die vertragen Druck nicht.
Und dann?! Lässt Du es dabei bewenden?
Zuerst Analyse und Diagnose. Dann Ruhe. Mindestens eine Woche nur Ruhe, nur nachts um 12 auf die Straße (oder um 22 und um 5 Uhr. Nichts Fremdes, keine Menschen, keine Hunde. Nur Ihr und der Hund. Und viel kuscheln. Dann in der Wohnung kleine Aufgaben: Sitz - Keks. Später Sitz - Pfötchen - Keks. Zum Füttern: FUTTER rufen. Wenn er nicht gleich frisst, Futter wegstellen. Zuerst Kommandos für Sachen, die er gerne macht. Später mehr verlangen, Sitz ohne Keks usw. Zuerst nur in der Wohnung, später nachts um 12 draußen, dann mit Ablenkung draußen.
Ihr verwaltet die Ressourcen. Man muss auch sich selbst zur Ressource machen. Wenn der Hund nicht spurt, dann wird er nicht mehr angeschaut, kein Wort. Er wird verstoßen. Stundenlang.
Man kann Druck gut auch dosieren.
Und das hat mit draufhauen oder "wattebauschen" gar nichts zu tun.
Es gibt Hunde, die arbeiten gut, wenn du den Druck erhöhst. Die merken dann, es wird ernst und strengen sich an. Bieten Lösungen an und merken sich, was sie tun müssen, dass der Druck weggenommen wird.
Sensiblere Hunde, die können nicht mit Druck, der pusht sie nicht, sondern macht sie unsicher und fahrig oder sie stellen die Kooperation ein. Nicht weil sie doof sind, sondern weil sie nicht anders können. Dann muss man anders kommen. Mit freundlicher Motivation, mit Varianz, damit es spannend bleibt Viel geht über Beziehung, weil sie eigentlich ja gerne, was für dich tun. Bei Kaya geht viel über Anfeuern, No- Reward- Marker ( bei mir nur deutliches Kopfschütteln) und natürlich echte Freude, wenn sie es gut macht.
Wenn ich lauter werde und ungeduldig, macht sie zu. Deshalb hab ich mir das weitgehend abgewöhnt.
Ignorieren als Strafe verunsichert einen sensiblen Hund, der ja grundsätzlich kooperieren will, sehr. Abgrenzen, weil der Hund nicht dran ist, ist gut, aber etwas völlig anderes. Längeres Ignorieren finde ich persönlich grausam.