Beiträge von KayaFlat

    woran erkenne ich bei einem Hund der sozialmotivierte Agressionen zeigt, ob er dies macht, weil er den Menschen als Ressource betrachtet oder weil er meint den Menschen beschützen zu müssen?

    Ist doch eigentlich egal, was genau die Motivation ist.

    Der Mensch sollte sich weder als Ressource verwalten noch vom Hund beschützen lassen und beides kann man abstellen, wenn man selbst das Heft in die Hand nimmt und Führung herstellt.

    Hab keinen Kontakt zu ihren Wurfgeschwistern. Sie kommt jetzt auch nicht aus jagdlicher Zucht. Die Züchterin hat erzählt, dass ihre Hunde eher im Schul- und Therapiehundebereich unterwegs waren. Oder eben Dummy oder reine Familienhunde.

    Aber ihre Wildschärfe war mir schon bewusst, die hat sie ja schon gezeigt. Aber ich hab halt auch gesehen, dass ich mich da auf den Gehorsam nicht verlassen kann bzw. dass er weit weniger gut ist, als ich dachte. Die pfeifft mir eins, wenn sie sich Chancen ausrechnet.

    Hilft da ein Trainer was, der mal draufschaut, wo's hakt?

    Kaya hat mir heute wieder gezeigt, dass sie das Jagen im wahrsten Sinne des Wortes todernst nimmt.

    Dass es kein Todesopfer gab, liegt nur daran, dass ich sie echt gut kenne und lesen kann. Trotzdem hat es mich ein Stück weit geschockt, wie kompromisslos sie abwägt.

    Da Brut- und Setzzeit ist sind wir ausschliesslich auf breiten Wegen unterwegs, ausser es geht mal über eine frisch gemähte Wiese. Im Wald ist sie angeleint. Hat die letzten Wochen super geklappt, alles easy. Heute morgen bin ich recht früh los, weil ich eine grosse Runde schaffen wollte, ehe es so warm wird. Wir gehen auf einem Weg, wo rechts davon eine Wiese mit sehr hohem Gras war. Kaya läuft ein paar Meter vor mir. Ich sehe, wie die Nase hochgeht und schon ist sie mit zwei Sprüngen in der Wiese. Mein " raus" ignoriert sie. Ich sehe, dass sie sich nach links orientiert und renne in die Wiese, um ihr den Weg abzuschneiden, weil ich irgendwie sofort wusste, dass sie "on" ist und dass da was ist. Sie ist ca 3 Sekunden vor mir bei dem Reh, das da wohl in der Wiese geruht hat. Sie geht sofort auf die Kehle und das Reh schreit. Rehe können richtig laut schreien, wenn sie Panik haben. Ich pack sie sofort am Nackenfell und zerr sie weg. Gottseidank lässt sie los und packt nicht fester. Ich weiss gar nicht, ob ich "aus" oder sowas gesagt hab, weil alles so schnell ging. Ich bring sie ins Sitz, während das Reh weghüpft. Ich halt sie am Halsband und schau, wie es Richtung Wald flüchtet. Ich hoffe, es hat den Angriff gut überstanden.

    Was mich echt plättet, ist, dass Kaya sich sofort runter gefahren hatte. Sie sitzt wie festgetackert und geht mit mir an der Leine dann ganz gechillt aus der Wiese. Gut, die Nase ging nochmal hoch Richtung Waldrand, aber ansonsten hat man ihr nicht angemerkt, dass sie grad einem Reh an der Gurgel hing. Wir haben dann den Spaziergang an der 2m- Leine absolviert. Hab sie erst in der Kleingartensiedlung am Ortsrand wieder laufen lassen. Kaya war wie immer.

    Ich mache mir aber grade ziemliche Gedanken. Ich habe mir eingeredet, ich hätte ihre Jagerei recht gut im Griff, aber vielleicht mache ich mir nur was vor.

    Was meint ihr? Habt ihr Tipps, wie ich damit umgehen soll?

    Jedenfalls passt der Threadtitel wie die Faust aufs Auge: Kaya ist wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

    Ich finde die Zeit an sich nicht schlimm, aber ich würde da nicht den Focus auf Strecke legen, sondern bewusst auf Entspannung.

    Warum nicht mal an einer etwas belebteren Stelle niederlassen, selber runterfahren und Hund schauen lassen. Wenn er sich dann selbst runterfährt und entspannt ist, ruhig bestätigen. Das willst du ja, oder? Der Hund nimmt draussen Reize wahr, kann aber in die Entspannung kommen. Das natürlich nur dosiert.

    Die Frage, die ich mir stelle, ist halt, ob der Hund da entspannt war, als du ihn ins Sitz gezwungen hast. Wenn er das Kommando ( falls es sicher sitzt) nicht ohne Einwirkung umsetzen kann, gehe ich davon aus, dass das Erregungslevel noch recht hoch war.

