Beiträge von KayaFlat

    Ich befürchte, dass die Besitzer deiner Gasthündin genau wissen, wie anstrengend sie in Wirklichkeit ist. Sie haben dir das schön geredet, weil sie unbedingt diesen Auslandsaufenthalt in Afrika machen wollten. Wenn du das Ganze auch noch kostenlos machst und sie keinerlei Pensionsgebühren bezahlen müssen, werden sie es wissend in Kauf nehmen, dass du anschließend fertig mit ihnen bist. In einer Hundepension hätten sie 20 bis 25 Euro pro 24Std gezahlt - je nach Betreuungsaufwand...

    Das muss nicht sein. Das Verhalten kann durchaus am ungeschicktem Handling liegen. Zu wenig Klarheit, zu wischiwaschi und keine klare Linie für beide Hunde. Da wurde von Anfang meiner Ansicht nach viel zu viel laufen gelassen, was du mit einem Gebrauchshund (da zähle ich den Weimaraner mal dazu) besser nicht machst. Kann gut gehen, muss aber nicht.

    Vielleicht müsste sie aber auch nur enger geführt werden, um zu entstressen und ihr Verhalten umzustellen.

    Weimis sind eher mental starke Hunde, die in die Lücken stossen, die man im System lässt. Dafür spräche auch, das sich das Verhalten verstärkt. Die checkt dich zwei, drei Tage ab und stösst dann in den Raum vor, den du ihr lässt.

    Ich habe bei meinen Ferienhunden anfangs immer sehr stark reguliert, um zu schauen, wie der Hund so drauf ist. Erst wenn ich wirklich der Ansicht war, der ist ein Blümchen, habe ich mehr laufen lassen.

    Es ist auch nicht böse, dem Hund enge Grenzen zu setzten, das gibt auch Sicherheit und entstresst, gerade wenn man wo fremd ist. Ich würde einen fremden Hund auch nicht mit Körperkontakt schlafen lassen, sondern nur in meiner räumlichen Nähe auf einem eigenen Liegeplatz. Mir wäre das zu heikel bei einem Weimi und ich frage mich, was soll der von so engem Körperkontakt mit einer weitgehend Fremden haben?

    Dass die Betruung eines weitgehend unbekannten Hundes kein Spaziergang wird, sollte man sich vorher überlegen. Ich finde, dass Betruungshunde auch eine gute Gelegenheit sind, seinen Erfahrungsschatz zu erweitern. Solange keine Aggressionen gegen dich ins Spiel kommen, würde ich die Zähne zusammenbeissen und zusammen mit dem Hund lernen.

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    Ich habe die letzten Wochen drinnen viel mit Bolle interagiert, habe ihm einen Marker beigebracht, habe die Hausregeln fest etabliert und durchgesetzt, habe an einem Abbruch gearbeitet und habe angefangen, mit konditionierter Entspannung zu arbeiten. Das war auch alles fein, hat gut funktioniert und Spaß gemacht, aber eigentlich wünsche ich mir gleichzeitig, dass er von seinen Haltern einen sicheren Maulkorb bekommt, da ich ohne aktuell draußen nicht mehr mit ihm unterwegs sein möchte. Und eigentlich wäre für mich auch eine Grundvoraussetzung, dass er lernt, kurze Zeit alleine zu bleiben, damit es für mich möglich ist, mit den Hunden getrennt zu gehen und damit ich Bolle enger führen und besser einschätzen lernen kann.

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    Hab ich hier etwas falsch verstanden? Du bist doch lediglich Betreuung für den Hund, oder? Wieso erziehst du an diesem Hund herum, dass ist doch nicht die Aufgabe einer Betreuerin. Noch dazu von jemandem, der selber anscheinend mehr als Unsicher ist, was den Umgang mit dem Hund betrifft.

    Würde ich meinen Hund in Betreuung geben und bekäme dann so etwas mit, wäre aber eine ziemliche Standpauke fällig.

    Ich finde, dass so ein Hund gar nicht in die Betreuung gehört. Er ist nämlich im Moment eine wandelnde Zeitbombe.

    Und würdest du mir eine Standpauke halten, wenn ich an deinem unerzogenen Schrazen rumerziehen würde, damit er in der Betreuung für mich überhaupt händelbar wäre, würdest du ein ziemliches Echo kriegen.

    Ich gäbe einen Hund, der nicht mit ein paar Anweisungen völlig problemlos händelbar ist, überhaupt nicht in Betreung und dann gäbe es auch kein Problem, ne.

    Ich finde @Kesukis Engagement aller Ehren wert, auch wenn ich die Gesamtsituation nicht mehr für tragbar halte.

