Beiträge von KayaFlat

    Geb hier mal ein Update, weil es nicht so läuft/ gelaufen ist wie geplant.

    Kayas OP-Termin war heute. Der Doc hat das Knie aufgemacht und da kam ihm "ziemlich viel Gelenkflüssigkeit und Gewebe entgegen", also Wucherungen, die da nicht hingehören. Das Kreuzband hingegen war weniger lädiert als gedacht. Jedenfalls nicht so kaputt, dass es derart starke Lahmheit auslösen dürfte.

    Er hat jetzt eine Gewebeprobe entnommen und wieder zugemacht.

    Es steht jetzt Krebs im Raum. Er schickt die Probe ein und dann sehen wir weiter.

    Ach ja, Scheisse das alles.

    Meine persönliche Meinung ist, dass du einem jungen Hund Entwicklungsmöglichkeiten verwehrst, wenn du ihn nie in den Kontakt mit (passenden) Hunden gehen lässt. Diese Begegnungen dienen dazu, dass der Hund andere und sich selbst im Verhältnis zu anderen einschätzen lernt, dass er Regeln des hündischen Miteinanders und das Ausdrucksverhalten verschiedener Hunde kennen lernt und auch ein Verhaltensrepertoire entwickelt, wie mit anderen Hunden umzugehen ist.

    Das Problem heute dabei, dem Hund diese Lernerfahrungen zu ermöglichen, ist, dass hündisches Verhalten im Normalbereich oft nicht mehr toleriert wird, dass eine Eskalation ohne große Schäden gleich als Katastrophe betrachtet wird, dass Halter ihre Hunde oft nicht sicher abbrechen und nicht genau lesen können.

    Es geht nämlich nicht darum, dass man zwei Halbstarke sich bis zum bitteren Ende kloppen lässt, sondern dass man junge Hunde auch anleitet, was an Verhalten nicht mehr toleriert wird und dass man sich auch mal zurücknehmen und runterfahren kann. Dass man z.B. gegenüber Althunden auch höflich sein kann, weil es sonst unter Umständen auf die Mütze gibt.

    Gute Sozialkontakte zu ermöglichen, die dem Hund in seiner Sozialkompetenz schulen, heißt nicht, den Hund ohne Anleitung auf der Hundewiese sein Ding machen zu lassen.

    Je nach Hundetyp sollte man da den Focus auch auf unterschiedliche Verhaltensweisen und Lösungsstrategien richten.

    Wenn man selbst wenig Erfahrung hat, sollte man sich da von einem erfahrenen Trainer anleiten lassen, der einem zeigen kann, wie man z.B splittet, einen Hund wegschickt oder den eigenen aus der Aktion nimmt, wenn es nötig wird.

    Aber ja, ich persönlich halte gut moderierten Hundekontakt für einen Junghund für essentiell. Spielen und Toben gehört für einen Junghund auch zu einem erfüllten Leben. Gerade, wenn der Hund als Einzelhund lebt.

    Ich Stimme dagmarjung zu.

    Euer Problem scheint zu sein, dass da eine unsichere Hündin mit der Tendenz nach vorne ist, die eine klare, souveräne Bezugsperson braucht, die ihr Sicherheit und Kontrolle vermittelt.

    Deine eigene Unsicherheit bei einer Hündin, die aufgrund der Rassekombi auch äußerst sensibel für die Stimmungen ihrer Bezugsperson sein dürfte, ist da ein echtes Problem in meinen Augen.

    Bevor du da am Hund "rumschraubst", solltest du an dir arbeiten uns dir überlegen, wie du diese Ruhe, souveräne Präsenz und Gelassenheit in den Umgang mit den Hund bringst. Vielleicht ist anfänglich weniger mehr und du konzentrierst dich in schwierigen Situationen erst mal auf dich, dich selbst runterfahren, ruhige Atmung, fester Stand, klare Körpersprache.

    Das dürfte mit dazu führen, dass der Hund dir zuhören und dir folgen kann.

    Auf den Platz kannst du wieder gehen, wenn diese Basis bei euch beiden sitzt.

