Beiträge von KayaFlat

    So, was ich mich frage: ist es so, dass man eine Behandlung mit der Begründung, dass man sich diese nicht leisten kann, einfach verweigern könnte, auch wenn die Prognose gut ist? Dann sagt der Tierarzt: " Ja, gut, dann schläfern wir das Tier halt ein."

    Der darf doch nur einschläfern, wenn es dafür einen medizinischen Grund gibt. Wenn man das Tier mit einer zwar teuren, aber medizinisch gut bewährten Methode retten könnte, kann der also auf Wunsch des Besitzers trotzdem einschläfern?

    Ernsthafte Frage.

    Anderes Beispiel: ich kriege nachts mit, dass mein Hund die typischen Symptome einer Magendrehung zeigt. Ich weiss, dass jede Minute zählt, um das Tier zu retten. Ich weiss aber auch, dass ich mit Tierklinik und Not-OP und Nachsorge mit mindestens 2500 Euro dabei bin.

    Wer lässt jetzt da seinen Hund vor seinen Augen qualvoll krepieren, weil er das Geld eigentlich nicht hat?

    Ja, anscheinend ist Hundehaltung wirklich Luxus.

    Naja... ich habe keine Krankenversicherung für meine Hunde.

    Mit einer Pflichtversicherung würde ich aktuell vermutlich deutlich schlechter fahren, keine Ahnung, ich rechne das nicht gegen.

    Ich müsste also nun meine Hunde versichern damit andere sich ihre Haustiere leisten können? Damit sich andere noch den dritten, vierten oder fünften Hund anschaffen obwohl man schon beim zweiten am Futter gespart hat?

    Mhh.. nee, sorry. Sehe ich beim besten Willen irgendwie nicht ein...

    Es ist ein Hobby, es ist Luxus, es kostet viel Geld. Jeder kann mal in Not geraten und da bin ich die Letzte, die nicht hilft. Aber in den letzten Jahren war es eher die Entwicklung "ich will aber, jetzt, sofort!!" ohne vielleicht mal etwas weiter zu denken. Das gehört für mich dann eher in den Bereich "über seine Verhältnisse leben".

    Und ich denke da halt eher an so Hundemenschen, die ich kenne. Sind auch Harzer dabei und verkrachte Existenzen, aber die haben tolle Hunde. Ich seh sie viel mit denen draußen und ich glaube, die geben denen auch Halt.

    Ich verstehe ja die Argumentation und natürlich ist Hundehaltung Privatsache und man kann sie als Hobby bezeichnen, aber ich kann mir nicht helfen...

    Dass Hundehaltung immer aufwändiger und teurer wird, löst in mir ein diffuses Unbehagen aus.

    Und die HIER, JETZT, ALLES und SOFORT- Typen sehe ich eher bei im Wohlstand aufgewachsenen, jüngeren Leuten.

    Ist wohl Off-Topic, sorry.

    Blödes Beispiel, weil wird es. Bibliotheken sind genau dafür da.

    Aber so prinzipiell ist es durchaus diskussionswürdig, was wir als unterstützungswürdig ansehen.

    Nope. Bibliotheken sind dafür da, um Bildung und Wissen der breiten Gesellschaft zur Verfügung zu stellen, da das ein hohes Gut ist und für die Entwicklung der Gesellschaft immanent wichtig ist. Mit meiner persönlichen Vorliebe hat das nichts zu tun (wir können aber auch gerne Filme oder Videospiele nehmen..)

    Da gehe ich doch voll mit.

    Pflichtversicherung mit Ausschluss aller Qualzuchtrassen.

    Dann nähme gleich die Qualzuchtdiskussion unheimlich Fahrt auf, weil was gehörte da dann dazu?

    Ausser Mops und Frenchie, auch Deutsche Dogge oder gar der Dsh?

    Edit: Sorry, weiss selbst nicht, was ich da wieder für einen Mist beim Zitieren gebaut habe.

    Was ist denn „Krebstherapie“?

