt für mich ein Problem, wenn der Gang zum Tierarzt zur sozialen Frage wird.

    Für mich passt da was Grundsätzliches nicht. Die Veterinärmedizin ist im Prinzip durch die Gebührenordnung kein freier Markt, sondern die Preise sind streng reguliert (und zwar auf einem für manche Tierbesitzer recht/ zu hohem Niveau). Die Nachfrageseite (also die Tierbesitzer) hat aber keine Möglichkeit auf ein niedrigeres Preisniveau auszuweichen, weil auch Tierärzte, die beispielsweise geringere Kosten haben, weil sie (noch) keine Hightechmedizin praktizieren oder wenig Personal haben, sich an die GOT halten müssen und somit keine "Dumpingpreise" anbieten dürfen.

    Hier in meinem dörflichen fränkischen Hood trifft das oftmals auf totales Unverständnis, was tierärztliche Behandlung für Haustiere kostet. Da sehen die halt so schnell keinen Tierarzt mehr.

    Ich finde halt, wenn ein regulierter Markt auf der Preisseite auf eine rein privat organisierte Nachfrageseite trifft, ist das irgendwie eine Schieflage. Dann müsste auch die Nachfrageseite reguliert werden oder die Tierärzte frei bleiben in ihrer Preisgestaltung.

    In welchem anderen Dienstleistungsbereich ist das denn so organisiert?

    [...]

    Ansonsten würde ich bzgl. der Dynamik zwischen euch einen Trainer aufsuchen und daran arbeiten, wie ihr einen besseren Weg findet miteinander umzugehen.


    Es scheint mir, als würde es euch beiden gut tun ein bisschen Anleitung von außen zu bekommen, da es so wirkt, als ob du manches einfach überinterpretierst und dieses „mit adleraugen Auf den Hund gucken“ gerade für unsichere Hunde die Situation oft noch schwieriger macht und sie in eine habacht Stellung bringen.

    Das scheint mir des Pudels Kern zu sein.

    Kaya kann auch von meinen Nichten geführt werden (2x6 und 9 Jahre). Auf die Neunjährige hört sie schon ganz passabel und das eine Zwilligsmädchen hat ein richtig gutes Gespür für Hunde.

    Natürlich bin ich dann dabei, aber die Leine halten sie selbst. Das Risiko ist überschaubar, weil totale Pampa und Kaya auch bei Wild nicht (mehr) in die Leine geht. Trotzdem gibt es die Regel, dass sie lieber loslassen sollen, falls der Hund doch mal in die Leine gehen sollte. Bisher noch nicht passiert. Allerdings hatten die Zwillingsmädchen vor ein paar Wochen die glorreiche Idee, sich mal alleine mit Kaya auf eine Runde zu begeben.

    Da war ich schon erleichtert, als alle drei unbeschadet wieder angewackelt kamen.

    Ja, schrecklich. Unfassbar.

    Damit rechnet man erstmal nicht.

    Woher weißt du, dass sie davon ausging, die Hunde nicht unter Kontrolle zu haben?