    Ob ihr allerdings einen Trainer findet, der dies priorisiert, was ich persönlich wichtig fände, weiß ich nicht.

    Eventuell passt dann die Haltung dahinter nicht.

    Einen Stups fasst Kaya auch unterschiedlich auf, je nachdem welche Haltung und Körpersprache bei mir dahinter ist. Locker im Körper und Grinsen im Gesicht ist eine Aufforderung zu einen kleinen Rangel- und Rennspiel, Körper steif, harter direkter Blick in Verbindung mit kurzem, hartem Stups im Halsbereich ist schon eine sehr deutliche Massregelung. Da beschwichtigt sie kurz und weicht. Brauch ich jetzt kaum noch, aber so hab ich sie von Dingen weggetrieben, die sie lassen sollte, als das "Lass es" (noch) nicht funktioniert hat.

    Danach aber wieder locker werden und das weichen und wegbleiben vom begehrten Aas, Pferdapfel usw. bestätigen.

    Kaya war da auch hartnäckig, aber in die Gegendrohung ist sie nie gegangen.

    Was mich interessieren würde: lobt ihr nach dem Abbruch? Beispiel: Hund möchte etwas aufnehmen, ich breche ab, er meidet sofort und wir gehen weiter. Lobe ich hier dann oder nicht?

    Ich gebe immer Rückmeldung (Lob/Bestätigungsmarker/Futterbestätigung),wenn der Hund tut, was er soll.

    Heute z.B. ist sie mal wieder aufm Hof rumgedödelt, als ich eine geraucht habe. Findet dann einen ekelhaft verschlonzten Rehkopf vom SchwieVa meiner Schwester und will sich den reinpfeifen.

    Ich brech sie mit "Lass es" ab und als sie den Mist liegenlässt und sich zu mir umwendet, kriegt sie Lob und Futterbestätigung.

    "Schwarz - Weiß" heißt für mich, dass unerwünschtes Verhalten abgebrochen wird und das daraufhin erwünschte Verhalten aber auch bestätigt wird. Und das immer.

    Habt ihr wirklich eure ersten Hunde ohne jegliche Erfahrung im Umgang mit Hunden angeschafft?

    Auch wenn es im DF gern anders kolportiert wird, so banale Sachen sind ja doch bei vielen Hunden ähnlich.

    Die krudesten Problemthreads ("Hilfe, mein Welpe beisst") lese ich doch hier immer von Leuten, die so gar keinen Schimmer vom Wesen Hund haben.

    Dass manche Typen einem mehr liegen, ist schon so, aber völlig hilflos stehe ich ja auch dann nicht vor dem Hund, wenn ich schon ein bisschen Erfahrung habe und weiß, dass man erst mal einiges an Arbeit in den Hund stecken muss, ehe man einen halbwegs gesellschaftstauglichen Begleiter hat. Man kann dann rassespezifische Verhaltensweisen vielleicht auch etwas besser einordnen.

    Kaya war für mich auch Neuland in manchen Bereichen und ich hab da auch Fehler gemacht, aber unüberwindlich sind sie nicht, wenn man schon ein bisschen "Hund" kann.

    Man muss die Hunde, gerade als Anfängetär, auch mal live erlebt haben und mit erfahrenen Haltern sprechen.

    Machen Sie es gut, sieht man dem Hund zwar nicht an, wie viel Erziehung reingesteckt wurde, aber die Halter können ja Auskunft geben, dass der Hund nicht per Werkseinstellung wie ne Eins läuft.

    Machen sie es nicht so gut, dann kann man erahnen, was auf einen zukommen kann.

    Nur von reinem Text her, kann.man sich das nicht realistisch vorstellen, selbst wenn der Text ungeschönt sein sollte.

    Ich finde, jeder der sich einen Hund zulegen will, sollte ein bisschen "Basishundeerfahrung" mitbringen. Sitten, Spaziergänger sein oder so. Das würde vielleicht völlig unrealistische Erwartungen ein bisschen dämpfen. Und wenn es dann dazu führt, dass man den eigenen Hundewunsch überdenkt, ist es auch kein Schaden.

    Es bleibt aber schwierig.