Wow. Nach diesem Thread und den teilweise wirklich hardcorigen Moralkeulenbeiträgen kommt man fast ins Grübeln, ob man sich die Hundehaltung heutzutage noch antun will.
Passieren kann einfach immer was.
Wäre das mein BC gewesen, hoffe ich, dass ich so rational und abgeklärt wäre, zu sehen, dass die hauptsächliche Verantwortung für seinen Tod bei mir liegt.
Wenn der Hund wirklich von hinten gekommen ist und umstandslos an den Bauch der anderen Hündin gegangen ist, hatte der Hund zumindest ernsthafte Beschädigungsabsicht, eventuell sogar Tötungsabsicht. Dieses Verhalten schnallen Hunde auch und dann wird der Angreifer halt erledigt, wenn sie es können. Da geht es nicht um Moral.
Mich würde interessieren, wie gestört der angreifende Hund wirklich war, könnte beim Verhalten der Malis eine Rolle gespielt haben.
Ich denke, dass in so einer Ausnahmesituation auch recht "normale" Hunde extrem reagieren können und dass man als HH mit sowas nicht zwangsläufig rechnen kann.
Ehrlich, in über 30 Jahren Hundehaltung habe ich noch keinen Hund live erlebt, der ohne Vorgeplänkel umstandslos auf einen Hund drauf ist, um sofort ernsthaft Richtung Bauch zu beschädigen. Entweder lebe ich auf einer Insel der Seeligen oder so ein Verhalten ist extrem selten. Wie soll ich dann mit sowas rechnen?
Ich sehe den Vorfall, wenn er sich so zugetragen hat, wie ich es nach dem Gelesenen interpretiere, als tragischen und ziemlich unwahrscheinlichen Unglücksfall, den man präventiv nur hätte verhindern können, wenn man seine Hunde grundsätzlich sichert wie Fort Knox. Aber wer will denn so Hunde halten, die bisher unauffällig waren, nur weil sie Potential haben?
Ich halte es nicht für wahrscheinlich, dass, wenn die Hunde wirklich gut geführt werden, sie jetzt tickende Zeitbomben sind, die nun grundsätzlich jeden Hund töten wollen. Dass Hunde andere Hunde töten können, potentiell jeder Mali und auch viele andere Rassen, dürfte klar sein. Wenn man 100% Sicherheit will, dürfte man solche Hunde in unserer heutigen Gesellschaft gar nicht mehr führen.
Das einzige was mir im Vorfeld fahrlässig vorkommt, ist, dass keine Halsbänder an den Hunden waren, aber auch die hätten im konkreten Fall den Tod des BC wahrscheinlich nicht verhindert.
Ich persönlich verstehe, dass es da jetzt Auflagen geben muss und dass die Hunde jetzt so geführt werden müssen, dass sie nicht mehr derart ausser Kontrolle geraten können (was aber eventuell nur dieser Extremsituation geschuldet war). Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, würde ich, ganz weit in der Pampa und wenn niemand in Sicht ist, meinen Hunden auch nach so einem Vorfall Freilauf gewähren, wenn ich die Situation so einschätzen würde, wie ich es hier dargelegt habe.
Ich hab ein Stück weit Mitleid mit der TE und ihren Hunden. Weit mehr als mit dem BC, der meiner Ansicht nach schwer gestört war.
Insgesamt nach meiner Lesart ein tragischer Vorfall, der so nicht oft vorkommen wird. Aber nun ist es eben passiert und die Konsequenzen müssen getragen werden, ob das nun fair ist oder nicht und ich denke nicht, dass man die Auflagen bei den beteiligten Hunden abwenden kann. Sähe ich allerdings eine reelle Chance, dass meine Hunde den Wesenstest bestehen, würde ich den machen.