    Chirurgische Resektion eines (bösartigen) Tumors, Chemotherapie, Bestrahlung….?

    Verstehe nicht inwiefern das was mit Egoismus zu tun hat. Wo zieht man da die Grenze.

    Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld. Sechs- oder siebenjähriger Rüde, der - ich glaube- Lymphdrüsenkrebs hatte. Bekam Chrmo. Dem Hund ging es nach jeder Behandlung echt ein- zwei Tage richtig beschissen. Die Behandlung hat, wenns hochkommt, ein dreiviertel Jahr Lebensverlängerung gebracht.

    Dafür habe ich einem Tier eine Behandlung zugemutet, deren Sinn es nicht versteht und die ihm Unwohlsein beschert, das es nicht einordnen kann. Sowas meine ich zum Beispiel.

    Haltet ihr es wirklich für so abwegig, dass gemacht wird, was möglich ist, weil der Besitzer sich an dieses kleine Fünkchen Hoffnung klammert? Dass da möglichst objektiv im Sinn des Tieres entschieden wird?

    Ich denke, dass ganz viele Hunde an ihrem Lebensende viel früher gehen wollen würden, wenn man sie denn ließe.

    Klar, ist subjektiv, aber ich sehe eben den medizinischen Fortschritt nicht nur als Segen ( weder beim Menschen und noch weniger beim Tier).

    Bei Autos gibt es eine Pflichtversicherung. Die KfZ- Haftpflicht, wenn ich mich recht erinnere. Sonst würde dich jeder Unfall mit Personenschaden schier ruinieren.

    Ansonsten finde ich es es befremdlich, eine Sache mit dem Tier zu vergleichen.

    Sonst wäre es ja auch in Ordnung mein "beschädigtes" Tier einzuschläfern, wie ich mein kaputtes Auto verschrotte.

    Die Pflichtversicherung ist aber dafür da, um den Schaden - vor allem Personenschaden - bei anderen zu bezahlen. Die ist nicht (primär) dafür da, um deinen eigenen Schaden zu minimieren.

    Und ich vergleiche nicht Sache mit Tier, sondern Hobby mit Hobby.

    Stimmt. Da hast du einen Punkt.

    Trotzdem wäre die Tierpflichtversicherung eine Möglichkeit, dass jeder sich die bestmögliche Behandlung für sein Tier leisten kann.

    Ich finde den Gedanken so traurig, dass Tierhaltung in erster Linie eine Frage des Geldes sein sollte. Passt natürlich zu unserer durchkommerzialisierten Welt. Ich sehe Tierhaltung aber nicht in erster Linie als Hobby, sondern als Lebensentwurf. Es gibt Menschen, die ohne ihre Tiere ein so viel ärmeres Leben führen würden, ja für die solch ein Leben kaum lebenswert wäre. Und die haben dann einfach Pech, weil sie nicht wohlhabend sind?

    Wie gesagt, traurige Welt.

    Die Lebensqualität eines Tieres/Hundes ist für mich völlig anders zu beurteilen als die eines Menschen

    Das ist aber deine ganz persönliche Einstellung und entspricht vielleicht weder dem allgemeinen Konsenz noch der Bereitschaft der heutigen Tierärzte.

    Ich würde mich als TA weigern veraltete Methoden einzusetzen und höhere Risiken zu tragen nur weil Besitzer in der Zeit hängen geblieben sind.


    Haustiere sind Luxus und vielleicht muss das endlich in die Köpfe einiger Menschen.

    Wer spricht von veralteten Methoden?

    Ich spreche von lebensverlängernden Maßnahmen bei sehr alten, chronisch kranken Hunden, Krebstherapie und solchen Sachen. Sind teuer und meiner Ansicht nach in vielen Fällen mehr dem Egoismus des Menschen als dem Wohl des Tieres geschuldet, weil der nicht loslassen kann.

    Musst du aber bei deinen Mitmenschen auch.

    Mitmenschen und Tierhaltung sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Das eine gehört zur Gesellschaft, das andere ist - rein nüchtern betrachtet - ein Hobby. Oder willst du auch Autos solidarisch versichern?

