Beiträge von KayaFlat

    Ich erziehe Donna eigentlich so wie meine Kinder früher :

    mit Liebe und Verantwortungsgefühl, Respekt und Verständnis für ihre Bedürfnisse und ihre Persönlichkeit, viel Humor, aber auch mit Konsequenz und Grenzen setzen.

    Ich finde eigentlich keine anderen Worte und würde meinen Erziehungsstil auch so beschreiben.

    Dazu ergänzend viel Verständnis, wenn mal was nicht so gut läuft (musste ich aber erst erlernen) und so viel Entspannung und Gelassenheit, wie möglich.

    Ich z.B. glaube gar nicht mal so sehr, dass man vom Ton auf die innere Einstellung schließen kann. Ich nenne die Anweisungen an die Hunde auch "Kommandos", bin aber trotzdem Antimilitaristin. Ich bin grundsätzlich eher laut und daher fänden manche es halt nicht so nett, wie ich mit dem Hund rede. Macht Kaya aber nix, weil sie mich kennt und einschätzen kann, wann etwas wirklich nicht mehr nett gemeint ist.

    Früher fand ich manchmal eher entspannend, dass der Hund als Hund gesehen wurde. Ich fände es z.B. gut, wenn man menschliche Moral nicht so sehr auf die Hunde und deren Erziehung aufpfropfen würde.

    Stimmt. Ein Grundsatz ist aber per se immer recht allgemein gehalten. Und klar, die interessantere Frage ist, wie man diesen mit Leben füllt bzw. praktisch umsetzt. Darüber kann man ja eben diskutieren bzw. sich austauschen.

    Und ich denke, dass man sich die Methoden ja danach wählt, welchen Grundsätzen man folgt oder welche man ablehnt.

    Für mich z.B. ist BAT etwas, was ich für mich total unsinnig finde ( jedenfalls so, wie ich es immer beschrieben finde), weil es m. E. einen völlig falschen Schwerpunkt setzt, wenn es sich am Reiz abarbeitet und nicht an der Hund- Mensch- Beziehung feilt.

    Zu deinem letzten Satz, den sicherlich viele unterschreiben: wie kannst du deinem Hund viele Freiräume einräumen?

    Du musst sicherstellen können, daß er diese nicht so nutzt, dass er sich oder dir damit Ärger einhandelt. Also braucht man einen Konsens darüber, was erlaubtes Verhalten ist. Oder die Mittel Verhalten jederzeit zu steuern (und ich rede hier explizit nicht von einer Leine).

    Wiederum angeregt durch einen Tread habe ich mich gefragt, wie ich meine "Erzihungsphilosophie" beschreiben würde. Ein Hintergrund ist, dass in den Threads, wo man Tipps und Ratschläge gibt, ja eher ein spezielles Problem oder Verhalten im Vordergrund steht. Ich fände aber sehr interessant, das Thema Erziehung (Alltagserziehung/ Zusammenleben/Umgang mit dem Hund im alltäglichen Leben) etwas globaler zu betrachten und zu erfahren, welche Grundüberzeugungen hinter diesen Aspekten stehen, also ob man so etwas wie eine "Erziehungsphilosophie" hat. Das Thema hat natürlich viele Facetten und ich hoffe, dass sich hier ein interessanter und lehrreicher Austausch ergeben kann.

    Für mich ist vielleicht der Kern meiner Erziehungsphilosophie in etwa das:

    Der Hund ist ein soziales Lebewesen, das mit mir als Mensch in einer komplexen Sozialpartnerschaft leben muss. Ich bin als Mensch dafür verantwortlich, dass das funktioniert und ich bin es auch, der das Leben des Hundes (zwangsläufig) stark steuert. Deshalb ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass eine tragfähige Kommunikations- und Beziehungsbasis zwischen Hund und Mensch gelegt wird. Diese Kommunikationsbasis entsteht wechselseitig und braucht Zeit, sich zu entwickeln, ist aber die Voraussetzung, dass der Hund den Alltag, neue Situationen und Herausforderungen recht problemlos gemeinsam mit seinem Menschen meistern kann.

    Ich würde mich über eine rege Diskussion und vielfältigen Austausch sehr freuen.

    War heute wieder mal dankbar, wie entspannt Kaya bei anderen Hunden ist und habe erstaunt bemerkt, dass wir anscheinend mittlerweile annähernd 90% der Hunde im Dorf kennen ( jedenfalls die, die regelmäßig Gassi gehen).

    Bin schon um 8.00 los, weil zu warm findet Kaya doof. Auf unserer fast zweistündigen Runde haben wir sieben bekannte Hunde getroffen. Mit dem Kroaten aus dem Tierschutz sind wir ne halbe Stunde gemeinsam gelaufen, was für den auch ne gute Übung war, obwohl er sich bei Kaya schon gar nicht mehr aufregt.

