Beiträge von KayaFlat

    Jo, umdrehen und weggehen hätte bei meiner auch nicht dazu geführt, dass sie schnallt, dass ich das Nein ernst meine. Da hätte sie noch schnell das erledigt, was sie meinte, noch erledigen zu müssen und wäre mir danach gefolgt.

    Wenn Sie heute ein Nein ignoriert, reicht ein Schritt auf sie zu, ein warnendes, dunkles Kaya und sie weiss, dass es erst ist.

    Da müsste dem Hund aber auch klar sein, dass ein weiteres Ignorieren Konsequenzen bedeutet.

    Hunde können lernen. Können erworbene Erfahrungen übertragen. Können Strategien und Taktiken entwickeln, um an etwas zu kommen. Und haben ein reichhaltiges Gefühlsleben, das hätte ich auch vor 40 Jahren niemals in Zweifel gezogen.


    Aber ob sie zum Beispiel eine Philosophie haben - oder einen Glauben - das ist eine Frage, die mich tatsächlich weniger beschäftigt. Nach meinen Erfahrungen wirds schwierig, wenn man menschliche Wertesysteme dem eigenen Hund überpropfen möchte. Da gehört zum Beispiel auch dieses „Zusammengehörigkeitsgefühl“ dazu. Habe ich vor einigen Jahren erlebt. Da hat sich jemand zu zwei Katzen und einem älteren Pit Bull/Shar Pei Mix eine Galga aus dem Tierschutz geholt. Ging lange gut. Und irgendwann kamen die Besitzer heim und mussten die Katze mit Löffeln aus drei Zimmern entfernen.


    Der Herr des Hauses ist völlig ausgerastet, weil es nach seinem bikerclubgeprägtem Ethos völlig undenkbar war, sich gegen die „eigene Familie“ zu wenden.

    Ich finde, dein Beispiel widerlegt trotzdem nicht, dass Hunde ein Konzept der Zusammengehörigkeit haben können. Da war die Katze in dem Fall halt nicht inkludiert.

    Ich lasse Hund und Katze allein zusammen zu Hause und erwarte nicht, beim Wiederkommen eine Leiche vorzufinden. Natürlich kann Verhalten kippen, das kann es beim Menschen ja auch, aber die Regel ist es nicht.

    Um ihnen zuzugestehen, auf höherer Ebene zu denken, müssen wir von unseren Hunden ja nicht gleich erwarten höhere Mathematik zu betreiben, eine Philosophie zu entwickeln oder Religion zu stiften.

    Aber wir wissen z. B. schlicht nicht, ob Hunde ein Konzept "Tod" haben. Sicherlich wissen sie, wann bzw. dass, ein Lebewesen tot ist, aber ich glaube nicht, dass sie z.B. eine Vorstellung von ihrem eigenen Tod haben. Aber sie können trauern. Als beispielsweise meine Oma gestorben war, hat meine Schäferhündin sie immer gesucht. Vor ihrem leeren Bett hat sie gewinselt. Ich habe das als Vermissen und Trauer interpretiert, v.a. weil meine Hündin, als meine Oma behindert und pflegebedürftig war, sich zu ihrem Bodyguard erklärt hat. Nachts wollte sie im Zimmmer meiner Oma schlafen und sie hat alle abgecheckt, die sich der Oma genähert haben. Und hier kommt wieder die Zusammengehörigkeit ins Spiel. Ich glaube, da haben Hunde ganz klare Vorstellungen, auf deren Grundlage sie ja Entscheidungen treffen, wie beispielsweise die, dass meine Oma jetzt besonderen Schutz brauchte.

    Um sie zu lieben, muss man nicht wissen, wie sie denken, da hast du recht.

    Aber es ist noch nicht so lange her, da hat man Hunden (und anderen Tieren) das Denken generell abgesprochen. Das finde ich, naja, irgendwie arrogant von uns Menschen. Da findet etwa seit 20 oder 30 Jahren ein Umdenken in der Wissenschaft statt. Ich finde schon, dass es helfen kann, Hunde besser zu verstehen, wenn man versucht nachzuvollziehen, wie sie denken. Aber es ist schwierig, eben weil sie keine Sprache haben, in der sie Dinge abstrakt ausdrücken können.

    Grade hab ich meinen Kater Remus und Kaya beobachtet, wie sie Zärtlichkeiten ausgetauscht haben. Remus ist ihr schnurrend um die Beine unter den Bauch und sie hat ihn sachte beleckt. Sie weiß, dass er zu uns gehört. Aber auf welcher Ebene weiß sie das? Nur wegen eines Gefühls der Vertrautheit oder versteht sie ein Konzept der Zusammengehörigkeit? Auf welcher Ebene betrachten Hunde ihre Familien? Wen betrachten sie als zugehörig und warum?

    Hunde wie fast alle Säugetiere haben das gleiche Gefühlsleben wie wir. Der einzige Unterschied ist dass sie nicht über sich selbst nachdenken können. Was eigentlich auch ein Segen für sie ist.

