Beiträge von KayaFlat

    Ich sehe es auch so, dass man sich Resourcenverteidiger selbst heranziehen kann, wenn man beim Fressen ständig herummanipuliert. Was soll der Hund denken, wenn sich der Mensch ständig für sein Fessen interessiert, ausser dass es ihm nicht sicher ist. Die meisten Hunde lassen sich das dennoch gefallen, aber gefallen wird es keinem.

    In dem Fall war die Wertigkeit für den Hund hoch, der Sohn wird nicht so ernst genommen wie ein erwachsener Halter, also wird eine Warnung ausgesprochen (Knurren) und danach folgt eine deutlichere Ansage, dass das zu lassen ist. Eine Rolle spielt auch, dass der Hund kein Kind mehr ist, sondern jugendlich wird.

    Wenn die Basis stimmt, kann man auch ohne, dass man das ständig übt ( was durchaus nach hinten losgehen kann, weil man damit Futterverteidigung erst auslöst) Futter wegnehmen, ohne dass der Hund auslöst.

    Kaya kriegt ihr Futter hingestellt und wird in Ruhe fressen gelassen. Muss ich den Napf einmal wieder wegnehmen, weil ich z.B. vergessen habe, einen Futterzusatz reinzutun , schaut sie nur kurz. Sie weiß, dass mich ihr Futter nicht interessiert und sie es wiederbekommt. Das kommt aber so gut wie nie vor.

    Natürlich gibt es sehr futterorientierte Hunde, wo das ggf. ein größeres Thema ist, aber im Grunde muss man da auch keinen Konflikt aufmachen, weil mir einfach gar nicht viele Gründe einfallen, warum man ans Futter müssen sollte, nachdem es der Hund bekommen hat. Dieses ich muss meinem Hund immer das Futter wegnehmen können, ist irgendwie so ein sinnloses Machtding.

    Klar könnte ich es, aber ehrlich gesagt, ich muss es so gut wie nie und mache es deshalb nicht.

    (Unterweges Gefundenes ist dabei ein eigenes Thema.)

    Irgendwie lässt mich dein Post ein wenig ratlos zurück.

    Willst du wirklich damit andeuten, dass praktizierter, sinnvoller Naturschutz darin besteht, dass mein Hund keine vielleicht 20 Feldmäuse und 1 bis 2 Ratten im Jahr erlegt?

    Ich frage mich, wer da die größeren Zusammenhänge nicht versteht. Stabile Populationen können von Fressfeinden gar nicht ausgelöscht werden. Verschwinden von Arten hängt immer mit dem Verschwinden ihres Lebensraums zusammen. Dann würde gelebter Naturschutz eher bedeuten, dass man weniger und anders konsumiert. Das heißt für mich, dass man seinen gesamten Lebensstil hinterfragt. Und darüber sollte nicht nur ich gut nachdenken.

    Ich sehe keinen Zusammenhang mit dem verlinkten Artikel und dem Fangen von Feldmäusen.

    Die Waldspitzmaus z B. wird eher selten auf der Wiese vor einem Loch sitzen. Und die Mäuse auf unseren Wiesen sind eher keine bedrohte Art.

    Die Artenvielfalt ist von ganz anderen Dingen bedroht als von Hunden, die ab und zu mal eine Maus fangen, was der Artikel auch ganz deutlich sagt.

    Bei mir kam auch Welpe zu dreijährigem Kater. Dass der Hund die Katze schreddert, war nie meine Sorge. Das zu verhindern und dem Hund deutlich zu machen, dass die zur Familie gehören, dafür bist du verantwortlich. Das lernen Hunde in der Regel schnell.

    Ich hatte eher Sorge, dass der Kater auszieht, weil er den Hund so doof findet. Ist er aber nicht.

    Zweite Etage für die Katzen einziehen, so dass sie viele Rückzugsmöglichkeiten haben, wo der Hund nicht hinkommt. Geduld haben. Bis Remus Kaya okay fand, hat es ein Jahr gedauert, bis sie zusammen mit mir auf dem Sofa gekuschelt haben an die zwei. Ich habe aber das nie forciert, die sollten sich in Ruhe lassen (die Katze haut den Hund nicht und der Hund jagt die Katze nicht) und ihr Tempo gehen.

    Anfangs durfte der Hund nicht aufs Sofa, weil die Katze die älteren Rexhte hatte und ins Bett darf bis heute nur der Kater. Räumlich getrennt habe ich nie, da Remus recht cool war und ja Möglichkeiten hatte, nach oben auszuweichen. Und Kaya hat auch nie Anstalten gemacht, den Kater fressen zu wollen (was ja eh strengstens verboten war).

    Ich sehe auch die Gewöhnung der Katzen an den Hund problematischer als anders herum.