    Ziemlich am Ende Ausgang Wald einen Heideterrier. Den hatte ich vor längerer Zeit das letzte Mal gesehen und da ist er abgegangen wie ein Berserker und hing geifernd in der Leine. Also habe ich Kaya am Rand absitzen lassen, damit die vorbeikönnen. Da hat mich die Halterin gefragt, ob die Hunde mal Hallo sagen können. Und da der Terrier diesmal richtig ruhig und gelassen war, hab ich Kaya freigegeben. Die haben sich kurz abgeschnüffelt und Kaya wollte weiter. Hab mich dann kurz mit der Halterin unterhalten und gelobt, wie viel ruhiger ihr Hund schon ist. Hat sie gefreut, glaube ich.

    Jedenfalls hat Kaya was an sich, dass auch eher reaktive Hunde bei ihr recht gesittet sind.

    Ich glaub, ich will auch immer wieder einen Tutnix, auch weil man dann viele Hunde und HH ein bisschen besser kennenlernt und auch mal 5 Minuten entspannt plauscht.

    Ich habe keine Erfahrungen mit WSS, finde sie aber echt total schön.

    Man hört aber immer wieder, dass viele von ihnen nicht das beste Nervenkostüm haben. Ist natürlich auch individuell.

    Hier sehr bewusst zu dosieren, halte ich auch für eine gute Idee.

    Ich dachte wirklich zuerst, dass da ein Troll am Werk ist. Sorry.

    Der Welpe ist echt Zucker!

    Wünsche dir und der Kleinen alles Gute.

    Ich bin zuversichtlich, dass sie schnell ein gutes Zuhause bei Rasseliebhabern findet, wenn ihr sie wirklich abgeben wollt.

    Da könnte ich glatt selbst schwach werden...

    Das mit den 50x war etwas übertrieben, gebe ich zu.

    Und für wie schlimm, man es erachtet, wenn der Hund zu anderen abditscht, kommt selbstverständlich auf einige Faktoren an: wie der eigene Hund bei anderen drauf ist, wie man selbst zu Hundebegegnungen steht, welche Erfahrungen man mit den betroffenen HH macht und wie sehr man sich einen bösen Kommentar zu Herzen nimmt.

    Ich bin, was böse Kommentare angeht, ziemlich schmerzfrei, habe einen Hund, der nie ernstmacht und bin der Meinung, Freilauf lernt der Hund durch Freilauf,

    auch wenn es in der Jugend Pannen gibt.

    Ich weiß, dass manche ungewollte Hundekontakte für das größte Übel überhaupt halten, während ich das eher entspannt sehe.

    Ich traue mir zu, das zu regeln, wenn ein Hund in uns reinrauscht und rege mich da sehr selten auf. Ich hab auch nicht die Krise gekriegt, wenn Kaya mal zu nem Hund hin ist und die meisten HH waren sehr verständnisvoll, wenn ich erklärt habe, dass es mir Leid tut, dass wir da grad am Üben sind und dass ich es falsch eingeschätzt habe.

    Natürlich gehst du so nur mit einem Hund vor, bei dem auch ein Blinder sieht, dass der jetzt den anderen nicht schreddern will.

    Und das Ziel ist durchaus, dass der Hund eben nicht in andere Hunde einfach reinrauscht.

    Aber ich bin generell eher entspannt, was Hundebegegnungen angeht, ja. Und zwischen "Ich mach nix und die Hunde regeln das unter sich" und "Mein Hund hat nur mit wenigen handverlesenen Hunden Kontakt" liegt noch ein weites Feld, in dem ich mich irgendwo bewege (aber ich habe auch einen Hund, mit dem das geht).

    Ich persönlich bin der Meinung mit Überregulierung und Verbissenheit schafft man sich viele Probleme selbst, die man mit einem grundsätzlich freundlichen bis neutralem Hund nicht hätte. Je mehr Kontakterfahrungen ein Hund hat und zu regeln lernt, desto selbstverständlicher und unaufgeregter werden Hundebegegnungen.

    Das ist aber nur mein Weg, der für meinen Typ Hund und für mich passt und mit dem ich persönlich gut gefahren bin. Ich sage nicht, dass es alle so sehen müssen und weiß auch, dass viele das komplett anders sehen.

    Das ist ein Junghund, der Flausen im Kopf hat. Es macht mich irgendwie ganz wuschig, wenn ich hier immer lese, was von jungen Hunden schon alles erwartet wird.