    Im Prinzip läuft es doch so, wie viele hier bereits im Threadverlauf befürchtet haben.

    Ein durchsetzungsstarker Hund wird von seinen Haltern nicht richtig geführt und packt jetzt im Zuge des Erwachsenswerdens erst so richtig aus. Das ist wirklich eine brandgefährliche Situation und wenn die Halter jetzt nicht mit kompetenter Unterstützung eine 180- Grad- Wende reinhauen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zum ersten ernsthafteren (Beiss-) Vorfall kommt.

    Ich finde, du solltest denen wirklich in aller Deutlichkeit kommunizieren, wie sehr sie hier zu Lasten ihres Hundes und der Umwelt mit dem Feuer spielen. Wenn sie abwarten, bis Bolle einen anderen Hund oder gar einen Menschen ernsthaft gebissen hat, haben wir u.U. wieder einen "Problemhund" im Tierheim sitzen, der schwer vermittelbar ist.

    Ich kann mir denken, dass es nicht leicht ist, mit Freunden so schonungslos zu kommunizieren, v.a. wenn es um den geliebten Hund geht. Vielleicht lässt du sie diesen Thread einmal lesen, wenn du das nicht schon getan hast? Es könnte doch sein, dass die Kommentare so vieler versierter Hundekenner (einschliesslich einiger HT) ein guter Augenöffner sind.

    Ich persönlich würde mich in der Situation auch aus der Betreuung zurückziehen, weil mir das Verhalten des Hundes vieeel zu heikel wäre und ich so eine Verantwortung für einen Hund, der mir nicht gehört, niemals übernehmen würde.

    Mein Partner hat den Hund schon fast sein ganzes Leben lang. Er war halt nur wegen gesundheitlichen Schwierigkeiten meines Freundes teilweise in der Obhut von seiner Mutter. Ich kenne den Hund seit 1 1/2 Jahren.

    Ich hab es ja schon vornherein erst immer versucht komplett ruhig zu bleiben und mir Zeit zu nehmen bis er das Kommando befolgt wenn er das dann doch nicht gemacht hat wurde ich strenger. Nicht aggressiv aber hab halt ein bisschen kräftiger bzw erhobener geredet. Hilft manchmal aber nicht immer. Ich weiß halt immer nicht was dann besser ist den Hund einfach den Sieg des nichtfolgens gönnen oder solange rum zu tun bis er endlich folgt

    Du stehst doch nicht im Kampf mit dem Hund und es geht ganz sicher nicht um Sieg oder Niederlage.

    Hunde tun Dinge für uns, weil sie etwas davon haben: soziale Bestätigung und/oder eine Belohnung, manchmal sogar aus einer Art Einsicht, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass du weisst, was du tust und für Sicherheit und Geborgenheit sorgst. Wenn sie nicht tun, was du willst, dann entweder, weil sie gar nicht wissen, was sie tun sollen (fehlerhaftes Training), weil es sich nicht lohnt oder weil sie gerade eine hohe Eigenmotivation haben, etwas anderes zu tun. Aber gerade im Innenbereich ist die Ablenkung durch Eigenmotivation meist nicht so hoch. Ich tippe immer noch darauf, dass ihr noch gar keine tragfähige Kommunikationsbasis entwickelt habt.

    Vizlas arbeiten eigentlich gern mit ihrem Menschen und wollen ihm gefallen.

    Für mich klingt das so, als ob sich der Hund ungerecht behandelt fühlt. Ich kenne Viszlas als sehr sensibel. Während manch anderer Hund sich denkt "lass die Olle quatschen", kann es für einen Viszla ein Weltuntergang sein, wenn man etwas lauter mit ihm redet. Aber bei einem zu groben Ton würde sich auch man robusterer Hund hinstellen und sagen: "Nö! So nicht."

    Ich verstehe was du meinst, aber in meinem Fall macht dass wenig Sinn weil er erstens mal bei jedem so bisher reagiert hat, wenn er seine schlechten Tage hat und Ich mir nicht vorstellen kann das wirklich jeder einzelne von vornherein aggressiv zu ihm war. Zum anderen rede ich erst normal mit ihm in einem ruhigen Ton und da fängt er ja schon mit dem ignorieren an. Ich weiß halt nicht was ich anders machen soll, wenn ich nämlich lauter werde hört ja meistens besser als wenn ich normal mit ihm rede

    Das Ignorieren ist Meiden und würde m.M.n. dafür sprechen, dass er in dem Moment gar nicht rafft, was du willst.

