Ich finde das Leben mit Hund ungemein bereichernd und die Einschränkungen machen mir nix aus, weil ich in meinen 10 "hundelosen" Jahren gemerkt habe, dass mein Leben ohne Hund nicht vollständig ist.
Unser erster Familienhund kam, als ich vier war und bis auf die 10 Jahre gegen Ende des Studiums und Berufseinstieg hatte ich immer einen Hund. Aber auch ohne eigenen Hund habe ich Hundekontakt gebraucht und alles gesittet, was nicht bei drei auf dem Baum war.
Da ich Single bin, muss ich schon planen, damit der Hund immer zu seinem Recht kommt. Das heißt, dass ich ein Backup für Hundebetreuung habe (meine Schwestern und hundeaffine Freunde), wenn ich jemanden brauche.
Grundsätzlich plane ich Urlaub mit Hund, aber ich war letztes Jahr auch zwei Wochen auf Städtereisen ohne Hund unterwegs. Für mich heisst das, dass der Hund von klein auf an Fremdbetreuung gewöhnt wird.
Mein Hund hat einen hohen Stellenwert in meinem Leben, aber ich kasteie mich nicht für den Hund. Kaya muss manche Kröten eben schlucken, wie beispielsweise 2-3x die Woche 6 Stunden alleine bleiben. Von Flats heisst es, die könnten das nicht so gut, aber ich hab ihr auch das Alleinebleiben von Anfang an dosiert abverlangt.
Obwohl ich den Hund sehr liebe, kreise ich nicht um den Hund und passe mein Leben nur an ihn an. Ich fordere viel Anpassung auch vom Hund. Sie muss mich viel begleiten, weil ich eben Single bin, deshalb hab ich sie auch von Kleinauf dahin mitgenommen, wo ich viel bin (beste Freunde, meine Schwestern, meine Eltern, Restaurants...) Meiner Erfahrung nach wächst ein grundsätzlich nervenfester Hund da rein.
Dazu ist eine solide Erziehung wichtig und die ist in den ersten zwei, drei Jahren anstrengend, weil eben noch nicht alles super klappt und es mal Rückschläge und kleine und mittlere Katastrophen gibt. Eine gute Portion Gelassenheit und ein gewisses Wurschtigkeitsgefühl gegenüber den Mitmenschen, die meinen, sie müssten deswegen blöd reagieren oder gleich eskalieren, hilft ungemein, sich die Hundehaltung nicht vermiesen zu lassen.
Für mich lautet das Fazit jedenfalls: 10 hindelose Jahre waren genug. Nie wieder ohne Hund.
Ich wünsche euch, dass ihr die Hundehaltung auch als so bereichernd erlebt. Ein Hund ist eben das Tier, das mit euch eine echte Beziehung eingeht, die für den Hund mindestens genauso wichtig ist wie für euch. Das ist zutiefst beglückend, darf aber nicht zur Vermenschlichung des Hundes führen.