    Kaya hat sich für nix so sehr interessiert wie für andere Hunde als sie zwischen 4 Monaten und 2 Jahren alt war. Ich kann nicht zählen, wie oft ich zu langsam war und sie mir wieder abgeflitscht ist, um einem Hund Hallo zu sagen. Dann hab ich sie eingesammelt und mich entschuldigt. Ich finde, dass ein Junghund andere Hunde interessant findet und noch nicht hört, ist auch normal. Dann entschuldigt man sich halt 50× in der Woche. Nach drei Monaten sind es nur noch 10x und irgendwann, wenn Hund der Hund so drei Jahre alt ist, reicht ein Blick, ein Kopfschütteln und dass man sagt: "Du bleibst da."

    Dann muss der Hund erstens nicht mehr zu jedem Hund, weil Hunde nicht mehr so mega- interessant sind wie als Junghund, und zweitens ist der Gehorsam gefestigt.

    Für mich gehört es einfach dazu, dass Junghunde ihren Besitzern einen Haufen peinlicher Begegnungen bescheren, dass man angemotzt wird, weil der Hund nicht hört und Leuten erklären muss, warum sie jetzt angebellt oder wahlweise abgeschleckt werden. Ja, ein junger Hund macht Fehler, selbst wenn man sich Mühe gibt und verantwortungsvoll handelt. Ich finde es nicht schlimm, wenn mein Hund gerade als Junghund Fehler macht, weil ich ihm dann dazu Rückmeldung geben kann.

    Ein Beispiel: Kaya und ich sehen einen Hund. Wenn ich nichts sage, rennt sie zu 90% zu dem Hund und checkt den halt ab. Oft kommandiere ich sie ins Sitz, schau wer da kommt, ob wir den kennen, ob er ableint etc. Dann kann ich sie entweder mit "okay" schicken oder selbst anleinen. Das wollte ich so von Anfang an, dass sie erst auf "okay" geht, aber ansonsten auf dem Poppes sitzen bleibt.

    Macht sie jetzt mit Vier auch, selbst wenn der Hund an uns vorbeiläuft. Aber das war ein weiter Weg. Mit Zwei schaffte sie vielleicht bis 10 Meter vor dem Hund, hatte ich dann nicht angeleint oder aufgelöst, löste sie das Kommando selbst auf. Konnte sie halt noch nicht aushalten

    Was ich mit diesem Sermon sagen will, ist, dass man einerseits Verständnis haben soll für die jungen Hunde, die halt manches einfach noch nicht können (können) und andererseits sich bewusst machen sollte, dass man 2- 4 Jahre dran bleiben muss, ehe man im besten Fall einen gut erzogenen Verlasshund hat, der tut, was er soll, weil er verstanden hat, was erwünscht ist und was nicht und der in den meisten Situationen weiß, wie er sich zu benehmen hat.

    PS. Das Hundethema ist nur ein Beispiel. Ich finde, man muss die Sache ganzheitlich betrachten.

    Naja, ein bisschen geht das ineinander über.

    Ich bin ja jemand, der jeden HH, den ich in unserem Stammgassigebiet öfter treffe, irgendwann mal anlabert. Nicht unbedingt, um Tipps zu geben, sondern auch, weil ich finde, dass es mir das Leben erleichtert, wenn mein Gegenüber weiß, wer ich bin und wie er meinen Hund einschätzen muss. Ich hab ja mit Kaya wirklich eine 100% Tutnixe. Es gibt genau 2 Hündinnen in der ganzen Gegend, wo Vorsicht angebracht ist. Das weiß ich und das wissen die Besitzer der Hündinnen. Bei allen anderen ist alles entspannt. Da hab ich mich vorgestellt, sie sehen, dass weder ihrem noch meinem Hund Gefahr droht und sie reagieren einfach gelassen, wenn sie uns sehen. Da muss ich Kaya nicht anleinen, weil sie źu den Krawallos eh nicht hingeht und bei den anderen störts nicht. Ich unterhalte mich auch mal mit den Krawallohaltern. Da sage ich schon mal Sachen, wie "Wenn wir jetzt 5 Minuten plauschen, regt sich Wauzi schon ab. Einfach mal ignorieren." Stimmt ganz oft auch, wir reden dann eine zeitlang über irgendwas, man schaut gar nicht mehr auf den Hund und dann sitzen beide in 5m Abstand und ignorieren sich gekonnt.

    Das ist vielleicht auch mal ne Erfahrung für den Krawallohalter. Dass sein Hund auch anders kann.

    Wenn der andere Halter das nicht möchte, ist es für mich auch okay. Aber Tatsache ist, dass Kaya auch von vielen Krawallos erst gar nicht angepöbelt wird, weil sie uns kennen.