Ja, wir brauchen unsere Tierärzte, aber ich zweifle etwas daran, dass wir die Hightech- Gerätemedizin brauchen, die jetzt auch in der Vet-Medizin auf dem Vormarsch ist.
Auch deshalb steigen immer mehr Medizin- Konzerne ein und der "alte Praktiker", der eben kein MRT, CT oder ähnliches rumstehen hat, gerät unter Druck, weil die Kunden heute eine fast ausufernde Diagnostik erwarten. Und auch, weil die Kunden bezüglich der Verfügbarkeit für "Notfälle" immer fordernder werden. Ein Notfall ist für mich, wenn die Gefahr besteht, dass der Hund ansonsten am nächsten Morgen tot ist, d.h. ein schwerer Unfall, heftige Bissverletzungen oder eine Magendrehung und nicht, weil der Hund mal nichts frisst, ein bisschen humpelt oder Flitzekacke hat.
Ich jedenfalls bin dankbar für meinen erfahrenen Praktiker, der mich eher runterholt, wenn ich selber mal zur Helikopter- Hundemutter mutiere und dank Google den Hund sofort an der Schwelle des Todes sehe.
Der hat moderate Preise, auch weil eben keine teuren Geräte abfinanziert werden müssen. (Und was da ist, wird eben auch genutzt, ob es jetzt dringend nötig wäre, das CT zu machen oder auch nicht.)
Auch denke ich nicht, dass wir im Tierbereich an Therapie alles machen sollten, was im Humanbereich mittlerweile Standard ist. Ich warte ja nur darauf, dass hier der erste aufschlägt, der seinen 16- jährigen Hund mittels Magensonde ernähren lässt, weil der nicht mehr fressen mag.
Die Lebensqualität des Tieres Hund ist völlig anders zu ermitteln als die des Verstandeswesens Mensch.
Und ich möchte Tierärzte, die Tiere nach bestem Wissen und Gewissen behandeln und nicht in erster Linie den Kunden Mensch befriedigen, oftmals zu Lasten der Tiere.