Beiträge von KayaFlat

    Ich sehe das so wie du, Hasilein. Dass sie gleich an den Kadaver geht, zeigt, dass es ihr sehr ernst ist. Dass sie sich aber, als ich in Sicht war, gleich davon hat Abrufen lassen, werte ich schon so, dass ich zu ihr auch da durchdringe. Sie ist auch brav mit mir weg ohne Sperenzchen und war auch da recht schnell wieder cool.

    Dass sie am Tag zuvor die Böschumg hoch ist, schreibe ich ein Stück weit mir zu. Starker Wildreiz in ca. 4m Entfernung und ich hab zu langsam geschaltet. Hab aber auch nicht damit gerechnet, dass da was hocken könnte.

    Bin ja froh, dass sie nicht drangegangen ist und ich sie nicht am Schlaffitchen vom Reh und aus dem Busch ziehen musste. War mental schon einsatzbereit.

    Es bleibt mit Kaya ein Ritt auf Messers Schneide. Solche Dinge passieren nicht oft, aber ich kann nicht ausschliessen, dass sie mir aus der Hand geht, wenn es ganz blöd läuft.

    Hab darüber mit einem bekannten Jäger geredet und der sagt, dass du die Ernsthaftigkeit beim Jagen nicht aus dem Hund kriegst (was ich eh nicht geglaubt habe), aber dass man mit Arbeit und Gehorsam eine hohe Kontrollierbarkeit hinkriegt, grad auch bei den Retrievern. Er findet schon, dass wir das gut machen.

    Und sie war dann auch den ganzen Spaziergang super ansprechbar, obwohl ich gesehen habe, wie oft die Nase Witterung fing.

    Ich bin hier halt auch offen, was unsere Fails angeht.

    Update zu gestern.

    Heute hat Kaya etwa 800m Luftlinie zu dem Reh gestern im Gebüsch ein totes Reh gefunden. Lief in das Gebüsch und liess sich erst nicht abrufen. Ich bin hinterher und da hatte sie es etwa drei m aus dem Gebüsch gezerrt. Als ich da war, liess sie sich vom Kadaver abrufen und anleinen. Ich nehme an, dass das das Reh von gestern war. Das war wohl da schon geschwächt.

    Hab den Jagdpächter informiert.

    Gestern bei einer ausgedehnten Schneewanderung ist folgendes passiert:

    Kaya und ich laufen den „Hohlweg“; als Kayas Nase hoch geht und sie im nächsten Moment auch schon die Böschung hochrennt. Ich rufe sofort zurück, weil mir klar war, dass sie Wildwitterung hatte. Kaya steht vor dem Gesträuch oben an der Böschung und starrt da mit gesträubtem Fell rein. Ich dachte zuerst, dass da ein Fuchs oder ein Marder oder sowas drinhockt, weil Kaya verunsichert wirkte. Als ich genauer hinseh, seh ich, dass da ein ausgewachsenes Reh im Gesträuch hockt und nur starrt. Kaya ist offensichtlich im Konflikt. Sie traut sich nicht recht ran. Ich ruf sie nochmal energisch und sie kommt, sitzt ab und lässt sich anleinen. Sie ist aber ziemlich „on“ und wittert immer wieder zurück Richtung des Rehs. Ich konnte sie erst nach ca. 600m wieder ableinen, als sie wieder cool und nach vorne orientiert war.

    Ich denke, dass sie von dem sich nicht beutetypisch verhaltenden Reh ziemlich aus dem Konzept gebracht war und sich deshalb von einem Meter vom Reh abrufen liess. Kaya hat wohl das Reh auch ziemlich überrascht, so dass flüchten vielleicht keine sinnvolle Option mehr für es war.

    War auf jeden Fall kurios.

    Das weiss ich. Also dass Hunde Hundetypen pauschalieren können. Zampa (einer der Ridgis) hasste nach zwei blöden Begegnungen z.B. alle Eurasier.

    Kaya ist nun halt weder vom Phänotyp noch von der sprichwörtlichen Merkbefreitheit her der typische Retriever. Da denkt man zuförderst an Labbis. Da hier braune Flats eher selten sind, gehe ich nicht davon aus, dass der Junghund diesen Hundetyp bereits als distanzlose Assi- Deppen generalisiert hat. Ich empfinde Kaya da auch durchaus anders als die durchschnittlichen Labbis oder Goldis, aber ausser ihr kenne ich gar nicht viele Flats persönlich.

    Sie ist retrievertypisch zwar sehr verträglich und setzt Konflikte nicht nach vorne um, sie ist aber nicht besonders fiddelig.

    Würde ich im konkreten Fall nicht als Erklärung sehen.

    Für mich ist die Reaktion des RR nicht so überraschend. Engstelle, fremder Mensch und Hund kommen frontal auf ihn zu, durch die Leine kann er nicht weg. Er wählt halt das, was ihm als erstes in den Sinn kommt. Er ist noch jung, vielleicht muss er erst noch lernen, angemessen Abstand einzufordern, vielleicht haben seine weniger massiven Abstand-Einforderungs-Versuche vorher schon 17 andere Hunde ignoriert, weshalb er jetzt gleich drauf gehauen hat, vielleicht hat er die ganze Zeit schon kommuniziert, dass er mehr Abstand und keinen Kontakt möchte, was ihr ignoriert habt oder oder oder :ka:

    Ja, das alles ist möglich.

    Dass er keinen Kontakt will, hat er für mich nicht offensichtlich kommuniziert. Kann natürlich sein, dass ich es nicht erkannt habe. Hätte ich es, wäre ich ja nicht in den Kontakt gegangen.

    Bilde mir durch die Erfahrung mit den Ridgis meiner Freundin schon ein, den Hundetyp ein bisschen lesen zu können. Wie es auch sei, jedenfalls hab ich die Warnzeichen in dem Fall nicht gesehen.

    Ich nehme für mich mit, in solchen Situationen zukünftig auf Nummer sicher zu gehen.

    Ich will nicht Korinthenkacken, aber dein Hund ist nicht "andere Hunde".

    Ich gehe mit, dass manche Hunde das nicht abkönnen. Aber auch die teilen das meist differenzierter mit. Und ich würde behaupten, dass Kaya das versteht. Saubere Ridgeback- Kommunikation müsste sie sogar sehr gut verstehen, denn wir sind seit Welpe an mit den zwei Ridgebacks meiner Freundin gelaufen. Sie hat eine bekannte Ridgebackhündin, die auch nicht ganz ohne ist, und kommuniziert mit der sehr fein, ordnet sich unter und bei den beiden ist alles tutti.

    Gut, das ist auf die besagte Situation nicht anwendbar, weil der Junghund unbekannt war. Aber dass sie blind für die feinen Signale des Ridgebacks weit im Vorfeld war, glaube ich nicht.

    Was mehr an mir knabbert, und was hier auch schon geschrieben wurde, ist, dass ich sie quasi "geschickt" habe und sie wider besseren Wissens in den Kontakt ist, nach dem Motto: wenn die das sagt...

    Oder eben die Attacke erfolgte echt recht ansatzlos, so wie ich es auch wahrnahm.

    Kann man jetzt eben nicht mehr sagen, bräuchte man ein Video von.

    Damit will ich nicht sagen, dass ich in der Situation nicht hätte besser und umsichtiger handeln können.