    Das ist auch immer ein heißes Diskussionsthema. Mäuseln ist natürlich auch iregendwie jagen, für mich unterscheidet sich das aber vom Jagen von Wild, das unter Jagdrecht steht. Nicht nur rechtlich, sondern auch, weil ich nicht an die These glaube, dass Mäuseln die Jagd auf anderes Wild fördert. Ich sehe es als eine erlaubte Art der Jagd, die bei meinem Hund die Lebenszufriedenheit erhöht. Sie darf sich allerdings nicht festbuddeln, was meist einfach nicht geht, weil wir zügig unterwegs sind und Strecke machen. Aber auch so hat sie gut Jagderfolg. Kopf schief legen, zwei Mäuselsprünge und schon hat sie die Feldmaus. Neulich hat sie eine fette Ratte am Fluss erlegt. Für mich sind die Nager Schädlinge und in Überpopulation vorhanden, also halten sich meine moralischen Bedenke n in Grenzen. Da prägt mich einfach auch meine bäuerliche Abstammung.

    Was ist deiner Meinung nach die Motivation hinter dem Verhalten? Sie ist ja erst 5 Tage da. Da kann ja ggf. noch mehr kommen.

    Will die richtig hacken?

    Auf jeden Fall mit MK sichern.

    Hab da für mich noch kein Bild, aber mein Kopfkino tendiert Richtung Horrorfilm.

    Kaya ist auch nicht abgeneigt, Zeug zu fressen. Wir sind ländlich unterwegs und an Giftköder denke ich eher nicht. Bei uns geht es um Pferdeäpfel und Aas. Bei Pferdeäpfeln krieg ich keine Schnappatmung. Soll sie halt einen Bissen nehmen, halte ich für harmlos. Geht nach einem Haps auf "weiter" auch weiter und bei rechtzeitiger Sichtung reicht ein "Nein". Ich bin bei Pferdeäpfeln da aber nicht so streng und leidenschaftlich. Aas ist eklig, aber verträgt sie auch und liegt ja nicht grad haufenweise rum. In der Wertigkeit etliche Stufen über Pferdeäpfeln.

    Ich hatte auch das Problem, dass sie a) leckeres Rehbeinchen oder stinkige Kaninchenfellreste nicht tauschen wollte, weil halt besser als jedes Lecker und b) bei vehementeren Abnahmemethoden schnell schluckte ( selbst wenn sie dabei halb erstickte). Bin mal wieder einen Kompromiss eingegangen, sie muss es bringen, zeigen und kurz geben und kriegt es dann umgehend zurück, wenn ich das Gefundene nicht für stark gesundheitsgefährdend halte.

    Hab da echt keine andere Lösung, weil sie findet das Zeug ja im Freilauf und mir geht es darum, dass ich es zumindest checken kann, ehe sie es frisst. Als ich es ihr einfach abgenommen habe, war das Resultat, dass sie nicht mehr gebracht hat. Ist ja nicht blöd, die Gute. Wenn sie es in 90% der Fälle wiederkriegt, schleppt sie mir das Zeug wenigstens an.

    Sonst gibt es hier noch Menschenkacke, die begehrenswert ist, wenn man sie in den Büschen findet (sowohl zur inneren wie äußeren Anwendung). Und da bin ich streng und leidenschaftlich, so dass sie abbricht, wenn ich einen Urschrei loslasse. Ich finde, es gibt kaum was ekligeres als Menschenkacke, nicht mal toter Fisch (Nr. 2 auf meiner Ekelliste).

    Aber ich glaube auch nicht, dass wirklich für viele das Ziel der Sozialisation ein "Hundewiesen- alle Hunde sind meine Kumpel"- Hund ist.

    Das ist, glaub ich, regional teilweise echt stark verschieden. :smile: Hier bei uns auf dem Dorf treff ich z.B. max. 'ne Handvoll Hunde pro Woche und es ist absolut unüblich, dass sich fremde Hunde im Freilauf begegnen – wenn man einen anderen Hund sieht, wird angeleint, sich ggf. abgesprochen, und erst dann haben die Hunde Kontakt zueinander; ansonsten geht man halt einfach grüßend aneinander vorbei.

    Wenn man jemanden trifft, der den Hund einfach so hinlaufen lässt und ganz dringend Kontakt möchte, sind das im Moment idR 'Wochenend-Touris', die extra rausfahren, weil hier der Leinenzwang zur BuS nicht so stark kontrolliert wird, und die auf der Suche nach "Spielpartnern" für ihre Hunde sind – um die mache ich dann einen groooßen Bogen |) , weil da genau die klischeehaften Sprüche kommen, die man nicht braucht: "Aber die müssen doch Sozialkontakte haben!", "Warum darf Ihrer nicht spielen, ist der böse?", "Meiner will nur mal Hallo sagen!" :roll: Für die Art von Hundehalter ist der Aspekt von "mein Hund soll mit ganz vielen Hunden ganz viel Kontakt haben und immer lieb sein" schon irgendwie wichtig, ist so mein Eindruck.

