Wenn Kaya als Junghund z.B. mit ihrem Gefiddel einen geduldigen Hundeopi bis zur Weißglut genervt hat, der aber es trotzdem nicht hinbekommen hat, sie in einer Intensität wegzuschicken, dass sie es in ihrer Aufregung verstehen konnte,
Das Eingreifen wäre hier - so wie du die Situation beschreibst - meiner Meinung nach ein bisschen zu spät gewesen. Für mich (nur meine Meinung) sollte man den jungen wegholen, sobald der andere gezeigt hat, dass er keinen Bock drauf hat. Egal in welcher Intensität.
Also nicht dass ich das jetzt dramatsich finde. Ich rege mich über fiddelnde Junghunde nicht auf und finde das nicht schlimm. Wenn wir so einem begegnen, warne ich die Besitzer halt vor, dass es gleich kurz SEHR laut wird, wenn es meinem irgendwann reicht. Wenn es ein sehr großer, stürmischer Hund ist, breche ich das selbst zügig ab und zwinge meinen Hund nicht dazu, sich damit auseinanderzusetzen.
Als meiner noch ein fiddelnder Junghund war, habe ich darauf geachtet, ihn rauszuholen, bevor der dem anderen Hund ernsthaft auf den Sack gehen konnte.
Bei unfreundlichen Hunden allerdings greife ich sofort ein und auch sehr deutlich. Das mag ich meinem nicht zumuten, da muss er sich auch nicht selbst verteidigen. Er hat gelernt, still zu halten und auf meine Hilfe zu warten, und das spart uns manche Eskalation.
Ja, verstehe ich.
Aber wenn man zu früh eingreift, verhindert man m.M. n. gerade die Lernerfahrung, die der junge Hund machen soll: wenn du dich so benimmst, bekommst du eine auf den Deckel. Bei den Ridgis meiner Freundin habe ich gerade deswegen nicht eingegriffen, weil die beeindruckend deutlich, aber nicht überzogen waren. Mir geht es im Beispiel weniger um Kaya, sondern um den Opi, den man da auch nicht in seiner Not hängen lassen sollte.
Klar, bei Hunden, wo man befürchten muss, der Junghund bezahlt seine Lernerfahrung mit dem Leben, sollte man eher eingreifen. Aber gerade als Kaya sehr jung war, habe ich die Hunde schon genau ausgesucht.
Wenn sie mir abgezischt ist und auf einen angeleinten Hund getroffen, der das wirklich blöd fand und da auch sehr deutlich geworden ist, fand ich das gut.
Steuern und regulieren in der Situation ist bei einem aufgeregten Junghund ja noch schwierig. Da half nur am Schlaffitchen packen und rausholen.
Bis Kaya so weit war, dass sie in der Begegnung Anweisungen zuverlässig umsetzt, hat es sicher gedauert, bis sie 3 oder vier war.
Aber gleichzeitig hat sie ihre Kommunikation ja verfeinert und macht manchen Blödsinn einfach nicht mehr. Die rasselt eigentlich nicht in blöde Begegnungen, weil sie das im Vorfeld jetzt besser einschätzen kann. Heute geht es eher darum, eben auch im Freilauf sagen zu können, uns interessiert der Hund da vorne jetzt nicht. Oder z.B. bei Kleinhunden, die angstaggressiv sind, abzubrechen, ehe Kaya denkt, sie gibt jetzt eine entsprechende Antwort (was sie im Grunde auch nicht macht, sondern sie weicht da konsterniert).
Wenn ich nachdenke, sind bei uns Hundebegegnungen auch so easy, weil Kaya von Natur aus ein rechtes Blümchen ist und Fight als Konfliktlösungsstrategie eh auf dem letzten Platz liegt. Das macht es heute schon recht einfach, wo ja jedes bescheuerte Verhalten in Begegnungen geduldet wird, solange es nicht nach Aggression aussieht.