Beiträge von KayaFlat

    Hallo,

    ich stosse hier immer wieder im Forum auf die Phrase "ich will mir nicht den Rückruf versauen" und kann damit eigentlich nicht viel anfangen.

    Hat man sich den Rückruf versaut, wenn der Hund nicht gleich kommt?

    Darf man also nur rufen, wenn man sicher ist, dass er kommt?

    Wie kann man eine Versauung des Rückrufs vermeiden?

    Darf man dann den Hund erst in den Freilauf lassen, wenn der Rückruf 100% sitzt?

    Fragen über Fragen.

    Ich denke, grade für Hundeneulinge ist das ein interessantes Thema und ich fände einen Erfahrungsaustausch über die Tücken des RR interessant. Vielleicht kann man ja einigen Usern die Sorge davor nehmen, dass man sich gleich den Rückruf versaut hat, wenn der Hund mal nicht sofort hört.

    Ich hab meine Gedanken dazu mal ins Zitat gepackt.

    Die Frage ist, was ist dein Ziel? Meins ist ein Hund der jagdliche Reize wahrnimmt, darauf durchaus reagiert aber super kontrollierbar ist. Und sich schnell wieder abregen kann. Ich will einen Hund der weiss, dass es sich lohnt mit mir zu arbeiten. Und den ich dann auch mal abbrechen kann wenn ich gerade nicht will.

    Nun ja, wenn ich GANZ ehrlich bin wäre der Wunschtraum ein Hund, dem jagdliche Reize egal sind :rolling_on_the_floor_laughing: Aber ich weiß natürlich, dass das bei der Rassewahl Dackel relativ unwahrscheinlich ist (man mag es kaum glauben aber mein Seelenhund, seines Zeichens auch Dackel, hatte überhaupt keinen Jagdtrieb, durch ihn wurde ich also 15 Jahre lang schwer verwöhnt und habe etwas verdrängt, dass der fehlende Jagdtrieb die Ausnahme ist..)

    Insofern finde ich das, was du für dich als Ziel formulierst auch für mich relativ vernünftig. Also klar, im besten Fall wären ihm die Reize irgendwann egal aber ich fürchte, das ist ein relativ ambitioniertes Ziel. Mein Wunsch wäre, dass ich ihn irgendwann mit gutem Gefühl auch ohne Schleppleine laufen lassen kann weil ich weiß, dass er abrufbar / kontrollierbar ist.

    Heute gab es auf einer Runde wieder eine Situation in der er plötzlich sehr mit der Nase am Boden war und ich einfach an seiner Art sich zu bewegen gemerkt habe, dass er plötzlich sehr auf eine Spur fokussiert ist. Auf Kommandos (warten / nicht zu schnell laufen / sich hinsetzen) hat er aber reagiert. Als er mir zu hektisch wurde habe ich ihn - so in etwa wie du es gestern geschrieben hattest - relativ nah zu mir genommen (allerdings nicht über "Fuß" sondern einfach nur indem ich ihn sanft mit der Leine reguliert habe) und bin einige Meter so gelaufen und als er wieder entspannter wirkte sind wir normal weiter gelaufen.

    Ich finde, dass sich das schon echt gut anhört.

    Bisher durfte sie immer im Befehl "Lauf" schnuppern so lange sie wollte und so wie es die SL es zulässt erkunden. Bei der SL kreuzt sie. Hab manchmal die SL losgelassen und sie darf dann mal rennen, wenn sie mir zu wuselig wird, rufe ich sie zurück und sie muss erstmal wieder bei mir bleiben.

    Wenn Hunde usw. kommen, muss sie ins ran, also bei mir bleiben und die SL wird kurz genommen. Ich erkenne irgendwie nicht, was man sonst noch machen soll, wenn man spazieren geht (bezüglich auf locker spazieren gehen, mal nicht kontrollieren etc.) in einem gewissen Rahmen muss ich ja immer aufpassen. Wenn da aber eine große Wiese ist und da weit und breit nichts ist dann lasse ich sie laufen. Bisher hatten wir auch nie Zwischenfälle seit der Grillgeschichte letztes Jahr, also im Sinne von sie haut ab zu einem anderen Hund oder reißt sich los.

