Es schaukelt sich so hoch, weil von einigen wenigen so getan wird, als wärs seelische Grausamkeit einen Hund unter egal welchen Umständen abzugeben, wenn man vorher eine ganz normale, liebevolle Beziehung zu ihm hatte.
Das hat nach meinem Empfinden so keiner gesagt.
Stattdessen haben hier einige verallgemeinernd behauptet, dass es für den Hund grundsätzlich gar kein Problem wäre, sein Heim und seine Bezugsperson zu wechseln, solange es im im neuen Heim nicht an artgerechter Auslastung, Ansprache, Erfüllung der Grundbedürfnisse usw. mangelt.
Mir ist das zu pauschal.
Ich gehe mit, dass die allermeisten Hunde eine Abgabe ohne seelisches Trauma überstehen und sich in einem neuen Heim gut einleben können, aber ich finde, man unterschätzt die sozialen und emotionalen Fähigkeiten und Wesensgrundzüge der Hunde, wenn man so tut, als erfordere das für sie nicht eine große Anpassungsleistung. Und je eingespielter ein Hund Mensch-Team in der Kommunikation, in ihren Routinen und gemeinsamen Ritualen ist, desto größer wird wohl die Anpassungsleistung des Hundes an die neue Situation sein müssen. Und ich denke, dass der Hund da auch durchaus einen Mangel bzw. eine gewisse Verlassenheit empfindet.
Es dauert eben, bis man eine beidseitige Kommunikation, Vertrauen und emotionale Nähe zueinander aufbaut.
Ich finde eine solche Beziehung auch nicht als ungesund, sondern das ist, was entsteht, wenn man miteinander lebt und aufeinander achtet. Das würde ich auch nicht als "emotional abhängig gemacht" bezeichnen.
Zur Frage, ob ich diesen Hund an Stelle der TE abgeben würde. Könnte ich mir vorstellen, wenn ich diese tiefe Verbundenheit noch nicht spüren würde. Bei mir persönlich dauert es immer so zwei bis drei Jahre, bis ich das Gefühl habe, sie ist beidseitig da.
Dann würde zwar der Hund eine Abgabe immer noch überleben und sich nach einer Zeit mit seiner neuen Bezugsperson eingrooven, aber ich könnte es emotional nicht mehr (ausser in absoluten Notfällen).