Beiträge von KayaFlat

    Meine Hund gehört zu einer Rasse, bei der es einem als Besitzer bewusst sein sollte, dass die idR im Erwachsenenalter auf fremde Artgenossen ganz gut verzichten können. Wer glaubt, dass er das "wegsozialisiert" bekommt und aus einem ernsteren Rassevertreter einen Hundewiesenhund macht, hat mMn die falsche Rasse gewählt.

    Aber das heißt natürlich nicht, dass ich sage "Tja, der ist halt 'nen Assi, dann muss das wohl so". ;) Mein Ziel war/ist, dass er komplett fremde Artgenossen ignoriert und entspannt passieren kann (pöbeln, fixieren, etc. ist also grundsätzlich tabu), und mit bekannten Hunden angemessenes und ausgewogenes Sozialverhalten zeigt.

    Um das zu erreichen sorg ich dafür, dass seine Geduld mit heranpesenden TutNixen nicht ständig überstrapaziert wird und verschaffe ihm stattdessen regelmäßig Kontakt zu seinen festen Hundekumpels, die er gerne mag. Er wird dieses Jahr acht, und ich bin da mit ihm echt sehr zufrieden – bei gemeinsamen Spaziergängen/Wanderungen mit seinen Kumpels ist er wirklich fein und zieht sich z.B. aus anbahnendem Stress eher raus als noch 'ne Schippe drauf zu legen; fremde, aufdringliche Hunde erträgt er eine Weile, kann notfalls aber auch deutlich sagen, wenn ihm was zu viel ist, ohne dabei direkt Löcher in den Nerver zu machen. ;)

    Ich fahr mit der Strategie ganz prima und würd's beim nächsten Welpen wieder so machen, dass ich den Fokus auf ausgewählte, gute Kontakte für die Sozialiserung lege und diese typischen "Hallo sagen im Vorbeigehen/TutNixe" so gut es geht vermeide. :smile:

    Finde das wirklich gut.

    Aber ich glaube auch nicht, dass wirklich für viele das Ziel der Sozialisation ein "Hundewiesen- alle Hunde sind meine Kumpel"- Hund ist. Erstens weil das Ziel, wie du ja sagst, für viele Hunde gar kein realistisches ist, weil die mit Fremdhunden eh nicht spielen oder auch nur länger interagieren wollen, und zweitens, weil auf Hundewiesen rumstehen weder dem Halter noch dem Hund was bringt.

    Kaya hat als Erwachsene wirklich null Interesse an längerer Interaktion mit anderen Hunden. Auch mit gut bekannten spielt sie nicht mehr (oder nur gaaaanz selten), aber ich möchte, dass sie Begegnungen im Freilauf in der Regel stressfrei hinkriegt und ich gemeinsam mit anderen bekannten Hunden und Haltern leinenlos spazieren kann, ohne dass das ein Problem ist.

    Hmm also bei meinem geht hinsetzen und gucken lassen grundsätzlich nicht, dann mutiert der sonst so bei Hundebegegnungen an der Leine entspannte Hund zum fiddeligen knurrenden Stachelschwein. An der Leine gilt bei uns immer die Devise entspannt aber straight am anderen Hund vorbeigehen. Damit hab ich seine Leinenpöbelei sehr gut in den Griff bekommen.

    Im Freilauf muss ich oder der andere Hundebesitzer managen (je nachdem um was für eine Art Besitzer es sich handelt :pfeif:)

    Rocko ist sehr verträglich und hat eine lange Zündschnur wenn ihn einer anpöbelt, er weicht und weicht und weicht.

    Wenn diese aber reißt weil es ihm zu blöd wird geht er mit einem Schlag sehr deutlich nach vorne.

    So ähnlich ist es bei Kaya auch. Sie verhält sich sehr lange deeskalierend, aber wenn die anderen trotzdem draufgehen, wehrt sie sich. Musste da in vier Jahren aber erst zweimal einschreiten, weil es sonst mit anderen Hündinnen ernst geworden wäre. Bei der einen hatten die sich schon in der Wolle, bei der anderen konnte ich kurz vor der Eskalation splitten. Hatte das Gefühl beide (Kaya und die andere) waren erleichtert darüber, dass ich dazwischenging.

    Demnächst zieht hier ein Welpe ein. Da werde ich es so handhaben.

    Keine Welpenspielgruppe, dafür einige ausgewählte, regelmässige Kontakte mit souveränen Adulthunden, sowie einige ausgewählte Kontakte mit anderen Welpen/Junghunden (aber auch hier wird es kein kopfloses Ballern geben, sondern die Spieleinheiten bleiben kurz und stehen unter Beobachtung).

    Kein Fremdhundkontakt an der Leine, da werde ich konsequent blocken.

    Aber ich finde gegen Fremdhundbegegnungen im Freilauf ist nichts einzuwenden, sofern es eine vorherige Absprache mit dem anderen Hundehalter gab (siehe oben). Klar ist, dass ich dann in den Vertrauensvorschuss gehen muss, nach Einschätzung soweit möglich. Aber der Kurze soll schon lernen auch Fremdhundbegegnungen im Freilauf zu üben, ich kann und und möchte nicht alles totreglementieren. Zumal es auch viele wirklich nette Hunde gibt, und wenn ein Fremdhund einen netten Eindruck macht, der Halter auch und sagt sein Hund ist total super mit Welpen, dann würde ich das auch zulassen. Im Junghundhalter muss ich da dann genau hinschauen, weil nur wenige adulte Hunde mögen das Überschwengliche eines Jungspunds.

