Okay, deiner Meinung nach sollte man Tiere nicht töten. Akzeptiert.
Ich bin eben der Meinung, dass man nicht umhin kann, Tiere (streng moralisch betrachtet ungerechtfertigt) zu töten, weil unsere Welt so ist, wie sie ist.
Und ich bin der Meinung, dass viele, die hier so laut von ihrem moralischen hohen Ross runterplärren, ganz anders reden würden, wenn es bei ihnen ans Eingemachte ginge. Ich bin nur dafür, sich ehrlich zu machen.
Und deine Diskussionskultur findst du also gut? Interessant.
Aber dann nochmal fuer dich:
Man darf sein Tier toeten lassen, wenn gewisse Dinge erfuellt sind! Ich haette Kalle nach seinem Unfall z.B. ohne Probleme einschlaefern lassen koennen. Auch nach der OP gab es diese Option. Ich habe mehrfach mit dem TA darueber geredet.
Die Aussage, ueber die ich mich aufrege, war eine andere. Kannst ja nochmal nachlesen gehen..
Wer plaerrt denn hier von seinem hohen Ross? Ja, wenn eine Familie sich wegen den Medikamenten des Tieres nur noch Nudeln und Ketchup leisten kann, dann sollten die sich mal ernsthaft Gedanken machen. Auch bzgl. ihrer Verantworung ihren Kindern gegenueber!
Jeder darf ein Tier haben, aber nicht jeder muss eins haben. Es kann auch nicht jeder 4x im Jahr in den Urlaub fliegen. Und? Da muss man halt zahlen bevor man fliegt...anders ist es bei Tieren. Die Kosten kommen da erst spaeter. Waeren die im Vorfeld faellig, wuerden sich viele kein Tier holen.
Ich hab absolut kein Thema damit eine Grenze zu haben. Die habe ich auch und die hat oft gar nix mit Geld zu tun.
Ich habe aber sehr wohl ein Problem damit zu fordern TAe sollen Tiere gefaelligst einschlaefern wenn die Halter es wollen und/oder sich eine Behandlung nicht leisten koennen(*) oder wollen.
* da kommt es fuer mich u.a. auf die Kosten an und wie oft die vorkommen. Es gibt andere Moeglichkeiten, z.B. die Abgabe. Aber nein..wie kann man nur sagen jemand solle sein Tier abgeben. Das geht ja gar nicht. Aber toeten lassen...DAS ist voellig in Ordnung.
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Was genau stört dich an meiner Diskussionskultur? Bin ich ausfallend geworden oder beleidigend?
Ich habe jedenfalls ernsthaft versucht meine Gedanken hier begründet darzulegen. Gut, manchmal habe ich ein bisschen überspitzt.
Kann es sein, dass du eher mit dem Inhalt nicht konform gehst?
Ich finde, du liest ausserdem ein bisschen selektiv. Ja, ich habe gesagt, ich persönlich möchte, dass der Halter das letzte Wort über die Einschläferung seines Tieres hat.
Wahrscheinlich läuft da ein völlig anderer Film in deinem Kopf als bei mir. Du stellst dir die Leute vor, die beim Tierarzt ankommen und ihren Hund loswerden wollen. Da ist das Geld vielleicht nur ein Vorwand, weil eigentlich geht es denen darum, dass der Hund jetzt alt ist, Mühe macht, ein bisschen seltsam wird...Oder die den Hund versaubeutelt haben, nicht mehr klarkommen, aber für die ist der Hund "schuld" und soll jetzt weg. Oder wirklich Leute, die lieber die 5. Espressomaschine kaufen, als ihren Hund anständig behandeln zu lassen. Die mag es geben und selbstverständlich sind das Arschlöcher.
Mir persönlich geht es eher darum, dass ich Sorge habe, dass mir eine Behandlung aufgedrückt werden soll, die ich für mein Tier nicht möchte, weil ich vielleicht anderer Meinung darüber bin, was die Lebensqualität meines Tieres ausmacht als der Arzt. Am Leben erhalten kann man heutzutage Mensch und Tier lange, aber ob das sinnvoll ist, bleibt immer eine ethische Abwägung. Die würde ich für mein Tier, das ich großgezogen habe, das ich wahrscheinlich besser kenne als jeder andere und für das ich verantwortlich bin, gern selbst treffen. Vielleicht auch gegen die Meinung des behandelnden Arztes. Ja, wahrscheinlich höre ich da ein bisschen die Flöhe Husten, aber was ich im Humanbereich da mitgekriegt habe... Da ging es nicht mehr um den Menschen, sondern darum bei einem alten, lebenssatten Menschen noch die letzte medizinische Wundertüte rauszuholen, statt ihn in Würde gehen zu lassen. Das hat mir Angst gemacht. Das möchte ich weder für mich noch mein Tier.
Und ich denke auch an Menschen, die eben nicht an das schlimme Ende denken oder an alle Eventualitäten des Lebens und die eben nicht das Geld haben, 150 Euro im Monat für Medikamente zu bezahlen bei einem chronisch kranken Tier.
In einer idealen Welt hätten die das natürlich alles bedacht und sich kein Tier angeschafft, aber wir leben nun mal nicht in einer idealen Welt. Und in der nicht- idealen Welt wäre es vielleicht mitunter besser euthanasiert zu werden als unbehandelt zu krepieren.
Mal Hand aufs Herz: würdest du dir ein Tier holen, bei dem du von Anfang an weißt, du zahlst jetzt für den 10- jährigen Mali schon mal 150 Euro im Monat an Medikamenten?
Ich gebe ehrlich zu, ich würde das nicht machen.
Es ist doch was ganz anderes, wenn der eigene, geliebte Hund mit 10 dann Medis für 150 pro Monat braucht. Klar zahlt man das, wenn man kann. Dafür muss man nun aber auch kein besonders toller Mensch sein.
Tatsache ist doch, diese ganzen kranken Hunde werden nicht alle jemanden finden und dann bleibt eh nur die Euthanasie ( oder das unbehandelte Sterben), wenn das Geld für die Behandlung nicht da ist.
Deswegen habe ich ja die Pflichtversicherung für Tiere ins Spiel gebracht. Ich wäre bereit solidarisch für die Tierhalter mitzubezahlen, die weniger Glück haben als ich, weil sie arm sind und ihr Tier krank ist.
Aber die Mehrheit der großen Tierfreunde hier will ja nicht den Fluffi vom Vermehrer mitfinanzieren oder den Tierschutzhund der Harzer. Na dann...obwohl es ganz sicher im Sinne der Betroffenen, nämlich der Tiere wäre.
Keine Angst, die solidarische Tierpflichtversicherung wird nicht kommen.