Alles anzeigenWeiss sie wirklich, was von ihr für ein Verhalten erwartet wird?
Mir kommt es so vor, als würde ihr das in manchen Situationen nicht klar kommuniziert. In der Situation mit dem Besuch würde ich es einfach nicht 90 Minuten laufen lassen. Dann binde ich den Hund zur Not neben mir an und kommuniziere schwarz- weiss, was ich will und was ich eben nicht will.
40x auf die Decke bringen, ist schon sportlich. Zieht ihr das wirklich immer konsequent durch? Wenn ja, würde ich erwarten, dass sich die Frequenz spürbar verringert. Wie weiss sie, ob und wann das Deckenkommando aufgehoben ist? Bei Kaya war es so, dass es mir um Ruhe ging. Sie sollte auf der Decke zur Ruhe kommen. Hat sie sich nach einer Weile von der Decke geschlichen, z.B. was getrunken und dann ruhig unter den Tisch gepackt und an ihrer Robbe gekaut, war es für mich auch okay. Hat sie rumgenervt, wurde sie wieder auf die Decke geschickt. Kaya hat recht schnell kapiert, worum es geht: Ruhe geben, wenn man grad abgemeldet ist.
Aber natürlich muss der Hund dann auch mal Aufmerksamkeit und ein bisschen Interaktion haben.
Dorlie scheint ja schon von der hartnäckigen Sorte zu sein. Kann mir gut vorstellen, dass das anstrengend ist.
KayaFlat das mit dem Anbinden habe ich ja geschrieben
ich kann das natürlich machen und so mache ich es auch meist, wenn Besuch kommt. Ich habe mich jetzt einfach mal gefragt, wie lange Dorlie braucht um zur Ruhe zu kommen wenn sie keinen Zugriff auf den Gast hat (Türe ist ja eben zu). Finde jetzt nur ich das heftig, dass sie sich nicht hinlegt, obwohl sie den Gast nicht mal sieht? Wenn ich sie anbinde (was ich dann tat) kommt sie auch erst nach 10min zur "Ruhe", liegt dann und fährt (wie eben in der beschriebenen Restaurantsituation) nach 20min wieder hoch. Und ich musste sie total stark managen.
Es geht mir um die Frage ob es normal ist, dass der Hund derart schlecht runter kommt, wenn er ignoriert / nicht beachtet wird. Also darum, wie gut sie sich selber regulieren kann wenn ich am Pult sitze und ruhig bin
Die Sache ist die: man macht es exakt solange wie es nötig ist. Mal so mal so ist wirklich extrem doof für den Hund. Hunde sind Regel- und Ritualfanatiker. Sie merken sich Abläufe extrem gut, wenn sie immer gleich sind. Wischi-Waschi macht sie kirre.
Klare Strukturen, immer gleiche Abläufe in Situationen helfen dem Hund die (Menschen-)Welt zu verstehen. Wenn heute etwas so gemacht wird und morgen anders, ist das echt verwirrend für den Hund.
Nur mal ne Anregung:
Vielleicht hilft es dir, in Ritualen zu denken. Dann überlege dir z. B. wie das Ritual Restaurantbesuch ablaufen soll. Immer gleich. Z.B. Du gehst rein und zu eurem Tisch. Hundedecke wir an einem ruhigen, möglichst abgeschotteten Ort ausgelegt. Hund bekommt das Deckenkommando und soll sich hinlegen. Jetzt ziehen sich die Menschen aus setzen sich hin usw. Aber jede Handlung wird unterbrochen und der Hund bekommt wieder ruhig das Deckenkommando, wenn er irgendetwas anderes macht als ruhig auf der Decke zu liegen. Zum Ritual kann gehören, dass er seine Lieblingskaustange kriegt, wenn alle sitzen und er ruhig auf der Decke ist. Hund wird nicht beachtet, solange er ruhig auf der Decke liegt. Wenn nicht, wird er ruhig aber bestimmt daran erinnert, was verlangt ist und das wird durchgesetzt. Beim Aufbruch bleibt der Hund ruhig auf der Decke, bis alle angezogen und bereit sind. Dann geht der Hund von der Decke, diese wird eingepackt, und das Restaurant ruhig und gesittet verlassen. Hört sich vielleicht umständlich an, aber so läuft das bei mir immer. Erst wird der Hund in einer ruhigen Ecke geparkt, dann kümmert man sich um den Rest. Ich will den nicht rumwuseln haben und er soll wissen, dass er jetzt genau eine Aufgabe hat: ruhig auf dem zugewiesenen Platz zu liegen und zu entspannen, denn es passiert für ihn genau nix, bis wir wieder gehen.