Beiträge von KayaFlat

    Aber bei den Dsh, die ich persönlich kennen gelernt habe, hätte schon viel Murks auf Seiten des HF passieren müssen, dass die sich gegen den wenden. Gut, das waren jetzt nicht hunderte Hunde. Gefährlich kanns meiner Ansicht nach werden, wenn du unsicher und unfair bist, in dem, was du tust. Aber gerade den Schäferhund hab ich als unheimlich tolerant gegen seinen Führer erlebt. Das ist ja nicht immer zum Besten der Hunde, denn nur deswegen wurde (und wird?) in manchen SV so viel über Zwang trainiert. Aber ich war seit ewigen Zeiten nicht mehr auf einem SV- Platz und mein letzter Dsh ist schon lange tot, kann sein, dass es heute ganz anders ist.

    Wenn du einen Dual Purpose Retriever willst, hast du dich auch mal bei den anderen Retrieverrassen umgesehen? Neben Goldie und Labbi gibt es ja noch den Toller, den Chessie, den Curly und den Flat. Toller, Chessi und Curli sind nicht sehr häufig zu finden, der Flat mehr, aber deutlich seltener als Goldie und Labbi. Ich Han eine Flat- Dame. Flats können und wollen arbeiten, brauchen aber recht lange, bis sie fertig sind. Meine empfinde ich als nervenstark, aber verkaspert, wenn sie keine rechte Lust hat oder nicht genau versteht, was ich von ihr will. Ich halte sie für anspruchsvoll in der Führung, aber als sehr angenehm im Wesen und grundsätzlich sehr sozial mit anderen Hunden. Oft ist noch ordentlich Jagdtrieb vorhanden, ist aber kontrollierbar, wenn man Mühe reinsteckt. Apportieren und Suchen in allen Variationen kann sie super und braucht sie zwei bis dreimal pro Woche in kleineren Einheiten (20 - 30 Minuten). Ansonsten reicht ihr ca 2h Bewegung täglich in der Natur. Wandern, Seetage mit ausgiebigem Baden usw. macht sie gerne mit. Im Haus, in der Gastro ist sie ruhig und unauffällig.

    Ich mache aber keinen Hundesport im Verein, sondern alles nur selbst für den Hausgebrauch bzw. zur Auslastung für den Hund. Wenn sie mehr und besser gefördert würde, hätte sie sicher noch mehr drauf. Flats gibt's in Schwarz und Leberbraun und sie sind m.M.n etwas leichter und eleganter als Labbies. Vielleicht magst du dich ja mal informieren.

    Was für mich eigentlich das allerwichtigste ist, ist die Empathie für meinen Hund. Dass ich merke, ob es zwischen uns grundsätzlich stimmt. Erahnen, was sie jetzt will, wenn sie mich anschaut. Dass ich ihr vertrauen kann, dass sie schon aufpasst mit den Zähnchen, wenn wir Maulrageln oder Zergeln. Dass ich auch recht gut einschätzen kann, wo ich ihr nicht vertrauen kann bzw. wo sie mir auch mal was husten könnte.

    Ich bin nie so wütend auf sie, dass ich ihr aus dem Affekt weh tun will, auch weil ich weiß, dass sie grundsätzlich nix macht, weil sie mich ärgern will.

    Trotzdem werde ich körperlich, wenn ich denke, dass es angebracht ist. Ich sehe da auch keinen Widerspruch.

    Ich finde das Thema auch interessant und die rege Beteiligung finde ich toll.

    Aber ich merke gerade auch, wie schwierig es ist, darüber sachlich und verständlich zu reden.

    Ich würde meinen, dass niemand seinem Hund Gewalt antun will und dass jeder da für sich die Grenze zieht, wo er meint, dass er seinen Hund ansonsten psychisch oder physisch schädigen würde. Ich unterstelle erst mal jedem HH, dass sein Hund ihm am Herzen liegt und es keinem Spaß macht, dem Hund wehzutun oder ihn einzuschüchtern. Aber was ein HH noch vertretbar findet und was nicht, ist sehr individuell und abhängig von seiner Persönlichkeit und ggf. von eigenen Erfahrungen mit Gewalt. Da steckt kein anderer drin.