    Kann sein, dass du ihn dahin "drückst", wohin du ihn haben willst, wenn du lauter und deutlicher wirst, aber ohne dass der Hund wirklich versteht, worum es geht. Dann weicht er sozusagen vor der Bedrohung, aber lernt nicht, was eigentlich verlangt ist. Und wenn ihm das zu bunt wird, geht er in die Gegendrohung (Abschnappen gehemmt Beissen). Wär für mich eine mögliche Erklärung für das Verhalten.

    Hier auch eine Stimme dafür, dass du mit zu viel Druck an einen Hund gehst, der das nicht abkann und sich irgendwann mit Abschnappen wehrt.

    Vizlas sind in Normalfall sehr weiche und sensible Hunde. Ausserdem sind sie sehr führerbezogen und entspannt Ruhen müssen sie lernen.

    Ich denke, du hast für diesen Hund noch nicht die richtige Basis gefunden. Vizlas vertragen Härte eher schlecht, aber sie brauchen wie jeder Hund Konsequenz. Grade wenn der Hund vorher ziemlich "grenzenlos" aufgewachsen ist, muss man da m.A.n. mit viel Fingerspitzengefühl rangehen. Einerseits muss man Druck wegnehmen, wenn er dichtmacht ( den Blick abwenden, über die Schnauze lecken, ggf. Gähnen, wobei der Hund wirkt, als würde er dich absichtlich ignorieren, aber er kompensiert nur den Stress, den er dadurch hat, dass du soviel Druck machst), andererseits dranbleiben, bis er macht, was er soll, damit man dann bestätigen kann.

    Dafür müsstest du dir aber sicher sein, dass er überhaupt weiss, was er tun soll bzw. welches Verhalten erwartet wird. Bist du sicher, dass dem Hund das veeständlich vermittelt wurde? Kaya zeigte ähnliches Verhalten als Junghund, wenn sie überfordert war und nicht recht wusste, was ich von ihr wollte (abgeschnappt hat sie allerdings nicht, erstens war sie jünger und zweitens hab ich dann Druck rausgenommen).

    Vizlas sind jedenfalls nicht dafür bekannt, dass sie bei Konflikten sehr schnell nach vorne gehen. Wenn dein Hund schon so deutlich drohen muss, liegt einiges im Argen.

    Ihr habt recht, dass die Bemerkung nicht in Ordnung war. Sie war unbedacht und verletzend, aber die Reaktion fand ich, ehrlich gesagt, überzogen.

    Ich bin auch jemand, der nicht immer jedes Wort auf die Goldwaage legt und mal ne flapsige Bemerkung raushaut. Manchmal versagt halt die Schranke zwischen Hirn und Mund.

    Hätte ich jetzt wegen sowas eventuell ne Abmahnung kassiert, weiss ich nicht, ob das einen Lerneffekt in dem Sinn hätte, dass ich in mich gehe und einsehe, dass das das Gegenüber verletzt hat, dass ich was Abfälliges über die Frisur eines Hundes gesagt habe, die Frisur eines Hundes. Ehrlich, ich verstehe nicht ganz, warum man da nicht drüber stehen kann.

    Ich persönlich fände es besser, wenn man da ruhig klarstellt, dass man das jetzt daneben fand.

    Und wegen "victim blaming", das da gleich rausgeholt wurde. Wenn ich mich wegen jeder dummen Bemerkung gleich als "Opfer" sehen würde, würde ich denken, dass ich schon echt ein hilfloses Würstchen sein müsste.

    Mir geht mittlerweile das "Rumempfindeln" echt zu weit. Da gibt es doch wohl deutliche graduelle Unterschiede zwischen so einer Bemerkung und der Ansicht, eine Frau in sexy Klamotten ist selber Schuld, wenn sie vergewaltigt wird. Man tut niemandem einen Gefallen, wenn man das alles zu einer Sosse verrührt.

    Die Hunde haben untereinander die Rangfolge nicht zu klären, weil das u.U. ganz doof werden kann. Willst du diesen Stress im Haus wirklich?

    Du regelst das Zusammenleben. Wenn sie sich auf den Keks gehen, gibt es im Haus erstmal keine Interaktion. Du weist Plätze zu und brichst ab, was du nicht haben willst.

    Sie sollten erst einmal deine Grundregeln lernen und verstehen, wie man sich in Haus benimmt. Sie sind etwa gleich alt und noch nicht richtig angekommen, was keine ideale Kombination ist. Wahrscheinlich haben sie ihren Platz noch nicht im Gefüge gefunden, was verunsichert und stresst.

    Ich habe das Gefühl, du lässt viel zu viel laufen. Am Anfang sollte man lieber zu viel regeln, denn locker lassen kann man später immer noch, wenn man die Hunde besser kennt und einschätzen kann.

    Wenn es richtig kracht, kann das Verhältnis der Hunde zueinander ernsthaft gestört sein und das sollte man vermeiden.