    Haben Sie dann deiner Meinung nach auch kein Selbstbewusstsein? Irgendwie müssen sie doch ein Ich- Gefühl haben, oder nicht? Sie haben einen Selbsterhaltungstrieb und Eigeninteressen, die sie durchzusetzen versuchen. Klar denken Sie nicht abstrakt über Ihr Leben und Ihre Zukunft nach, aber eine Vorstellung vom Selbst müssen Sie doch haben, sonst könnten sie uns Menschen (und Hunde)doch nicht als Gegenüber wahrnehmen und zu verstehen versuchen.

    ich würde behaupten sie denken in Mustern, sprich nach erfolgter Konditionierung. Pawlow hat dazu ja auch den Versuch mit dem Hund aufgezeichnet

    Das ist mir, ehrlich gesagt, zu wenig. Hunde sind dich keine simplen Reiz- Reaktionsmaschinen. Natürlich können Handlungen konditioniert werden, aber sie werden doch nicht roboterhaft ausgeführt. Ein Hund kann sich dagegen entscheiden, das konditionierte Verhalten zu zeigen, oder nicht?

    Seit einiger Zeit denke ich öfter darüber nach, wie Hunde denken. Ich glaube, das ist eine echt interessante Frage, die zu einem Austausch einlädt, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es dazu sehr viele verschiedene Meinungen gibt. Ich bin nicht auf dem neusten Stand, was die Forschung zu dieser Frage sagt, aber ich glaube wir Hundehalter haben da auch so unsere Beobachtungen gemacht.

    Mir persönlich geht es in diesem Thread darum, in einen Austausch über dieses Thema zu treten, um dazu zu lernen und weil mich interessiert, wie ihr über das Denken von Hunden denkt. Sicherlich hat das ja auch einen Einfluss darauf, wie ihr mit euren Hunden kommuniziert und sie erzieht.

    Ich finde das wahnsinnig interessant und hoffe, dass es vielen ähnlich geht.

    Worüber habt ihr gestaunt, weil euer Hund etwas getan hat, was eine komplexe Denkleistung voraussetzt? Oder wann habt ihr gedacht, dass euer Hund dumm ist wie Weißbrot, weil er anscheinend nicht mal einfachste Denkvorgänge gebacken kriegt?

    Ich weiß, Hunde sind keine Menschen, aber höhere Säugetiere und denken müssen sie dann ja wohl...nur was? Und wie?

    Hach. Hab mir heute Morgen wieder gedacht, dass hier echt entspannte HH unterwegs sind.

    Um acht trifft sich hier immer auf der Runde um den Fluss die selbe Gang. Alles schon ältere Herren zwischen 60 und 80. :hundeleine04:

    Weil ich coronabedingt andere Arbeitszeiten habe stoße ich manchmal auf die. Die Hunde alle im Freilauf. Ein KerryBlue mit 7 Jahren von Halter A, der nicht alle Rüden toll findet, aber den 11jährigen Dackelmixrüden von Opa B findet er okay, obwohl der auch ein alter Grummler ist. Herr C mit ca. achtjähriger Westiedame, die einfach nur süß ist. Herr D hat seit 6 Wochen ne Bolonkawelpin, die alle anderen aufmischt. Kaya kommt dazu, wird begrüßt und wanzt sich an Herrn C ran, weil der erfahrungsgemäß die besten Leckies hat. Danach wird Opa B abgeklappert. Dann wird ein Stück miteinander gegangen und kurz getratscht. Kaya und ich gehen dann meist ne andere Route.

    Aber ich freu mich, wenn ich die seh, weil alles so nett und unkompliziert ist. :applaus:

    Und das ist hier echt mit vielen HH und Hunden so. Schön, dass Kaya echt eine absolute Tutnixe ist und fast alle uns kennen und das wissen. :bindafür:

    Ach, wollt ich einfach mal gesagt haben.

    Meine Hündin stöbert auch, wenn man sie lässt. Und dann kann man auch davon ausgehen, dass sie was findet. Deshalb ist Stöbern grundsätzlich nicht erlaubt. Ansätze werden mit einem Raus unterbrochen. Klappt jetzt ganz gut, aber in der Junghundphase hatte ich das unterschätzt. Da lief sie aber auch nicht bis Timbuktu, sondern stöberte einen Radius von ca. 200m und kam zurück. Würde ich jetzt viel früher viel energischer verhindern bzw. umlenken, weil hinterher ist man immer schlauer.

    Wenn der Hund durchgeht und 8km durch die Botanik jagt, ist das für mich kein klassisches Stöbern.

    Ich denke, da muss man viel grundsätzlicher ansetzen. Aber wie und mit welchen Mitteln kann wirklich nur jemand sagen, der Hund und Halter live erlebt hat. Das haben ja auch viele hier schon geschrieben.

    Wenn der Hund etwas lernen soll, was er noch nicht kann, würde ich auch nicht über Korrektur gehen. Das wäre unfair und auch kontraproduktiv. Aber wenn er es definitiv kann und nicht will...

    Und ja, solange der Hund draußen dauernd in sehr hoher Erregungslage unterwegs ist, kann er da nichts lernen, weil er nichts annehmen kann.

    Da ist die Masterfage, wie lernt der Hund sich draußen runterzuregeln. Da bin ich kein Experte, weil die Welpen und Junghunde lernen das mit der Zeit nebenher (war bei mir so).

    Ja, aber die Ausgangsfrage war doch, würde ein Hundeführerschein merklich dazu beitragen, dass nicht Massen an Neuhundehaltern (und ggf Althundehalter) durch die Landschaft dödeln, sodass es für viele vernünftige HH immer schwieriger und unangenehmer wird, mit dem Hund unterwegs zu sein. Und wenn da der Sachkundenachweis nix bringt ( was ich denke), hilft er ja nicht das Problem zu lösen.