    Wenn da zwei Hundehalter mit der gleichen Mentalität und den passenden Hunden aufeinandertreffen, ist das ja auch alles dufte, aber manchmal fehlt mir da ein bisschen das Verständnis dafür, dass Hunde eben verschieden sind, und solche Begegnungen für manche Hunde keine Bereicherung sind, ganz im Gegenteil.

    Im Endeffekt finde ich's wichtig, dass man sich den passenden Hund für's passende Umfeld und passend zu den eigenen Bedürfnissen anschafft. Also ganz platt gesagt ;) – wenn ich selbst total kommunikativ bin und gerne unter vielen Menschen und in der Innenstadt einer Großstadt wohne, sollte ich mir wahrscheinlich besser keinen American-Akita-Rüden anschaffen. Und wenn ich eher introvertiert bin und auch mal gerne für mich unterwegs und nicht so der überschwängliche, auf fremde Leute zugehende Typ, ist eine Labbihündin vielleicht nicht ideal. ;) Im besten Fall arbeite ich eben auch bei den Sozialkontakten und der Sozialisierung mit dem, was der Hund genetisch und rassetypisch mitbringt, und nicht gegen diese Anlagen an, sonst wird langfristig wahrscheinlich weder Mensch noch Hund im Zusammenleben glücklich.

    Bei mir im Dorf ist die Hundedichte meinem Eindruck nach eher hoch. Gefühlt jeder zweite hat einen Hund. Trotzdem trifft man auf seinen Gassigängen regelmäßig die gleichen Gespanne und man kennt sich zumindest oberflächlich mit der Zeit. Da gibt es dann viele Begegnungen, wo weder ich noch der andere anleinen, eben weil die Hunde sich regelmäßig im Vobeigehen treffen. Da ist es interessant zu sehen, wie desinteressiert sie tw. aneinander sind. Da findet Kaya die Schnüffelstelle interessanter als die Hündin, die gerade kommt und es wird ohne Kontakt passiert. Am anderen Tag wird nur kurz aneinander geschnüffelt. Andere Hunde, die wir regelmäßig treffen, werden immer kurz begrüßt, alles ganz ruhig, und dann zügig weitergegangen. Ausgewählte Hunde lösen mehr Aufregung aus und ein paar Rüden werden regelrecht angehimmelt. Ich kann da ehrlich gesagt aber kein genaues Muster erkennen, warum manche Rüden besonders anbetungswürdig sind. Es sind die eher Großen mit ruhiger Ausstrahlung, die sie so gut findet, aber auch wieder nicht alle.

    Hunde mit sehr unsicher- aggressiver Austrahlung meidet sie. Jungrüpelrüden schnappt sie weg, ist aber schnell überfordert, wenn die ihre Größe haben oder größer sind. Sind sie deutlich kleiner werden sie eher ignoriert. Ich finde interessant, das zu beobachten.

    Ausserdem bin ich bei manchen Konstellationen immer bereit zügig einzugreifen, wenn ich befürchte, das könnte jetzt kippen.

    Passiert aber unterm Strich nicht häufig, besonders wenn man eben nicht stehen bleibt, sondern zügig weitergeht.

    Bei uns ist es auch so.

    Sozialisation heißt hier für die HH, der Hund möchte mit jedem anderen spielen.

    Spielen ist dabei alles, was nicht Knurren oder Beißen beinhaltet :hust:

    Okay. Wie gesagt, klassische Hundewiesen gibt es bei uns nicht. Es gibt vereinzelte Grüppchen, die auf der Hauptgassistrecke um den Fluss oder der auf drei Seiten begrenzten Burgwiese rumstehen und tratschen, während sie die Hunde halt machen lassen. Da bei beiden Örtlichkeiten viel Platz zum Ausweichen für den Hund ist, endet das nicht in Mord und Totschlag, aber da hat auch nicht jeder Hund Spaß und die Halter sehen das nicht.

    Ich laufe auch mal um die Burgwiese, wenn ich nicht so viel Zeit habe, bleibe aber in Bewegung und Kaya folgt mit. Aufdringliche Exemplare, die Kayas Ansagen nicht ernst nehmen, vertreibe ich.

    Ich empfinde die Situation aber auch da für mich und meinen Hund nicht als dramatisch, sondern höchstens als nervig.

    Grundsätzlich möchte ich auch, dass Kaya den Kontakt selbst regeln kann und greife nur ein, wenn ich merke, dass sie von dem Typ Hund überfordert ist, weil er sie nicht verstehen kann oder nicht ganz ernst nimmt.

    Da ich aber auch nicht möchte, dass sie lernt, dass man besser auch mal richtig draufhaut, wenn man seine Ruhe haben will, helfe ich ihr in manchen Situationen.