    Freilauf sollte ja nicht heissen, dass der Hund unkontrolliert macht, was er will. Sondern man erarbeitet sich einen Rahmen, innerhalb dessen der Hund tun kann, was er will.

    Je besser der Hund den Rahmen verinnerlicht und akzeptiert hat, desto entspannter werden die Spaziergänge. Aber das dauert je nach Hund eben seine Zeit.

    Auf dem Weg bleiben z.B. gehört zu so einem Rahmen. Wenn man das erst etabliert, ist es anstrengend, weil man auf einem Spaziergang halt ewig oft an den Rahmen erinnern muss. Aber mit der Zeit wird das weniger und weniger, wenn man konsequent ist. Und irgendwann muss man vielleicht nur noch ausnahmsweise dran erinnern, weil jetzt ganz besonders spannend wäre.

    Man muss sich halt den Rahmen vorher überlegen und den Hund konsequent in diesem Rahmen halten.

    Ich habe lieber weniger Regeln, die dafür auch gut sitzen. Hauptsächlich auf dem Weg bleiben, ausser ich gehe auch auf die Flur (abgemähte Wiese im Moment) und jagen in jeglicher Form ( ausser Mäuse) ist verboten.

    Auslastung kriegt der Hund (neben reiner Bewegung) in konzentrierterer Form durch alles, was den Kopf (Konzentration) oder die Nase beansprucht. Oder in Kombination Nase und Kopf. Das macht man am besten gezielt in kleinen Einheiten von ca. 2× 10 Minuten/Tag mehrmals die Woche. Da bietet sich z.B. richtiges Dummy (also mit halbwegs korrektem Aufbau nach Regeln) oder ZOS oder UO an. Das kann man nämlich recht gut alleine trainieren, wenn man nicht zur Prüfungs- und Turnierreife kommen will, sondern es dafür macht, dass der Hund denken und sich anstrengen muss (wobei es vielen Hunden auch viel Spass macht).

    Im Normalfall saufen die dann wie bekloppt. Das müsste man schon mitkriegen, denke ich.

    Das ist Quatsch, sorry...

    Wir haben hier im Forum schon so viele Fälle mitbekommen, bei denen kein vermehrtes Trinkverhalten festzustellen war.

    Der eine Hund hat minimal Ausfluss, der andere ist deutlich ruhiger, der nächste hat gar nichts, außer Fressunlust... Man sollte mit Hündinnen, die sich in der für Pyometra sehr kritischen Phase (also 6-10 Wochen nach Läufigkeit) befinden immer zum TA gehen, wenn man findet, dass sie ungewöhnliches Verhalten zeigen.

    Mal eben ein Ultraschall ist ja nun kein Akt und auch nicht wahnsinnig teuer. Wir haben in Läufigkeit 2 und 3 schallen lassen, weil wir unsicher waren.

    Ich bin mit Kaya wegen Fressunlust in dieser Phase zum Tierarzt. Die Aussage dieser recht erfahrenen Tierärztin war, dass in fast allen Fällen von Pyometra deutlich vermehrtes Trinkverhalten vorlag.

    Hab mich also beruhigen lassen und es war nach drei Tagen durch.

    Aber klar, sicher ist sicher.

    Snoopy101 : ist Mila vielleicht läufig bzw. wird sie es?

    Oder hat sie eine Gebärmutterentzündung?

    Im Normalfall saufen die dann wie bekloppt. Das müsste man schon mitkriegen, denke ich.

    Aber den Hund mal komplett gesundheitlich durchcheckeb zu lassen, wurde ja schon mejrmals geraten.

    Ich denke nicht, dass das Verhalten an gesunheitlichen Problemen (ausser evtl. Stess) liegt, aber sicher ist sicher.

    Bei Dingen, die für mich No-Gos sind, wo ich also will, dass der Hund das wirklich immer lässt, bin ich gleich sehr deutlich. Da brauche ich auch kein konditioniertes Abbruchsignal zu. Da darf es dann auch so deutlich sein, dass der Welpe ins Meiden geht. Also durchaus ein scharfes Nein und ein Stups vor die Brust und ein harter Blick. Man muss halt sofort wieder locker werden, wenn die Botschft angekommen ist und auch wieder einladen und den Konflikt auflösen. Es soll halt klar ankommen, dass genau das streng verboten ist.