    Bei Autos gibt es eine Pflichtversicherung. Die KfZ- Haftpflicht, wenn ich mich recht erinnere. Sonst würde dich jeder Unfall mit Personenschaden schier ruinieren.

    Ansonsten finde ich es es befremdlich, eine Sache mit dem Tier zu vergleichen.

    Sonst wäre es ja auch in Ordnung mein "beschädigtes" Tier einzuschläfern, wie ich mein kaputtes Auto verschrotte.

    Ich sehe die einzige realistische Möglichkeit in einer solidarischen Pflichtkrankenversicherung für Tiere.

    Naja, ich möchte nicht das Hobby von anderen bezahlen. Vor allem, wenn sie meinen sich nen Mops, Frenchie oder den "gesunden" Ups-Wurf vom Parkplatz zu holen. Und das hat nichts mit "ist nur ein Tier" zu tun. Eine Tieranschaffung passiert nicht einfach, da kann man im Voraus durchaus gesundheitliche Risiken minimieren. Aber die Verantwortungslosigkeit oder Unwissenheit anderer sorgt halt eben dafür, dass das nicht minimiert wird. Und ja, das würde ich nicht mitbezahlen wollen.

    Musst du aber bei deinen Mitmenschen auch.

    Hundehaltung wird zum Luxusgut, wenn man diese Standards durchzieht. Will man das?

    Oft korreliert ja weniger Geld mit mehr Zeit, denn viele Akademikerjobs/Gutverdienerjobs sind durchaus fordernd und mit 40 Stunden/Woche nicht erledigt.

    Jemand mit mehr Zeit ist prinzipiell ( wenn man mal verallgemeinert) der bessere Hundehalter.

    Ich kann @Bordolinos Unbehagen über die Kosten, die in der Tiermedizin auf Tier-, Hundehalter zukommen durchaus verstehen.

    Dabei geht es für mich überhaupt nicht um eine Gegnerschaft bzw. Konfliktlinie zwischen Tierhalter und Veterinär. Das wäre saudumm. Es stimmt nämlich, dass die Tierärzte mehr verlangen müssen, um kostendeckend zu arbeiten, angemessen zu verdienen und ihren Angestellten faire Löhne zu zahlen. Der Podcast mit den Tierarzt Rückert hat das gut erklärt, finde ich.

    Trotzdem taumeln wir Tierhalter in ein Dilemma, weil 8000 Euro für eine aufwändige Behandlung mit OP, stationärer Aufnahme und Nachsorge mit Medikamentengabe zahlt halt keiner so leicht aus der Portokasse. Die OP nicht zu machen, obwohl sie technisch möglich ist und den Hund retten kann, ist keine Option. Während man vor 20 Jahren bei einem komplizierten Bruch noch eingeschläfert hat, weil geht halt nicht, muss man heute eine Entscheidung treffen, die viele auf mehreren Ebenen überfordert: finanziell, emotional und mental.

    Die Lösung ist laut corrier, dass man halt sehen muss, ob man sich den Luxus Hund/Tier noch leisten kann. Echt?

    Die Frage ist doch viel mehr, wie man sich Hightechmedizin für Tiere als Privatmensch leisten kann.

    Ich sehe die einzige realistische Möglichkeit in einer solidarischen Pflichtkrankenversicherung für Tiere.

    Dann bleiben die Beiträge für den Einzelnen finanzierbar und die Behandlungskosten der Tierärzte können refinanziert werden.

    Diese wird jedoch nicht kommen, weil es ja nur Tiere sind.

    Für mich bleibt es dann bei dem Dilemma, wieviel Behandlung ich mir für mein Tier leisten kann ( und evtl. will).

    PS. Ich gehe auch mit Bodolino mit, dass man nicht alles machen muss und sollte, was technisch möglich ist und beim Menschen gemacht wird. Die Lebensqualität eines Tieres/Hundes ist für mich völlig anders zu beurteilen als die eines Menschen.