Beiträge von KayaFlat

    Im Buch die Hunde Uni steht Wörter unterscheiden drin. Allerdings hab ich keine praktische Erfahrung damit

    Würdet ihr dann zunächst die Anzeige mit einem bestimmten Gegenstand aufbauen und wenn die sicher sitzt mit dem neuen Kommandowort z.B. ZOS GO genau den Gegenstand suchen lassen und anzeigen.

    Und wenn das sicher klappt, auf andere Gegenstände erweitern?

    Würdet ihr dann im Aufbau die Suche mit Apport erstmal komplett sein lassen?

    Mein Ziel ist, dass der Hund halt wartet ohne zu nerven, bis wir weitergehen.

    Mir ist da erstmal egal, ob er liegt, steht, sitzt oder mich anschaut. Der Hund soll einfach entspannt die Gesprächssituation abwarten.

    Wenn ich zurückdenke, habe ich das eigentlich auch gar nicht explizit "trainiert", sondern eben im Alltag durchgezogen. Mich auf das Gespräch und den Gesprächspartner konzentriert und den Hund nicht explizit beachtet. Hat sie dann als Junghund extremer rumgenervt, wurde das abgebrochen. Irgendwann legt sich der Hund von selbst ab oder setzt sich.

    Jetzt setzt oder legt sie sich auch leinenlos ab und wartet, wenn ich auf dem Spaziergang mit jmd. länger rede. Ich denke, das ist kein Trick, sondern eigentlich ein natürliches Verhalten, wenn man gemeinsam unterwegs ist.

    Bei dem Ziel, dass er lernt sich zurückzunehmen und geduldig zu warten, würde ich auch über Raum eingrenzen (also auf die Leine stellen, dass er nicht rumhampeln, aber sich bequem absetzen oder ablegen kann) gehen. Dann würde ich mich auf das Gespräch konzentrieren und den Hund weitgehend ignorieren, wenn er rumspackt. Dabei musst du auch entspannt bleiben, selbst wenn er nervt. Es wäre aber immens wichtig, erst aus dem Gespräch zu gehen, wenn er ruhig wird und sich entspannt. Müsstest du vielleicht Leute finden die das auch mal 10 bis 20 Minuten oder länger durchhalten. Wäre in dem Fall negative Verstärkung. Die für ihn blöde Situation endet, wenn er das gewünschte Verhalten zeigt und runterfährt. Der Trainingsweg könnte allerdings mühsam werden. Der Hund sollte bei jedem Gespräch schneller in die Entspannung kommen und das Auflösen der Situation kann man dann immer weiter verzögern, bis er grundsätzlich entspannt ist. Soweit meine graue Theorie.

    Wenn er wirklich ein Konroletti mit etwas mehr Schmackes ist, könnte er aber statt zu entspannen, anfangen zu versuchen seinen Willen durchzusetzen, indem er dich massregelt. In dem Fall wäre ignorieren meines Erachtens kontraproduktiv, aber dann müsstest du wiederum grundlegender an der Beziehung arbeiten.

    Ich sehe grade, dass ich nicht konkret auf die Frage geantwortet habe JunghundArtus.

    Aber zu sagen, wie ich konkret handeln würde, ist schwierig, weil man erst schauen müsste, warum sich das Bellen nicht abstellen lässt.

    Bellen gilt auch als selbstbelohnend. Also der Hund kann sich in eine Art Rausch bellen, der gute Gefühle freisetzt. Deswegen kann Bellen zu einem echt kniffligen Problem werden. Ich würde jedenfalls möglichst von Anfang an vermeiden, dass der Hund sich beim Bellen abschiesst und berauscht. Beim Welpen/Junghund vielleicht eher noch durch Ablenkung. Ansonsten durch Verbieten/Korrektur und Bestätigung des gewünschten Verhaltens. Aber das ist nur fair, wenn eben die Erregungslage nicht so hoch ist.

    In der Praxis hatte ich aber bei meinen Hunden noch kein massives Bellproblem, das sich eventuell schon verfestigt hatte.

    Will der Hund melden, kann man recht einfach übernehmen. Also der Hund hört etwas in seinen Augen verdächtiges und meldet " Achtung, da is was Komisches", da kann man die Wahrnehmung durch deutliches Reagieren bestätigen und durch ein Signalwort wie z.B. "Alles gut" übernehmen. Klappt hier, wenn Kaya z.B. aus der Terrassentüre bellt, weil sie etwas registriert hat. Dann stelle ich mich vor sie, schaue nach und sag "okay. Alles gut". Sie wendet sich ab, weil ich übernommen habe und sie ihren Job damit erldigt hat.

    Was würdest du vorschlagen, wenn der Hund nicht sofort auf "alles gut" reagiert und weiter bellt?

    Dann würde ich mich fragen, warum sie mir die Verantwortung nicht abgibt.

    Könnte damit zusammenhängen, dass der Hund mir grundsätzlich nicht zutraut, Dinge zu regeln.

    Dann sind wir wieder bei Beziehungs- und Führungsfragen.

    Oft hängt vieles miteinander zusammen.

