Alles anzeigenGibt es (Hobby-) Germanisten/Soziologen/Philosophen hier?
Wie nennt man das, wenn man ein bereits gefasstes Vorurteil nachträglich als Erklärung für reale Begebenheiten benutzt?
Da gibt es doch bestimmt einen schlauen Begriff für.
Beispiel:
Ich habe ein negatives Vorurteil gegenüber Schlümpfen. Ich behaupte, das wär ein widerliches Diebesvolk. Ich behaupte auch, dass das eben kein rassistisches Vorurteil ist, sondern meine eigenen Erfahrungen, denn ich bin tatsächlich schon mehrfach von Schlümpfen bestohlen worden.
(Hier ist ein erster Denkfehler, denn auch Vorurteile, die auf eigenen Erfahrungen beruhen, sind Vorurteile, soweit bin ich schon mal.)
So, jetzt erzählt jemand ANDERES mir davon, dass er/sie bestohlen wurde.
Wir reden und es stellt sich raus, der Dieb war kleinwüchsig, blauhäutig und bemützt!
Und ich so: AHA!
Es ist ein Schlumpf. Schlümpfe machen das immer so. Widerliches Diebesvolk, das.
Wie nennt man das, was da vor sich geht?
Eine selbsterfüllende Prophezeiung ist es nicht, denn der Diebstahl passiert in diesem Fall ja jemand anderem und ich war nicht dabei, also habe ich keinen (unbewussten) Einfluss genommen.
Es ist eine Form von selektiver Wahrnehmung, aber das ist so ... unspezifisch.
Ich finde das Schlumpfbeispiel genial.