    Das kann bei erfahrenen Hudehaltern durchaus so funktionieren - oder eben auch nicht! Nicht alle Hunde sind so milde beeindruckbar - oder eben auch nicht! Hier gehe ich aber von unerfahrenen Hundehaltern aus, die erwartet haben, dass ihr Rassenmix nach Schema X, gültig für alle Hunde, funktioniert.

    Tut es leider nicht, da muss man dem Hund schon Mehrwert bieten können.....

    Stimmt. Aber man sieht ja, ob es angekommen ist. Wenn der Welpe nicht zumindest kurzzeitig beeindruckt ist und sich zurücknimmt, sondern hochdreht, dann nicht.

    Ich würde auch nicht sagen, dass man es unbedingt so machen soll. Aber es ist eine Möglichkeit, ein Tabu zu setzen.

    Man sollte es nicht machen, wenn man nicht dahinter steht oder Befürchtungen hat, dass es dem Welpen schadet.

    Mamchmal finde ich persönlich kurz, knackig und direkt eben auch einen Weg.

    Bei 99% der Dinge, die Welpen so anstellen, würde ich auch nicht direkt so relativ harte Geschütze auffahren, sondern eher ab- und umlenken.

    Bei Dingen, die für mich No-Gos sind, wo ich also will, dass der Hund das wirklich immer lässt, bin ich gleich sehr deutlich. Da brauche ich auch kein konditioniertes Abbruchsignal zu. Da darf es dann auch so deutlich sein, dass der Welpe ins Meiden geht. Also durchaus ein scharfes Nein und ein Stups vor die Brust und ein harter Blick. Man muss halt sofort wieder locker werden, wenn die Botschft angekommen ist und auch wieder einladen und den Konflikt auflösen. Es soll halt klar ankommen, dass genau das streng verboten ist.

    Bei Kaya hab ich das Bettverbot und das anfängliche Sofaverbot so durchgesetzt. Bettverbot gilt bis heute und war nach einmal durch, beim Sofa hat es zwei oder drei Anläufe gebraucht.

    Es sollte halt vom Timing exakt sein und die Intensität muss auch passen. Wenn sich der Hund eine Stunde unter der Eckbank verkriecht, war es zu viel. Idealerweise bricht er das Verhalten ab, meidet kurz, kann leicht verunsichert wirken, reagiert dann aber wieder positiv auf freundliche Ansprache. Manchmal probiert ers nochmal, um sicher zu gehen, dass ers richtig einordnet, aber gehemmter, dann nimmt man auch Energie aus der Korrektur, bleibt aber innerlich straight. Nach meiner Erfahrung folgt dann so eine Aha- Reaktion: ist verboten, okay.

    Sorry, aber ich bin ja schon durch, wenn ich das nur lese.

    Mir fehlt bei der ganzen Trainiererei einfach das Gefühl für das Wesen Hund. Ich sehe irgendwie gar keine tragfähige Basis und habe einen Hund vor meinem inneren Auge, der gar nicht versteht, was sein Mensch jetzt von ihm will.

    Das würde auch die ständigen Übersprungshandlungen erklären und den Stress, der sich übrigens sehr oft auf den Magen- und Darmtrakt niederschlägt.

    Und wenn das dann ein Hund ist, der eigentlich mit seinem Menschen kooperieren will, der es eigentlich richtig machen will, dann leidet dieses Tier.

    Bist du sicher, dass ihr euch in diesen beiden gemeinsamen Jahren überhaupt schon eine gemeinsame Kommunikationsbasis erarbeitet habt?

    Ich meine, weisst du überhaupt, was der Hund schon leisten kann? Weisst du, warum er es in manchen Situationen eben noch nicht kann? Kannst du ihm vermitteln, was du von ihm erwartest? Habt ihr ein gemeinsames Signal etabliert, das ihm sagt, was du grad tust ist richtig oder auch eines, das ihm mitteilt, das will ich nicht?

    Dieses ganze andere Zeug sind Tricks, die ein Hund, der "zuhören" gelernt hat, sich normalerweise schnell draufschaffen kann. Seid ihr denn überhaupt im "Gespräch" miteinander?