    Das sehe ich ganz ähnlich.

    Meiner Erfahrung nach finden viele Hunde fremde Welpen überflüssig bis nervig. Der ältere Ridgi meiner Freundin ist vor Kaya als Welpe und Junghündin regelrecht geflohen. Wenn sie sich ihm annähern wollte, hat er eine fast angeekelte Mimik gezeigt. Der fand sie mit zunehmendem Alter immer akzeptabler, aber immer noch weitgehend überflüssig. Der jüngere Ridgi war auch schwer angenervt und hat gemassregelt, wenn sie zu aufdringlich wurde. Hat er aber m. E. gut gemacht und durfte das dann auch.

    Sie war als Junghund aber auch unerträglich aufdringlich und sehr hartnäckig beim "einschleimen" (beschwichtigen). Sie musste erst lernen, dass man den Kontakt dann halt auch lassen kann, wenn der andere das jetzt doof findet.

    Hallo,

    wieder einmal angeregt von mehreren Threads, in denen ich mitgelesen habe, würde ich gern wieder ein Thema zur grundlegenden Diskussion stellen.

    Ganz oft geht es in den Junghund- und Problemthreads über Probleme mit anderen Hunden bzw. Fremdhundkontakte und die Palette der Meinungen reicht dabei von "Ich lasse generell keine Fremdhundekontakte zu" bis "Mein Hund soll das ganz allein bewältigen können" (hier eher selten, zugegeben).

    Ich würde meinen, dass das Ziel irgendwo in der Mitte liegt: mein Hund soll mit anderen Hunden klarkommen und nicht pöbeln, abdrehen, aggressiv oder extrem unsicher auf andere Hunde reagieren.

    Meine Frage dabei ist, wie geht ihr vor, um euren Hund zu befähigen, solche Begegnungen selbstbewusst und ohne grundlose Eskalationen zu bewältigen?

    Ich bin mir bewusst, dass es sich wieder um ein komplexes, vielschichtiges Thema handelt, bei dem Rasse und Umfeld (Stadt-Land, Hundedichte usw.) eine Rolle spielen.

    Als Zielsetzung des Threads wünsche ich mir, basierend auf den eigenen Erfahrungen, darüber zu sprechen, auf welche Art man seinen Hund mit anderen Hunden sozialisiert hat und mit welchem Ergebnis. Ggf auch, warum es einem gar nicht wichtig ist, dass der eigene Hund mit fremden Hunden klarkommt oder warum es einem im Gegenteil ziemlich wichtig ist. Ich denke, der Thread könnte auch für viele Jung- und Neuhundehalter sehr interessant sein.

    Bei Kaya wollen die Leute oft gar nicht anfassen, auch wenn ich nix dagegen hätte und sie ja so knuffig ist :cuinlove:

    Aber ihr geht oft so ein Odeur voraus...

    Hat sich dann halt wieder in totem Fisch, Kacke, Aas, Jauche (Liste beliebig fortzusetzen...) gewälzt.

    Das jedenfalls wirkt total abweisend auf jeden notorischen Hubdegrabbler.

    Vielleicht sollte ich ein "Eau de Müff" auf den Markt bringen, das auch den süssesten Hund vorm ungefragten Angrabbeln schützt. :denker:

    Ich würde bestimmt stinkreich. :applaus:

    Gerade deshalb finde ich ja für den heranwachsenden Hund Hundebegegnungen, wo auch frei agiert werden darf, so wichtig.

    Klar geht das nicht immer und in jeder Konstellation, aber hier im Forum empfinde ich das oft als sehr restriktiv gehandhabt. Aber der Umgang mit anderen Hunden wird halt hauptsächlich über Erfahrungslernen erworben und dazu braucht es halt Erfahrungen.

    Ist bei Kaya auch nicht so, dass sie jetzt im Erwachsenenalter eine blöde Begegnung aus der Bahn wirft. Die reagiert da gut und es verändert ihr Verhalten ggü. anderen Hunden nicht nachhaltig in Richtung aggressiveres agieren. Sie lernt besser einschätzen und meidet dann eher.

    Aber ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man im Junghundalter darauf achtet, dass richtig blöde Begegnungen kaum vorkommen. Da habe ich die Hunde, mit denen sie frei agieren durfte, sorgfältig ausgewählt.

    Ich habe eine Rasse, die das Zeug zum "Tut- Nix" hat, aber auch da kann man es verkacken (Sorry, für die Wortwahl).

    Ich will es halt auch eher entspannt und ohne ständiges Management.

    Wenn Auto muss, dann muss es.

    Für mich ist sehr wichtig, dass Kaya Auto fährt und ich erwarte nicht, dass sie es liebt.

    Ich würde sagen, sie mag es immer noch nicht besonders, aber sie steigt auf Kommando ein und kommt während der Fahrt auch zur Ruhe. Brechen musste die allerdings nie.

    Ich hab da um ihre Abneigung wenig Gewese gemacht. Aufs Einsteigen bestanden, das gelobt und belohnt. Dann bin ich eine ganze zeitlang einmal am Tag oder mindestens 3x die Woche nur recht kurze Strecken (5- 10 Minuten) zu schönen Gessistrecken bei mir in der Gegend gefahren und dort mit ihr richtig schön gelaufen.

    Sie mag das Auto immer noch nicht, steigt aber jetzt zügig ein, weil sie verknüpft hat (meiner Ansicht nach), dass nach dem Auto das Gute kommt.