    Ausserdem kommt es doch auch noch darauf an, was man darüber denkt, wie Hunde mit "Gewalt" umgehen. Jemand der denkt, dass Hunde mit körperlicher Massregelung gut klarkommen, wenn sie aus der Situation heraus verständlich ist, weil diese quasi in der hündischen DNA verankert ist, wird eine andere Einstellung haben als jemand, der das nicht denkt.

    Ich denke, gerade bei diesem Thema kann es keinen Konsens geben und ich fürchte, nicht einmal viel Verständnis für die andere Position.

    Ich fürchte, ich könnte nicht einmal klar definieren, wo für mich völlig inakzeptable Gewalt an Hund anfängt, weil das von x- Faktoren abhängt.

    oder weil er keine Veranlassung sieht, abzubrechen und zu hören?

    Und wie würde man das ändern?

    Oder: Stimmt dann grundsätzlich was mit der Beziehung, dem allgemeinen Umgang nicht, wenn mein Hund nicht jederzeit die Veranlassung sieht sein Tun für meinen Wünsche/Signale/Ansagen zu unterbrechen, auch in sehr hoher Emotionslage.

    Für mich wäre ja als erster Schritt erst mal wichtig, zu klären, wann der Hund nicht kann und wann er schlicht nicht will.

    Die Aussage, dass der Hund so im Tunnel ist, dass er gar nichts mehr wahrnimmt, ist auch irgendwie problematisch. Klar gibt es das, aber wie genau weißt du das? Hört er jetzt nicht, weil er total im Tunnel ist und nicht kann oder weil er keine Veranlassung sieht, abzubrechen und zu hören? Der Hund kann auch bei hoher Agressionslage klar im Kopf sein, meiner Meinung nach. Die schießen sich doch nicht immer völlig ab. Manchmal wird das auch als Ausrede hergekommen, weil der Hund halt bei hoher Eigenmotivation nicht mehr hören will.

    Der Rest der Diskussion ist ohnehin schwierig, weil viel natürlich an Formulierungen und Begrifflichkeiten hängt. Ich würde von mir z.B. sagen, dass ich nicht blocke. Weil bei mir im Kopf "blocken" mit "sich möglichst stampfend, groß, Arme breit dem Hund entgegen bewegen um Meideverhalten zu erzeugen" verknüpft ist.

    Aber ich nutze z.B. Gewichtsverlagerungen. Ich bringe meinen Hund hinter mich, wenn erforderlich, ich stelle mich vor meinen Hund, etc.

    Siehst du, deswegen redet man im Netz so oft aneinander vorbei.

    Für mich ist blocken alles, was den Hund hindert einen bestimmten Raum einzunehmen oder ihn auf einen Raum begrenzt. Und je nachdem, wie weich oder sensibel der Hund ist, braucht es gar nicht viel. Gewicht nach vorne lagern, um den Hund z.B. einzubremsen ist dann auch Blocken. Blocken geht von ganz subtil und für Beobachter kaum wahrnehmbar bis zum Körperblock. Manche blocken mit einem Blick und einer Kopfbewegung. Für mich fällt da ganz wertfrei alles drunter. Wenn mir jemand sagt, er habe den Fremdhund geblockt, frage ich "wie?", weil mir da gerade nicht ein konkretes Bild durch den Kopf schießt.

    Ich habe kein Wasser im Schlafzimmer für den Hund. Sie hat den ganzen Tag Zugang zu frischem Wasser. Trinkt oft, bevor es ins Schlafzimmer geht und wenn ich nach sieben Stunden die Schlafzimmertür öffne und Kaffee mache, stürzt sich der Hund mitnichten auf das Wasser. Ich würde mir nichts abbrechen, eine Wasserschüssel ins Schlafzimmer zu stellen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass das unnötig ist. Kaya haut sich in ihr Bett, wenn ich schlafen geh. Steht dann auch nicht mehr auf, weil in dem riesen Ding kann sie jede mögliche und unmögliche Schlafposition einnehmen. Sie steht auf(oder auch noch nicht), wenn ich aufstehe. Wenn sie große Bedürfnisse hat, meldet sie sich und ich lass sie raus. Weil sie unbedingt zum Wasser will, hat sie sich noch nie gemeldet. Ich hab das Gefühl, die schläft nachts wie ein Stein.