    Kann aber auch sein, dass der Hund in so hoher Erregungslage durch das Bellen ist, quasi im Tunnel, dass er nicht runterregulieren und abgeben kann. Dann müsste man an der Erregungslage/Aufregungskontrolle ansetzen.

    Das wären so meine Ideen.

    Das Problem beim Hund als Beziehungsersatz ist m. A. n., dass man dem Hund ggf. eine Nähe aufzwingt, die ihn überfordert und stresst. Da werden menschliche Bedürfnisse nach Zuwendung dem Hund übergestülpt.

    Was für mich auch Vermenschlichung ist, wenn partnerschaftliche, demokratische Konzepte dem Hund "aufgezwungen" werden. Auch das mündet m.E. oft in Überforderung und Stress und nicht selten in handfesten Problemen, wenn dem Hund Führung fehlt.

    Den Hund verwöhnen, wenn damit auch hündische Bedürfnisse nach Bequemlichkeit und sozialem Anschluss befriedigt werden, finde ich nicht schlimm. Der Hund findet das Bett und das Sofa halt auch komfortabel. Und viele Hunde können gut mit Körperkontakt entspannen, wenn dabei jeder mental bei sich bleibt.

    Es ist erstmal wichtig herauszufinden, aus welcher Motivation heraus der Hund in der Situation bellt.

    Will der Hund melden, kann man recht einfach übernehmen. Also der Hund hört etwas in seinen Augen verdächtiges und meldet " Achtung, da is was Komisches", da kann man die Wahrnehmung durch deutliches Reagieren bestätigen und durch ein Signalwort wie z.B. "Alles gut" übernehmen. Klappt hier, wenn Kaya z.B. aus der Terrassentüre bellt, weil sie etwas registriert hat. Dann stelle ich mich vor sie, schaue nach und sag "okay. Alles gut". Sie wendet sich ab, weil ich übernommen habe und sie ihren Job damit erldigt hat.

    Bellt sie draussen "komische Objekte" an, läuft es auch über Wahrnehmungsbestätigung und ich schicke sie, das Objekt zu untersuchen. Kann sie es als ungefährlich einordnen, ist alles gut.

    Besuch wird hier nicht angebellt, das würde ich auch abbrechen, weil das mein Besuch ist und sie nix angeht. Sie reagiert auch nicht auf Klingeln.

    Sie ist aber nicht so bellfreudig wie eurer Hund, bei dem da auch die Genetik mehr mit reinspielt. Ich würde sagen, dass der Hund noch nicht wirklich gelernt hat, dass der Kernbereich eure Verantwortung ist und er sich da weder zu kümmern noch zu warnen noch gefrustet zu sein hat, wenn da jemand reinkommt.

    Wie ihr dem Hund deutlich macht, dass das nicht sein Job oder sein Recht ist, Leute in der Wohnung zu verbellen oder dass Klingeln ihn nix angeht, ist wieder eine andere Frage. Ich denke schon, dass das wieder in eine allgemeine Führungsfrage mündet. Kann der Hund Verantwortung abgeben und euch getrost die Führung überlassen? Dazu müsste man die ganze Beziehung zwischen euch und eurem Hund betrachten.

    Man sollte sich klar machen, dass Hunde in der Pubertaet nicht 'keinen Bock haben', Grenzen testen, oder was auch immer. Da finden 'Umbauarbeiten' im Hirn statt und die meisten Hunde, die dann ploetzlich nicht mehr hoeren, etc., koennen es in dem Moment schlicht nicht!

    Ich korrigiere auch, aber nur wenn ich mir sicher bin, dass der Hund das geforderte Zeug nicht nur wirklich kann, sondern das er es jetzt auch leisten kann. Passt eins davon nicht, wird nicht korrigiert.

    Bin ich grundsätzlich total bei dir.

    Aber wie unterscheidest du das jetzt wieder?

    Auch in der Pubertät stehen die ja nicht 24/7 total neben sich und kriegen gar nichts mehr auf die Reihe. Das sind eher so Schübe, kommt mir vor. An einem Tag super, nächster Tag Katastrophe. Oder morgens jo passt noch, Hund ist frisch, nachmittags voll Chaos. Ausserdem ists hier doch auch wieder individuell, den einen würfelts mehr durcheinander als den anderen.

    Dann müsste man ja eher auf flying-paws Linie sein. Einfach komplett nix verlangen in der Zeit.

    Kommt mir in der Praxis aber eher schwierig vor. Auch in der Pubertät muss ich Anweisungen geben, Hausregeln durchsetzen und Zurückkommen einfordern.

    Menschliche Teenager lass ich ja auch nicht komplett vor sich hinschlurchen und rummuffeln, selbst wenn es ne Phase ist, die ich auch aussitzen könnte.

    Reibung erzeugt Wärme.

    Bei meinem ersten ganz eigenen Hund vor 30 Jahren war hündische Pubertät noch gar kein Thema (jedenfalls kein so verbreitetes wie heute) und man kam da trotzdem durch (war vielleicht noch unschöner für den Hund).