    Wenn du jetzt da nur ruhig und entspannt eine zeitlang rumgestanden hättest ohne grossen Focus auf dem Hund, hätte er sich wahrscheinlich von selbst gesetzt oder gelegt, wenn er entspannt. Dann könntest du das bestätigen und im besten Fall lernt der Hund, dass genau das erwünscht ist.

    Ruhe und Entspannung ist aber auch ein Thema, das man im Alltag auch vorleben sollte.

    Bist du denn ruhig und entspannt? So eine Grundentspannung kriege ich ja auch in den Hund, wenn ich im Alltag entspannt bin und mich abgrenze, wenn der junge Hund anfängt zu drehen.

    Ich würde behaupten, dass Kaya ein grundentspannter Hund ist, die schon konkrete Reize braucht, um höher zu drehen und wo man dann regulierend eingreifen muss.

    Ist aber schwer zu erklären, weil das halt eher so ein grundsätzliches Ding ist. Was ich aber gemerkt habe, ist, dass man echt aufpassen muss, dass man nicht mit dem Hund in eine Art Erregungsspirale kommt.

    Beispiel: Junghund hibbelt im Resaturant rum und nervt. Ich will das abstellen, weil es eben nervt und auch peinlich ist, wenn der Hund nicht brav und ruhig ist. Man ist selbst genervt und fährt sich hoch und wirkt in dieser Stimmung auf den Hund ein (erstmal ganz egal wie). Das Resultat ist, dass der Hund noch höher dreht, Mensch hat mehr Frust...

    Vielleicht sollte man sich überlegen, ob man da auch noch an sich selbst arbeiten kann.

    Und dann immer im Hinterkopf behalten, dass das noch ein junger Hund ist, der manches auch aufregend finden darf. Selbstbeherrschung und Toleranz gwgenüber spannenden/neuen Reizen lernen, ist eben auch ein Prozess, der Zeit braucht. Manchmal habe ich das Gefühl, es wird erwartet, dass sich da ein Schalter umlegt und plötzlich kann der Hund das. Deiner ist doch erst 8,5 Monate alt.

    Muss der Junghund schon jetzt sportlich gefordert werden?

    Wenn ich an Kaya denke, wäre das für sie einfach noch zu früh gewesen. Die hat das erste Jahr einfach noch gebraucht, um mit den Alltagsanforderungen klar zu kommen. Die Grunderziehung war gar noch nicht richtig durch und sie hätte sich da auch noch nicht so focussieren können.

    Wäre es denn ein Schaden, dem Hund einfach noch mehr Entwicklungszeit zu geben, ehe man im Sport durchstartet?

    Das ist nur ein Denkansatz, weil ich keinen ernsthaften Hundesport mache und auch nicht weiss, wie man Hunde als ernsthafter Hundesportler aufbaut.

    Aber nach meinem Gefühl und meiner Erfahrung lernen die schnell, wenn sie mental soweit sind. Gerade Dinge, die ihnen genetisch eh liegen. Macht man sich was kaputt, wenn man abwartet, bis der Hund die Basics im Alltag ziemlich drauf hat und schon ein bisschen reifer im Kopf ist?

    Ernsthafte Frage.

    Hab grade den EB- Halter vor dem Haus getroffen. Scheint, als wäre ihnen die Hitzeproblematik bewusst. Er hat sich den Hund nicht gekauft, sondern es ist der Hund seiner Verlobten, mit der er vor ein paar Wochen über mir zusammengezogen ist. Hat sich angehört, als wäre er auch nicht glücklich über ihre Rassewahl und über die damit verbundene Atemproblematik . Jedenfalls hat er mir erzählt, wie sie den Hund kühlen. Hört sich so an, als täten sie, was möglich ist, um dem Hund zu helfen.

    Tut mir trotzdem leid, das Tier. Ausserdem finde ich, dass er ein ausnehmend hässlicher Klops ist. Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, wie man solche Hunde schön finden kann (und ich bin echt jemand, der ganz viele Hunde toll findet).

    Meine Ridgi- Freundin hat jetzt keinen Ridgi mehr, weil Zampa im März an Krebs verstorben ist.

    Am Montag hat sie einen TS- Welpen bekommen (undefinierbarer Mix, Muter sieht aus wie Border- Corgi- irgendwas und der Vater ist unbekannt) und wir haben gestern einen ersten gemeinsamem Spaziergang gemacht. Der Aussi ihrer Schwester war auch dabei. Da haben wir auf die Interaktion auch ein scharfes Auge gehabt, weil Welpi bei zwei relativ grossen Hunden doch ziemlich unsicher war. Kaya macht das aber ganz schön. Hat das Kleinteil nach kurzem Beschnuppern ignoriert.

    Denke, das wird gut klappen mit den beiden, was schon wichtig ist, weil wir ja schon immer oft gemeinsam mit unseren Hunden unterwegs waren und natürlich auch zukünftig sein wollen.