Beiträge von KayaFlat

    Bei mir ist es so, dass mein Vater von Anfang an klar gestellt hat, dass er sich keine Sekunde um den Hund kümmern wird und dass er nicht in unser Elternhaus darf.

    Dazu muss man wissen, dass er noch nie einen Hund wollte und wir unsere Hunde immer mit Mamas Unterstützung bekommen haben, während er halt in den "sauren Apfel" beißen musste. Meine Dsh, die ich mit 18 bekommen habe, ist drei Jahre später, als ich studieren ging, auch an meinen Eltern "kleben" geblieben. Mama hat sich gekümmert, Papa hat es toleriert.

    Bei Kaya war Mama körperlich nicht mehr in der Lage, mit einem energiegeladen Junghund klarzukommen. Papa wollte nach Jacky keinen Hund mehr im Haus, das habe ich respektiert. Sein Haus, seine Regeln.

    Das hat aber meine Entscheidung für den Hund nicht beeinflusst. Kaya bleibt bei meinen Eltern im Garten oder ganz daheim (selbes Dorf). Trotzdem stand nie in Frage, dass Kaya bei gemeinsamen Wanderungen, gemeinsamen Urlauben oder Familienfesten im Restaurant dabei ist.

    Kompromisse halt.

    Deswegen die Beziehung zu meinen Eltern in Frage zu stellen, kam mir nicht in den Sinn. Es ist mein Hund und ich kann ihn auch niemandem aufdrängen, der ihn nicht will. Da muss ich halt einen Weg finden, damit umzugehen, dass es für mich und den Hund passt.

    Ich hätte mir deshalb aber nie in meine Entscheidung für den Hund reinreden lassen.

    Ich glaube, dass man ohne Hoffnung schon verloren hat. Zum Glück gibt es immer Menschen, die einfach weitermachen - während der Rest lamentiert, dass die Welt übermorgen untergeht, weil alle anderen alles falsch machen.

    Das eine schließt das andere aber nicht aus.

    Selbst wenn ich das große Ganze betrachtend aus Sicht der Realistin wenig Hoffnung habe, dass es der Menschheit gelingt, abrupt umzusteuern, möchte ich für mich nicht mehr Teil des Problems sein als unbedingt nötig.

    Ich mache Kompromisse, weil Leben sonst nicht funktioniert, aber ich sage nicht fatalistisch: scheiss drauf, weil eh schon alles verloren ist.

    Aber die von Momo und Lotte ins Spiel gebrachte Kognitive Dissonanz wirkt bei uns allen.

    Ich wollt grad "gefällt mir" drücken, aber das passt irgendwie so gar nicht.

    Also: volle Zustimmung.

    Ich hab vorher Büffelmozzarella gerettet. Eine von drei Kugeln hab ich schon gemampft. Das MHD ist 10.12. und die sind in so Bechern, nicht im Beutel. Kann ich die einfrieren oder soll ich sie halt essen bis Samstag?

    Das MHD muss man auch nicht sklavisch befolgen - es ist ja nur ein MINDESThaltbarkeitsdatum, die allermeisten Sachen halten sich locker mehrere Wochen länger als as MHD. Gerade bei Milchprodukten merkt man ja sofort, wenn die nicht mehr gut sind. Ich würde mir da also jetzt keinen Stress machen und den leckeren Büffelmozzarella entspannt über die nächste Woche oder so genießen.

    Hab gestern ein Joghurt gemampft, das war seit nem Monat abgelaufen (hatte sich ganz hinten im Kühlschrank versteckt).

    Was soll ich sagen? War lecker.

    So schnell "verdirbt" man keinen Hund.

    Neue Regeln, neues Spiel. Die meisten Hunde stellen sich da fix drauf ein.

    Solange nicht wirklich was extrem schief läuft ab jetzt, kann man das wahrscheinlich noch sehr gut umbiegen.

    Aber der Grundcharakter bleibt halt. Wenn der Hund im Programm hat, im Zweifel nach vorne zu gehen, wird das für ihn eine Option bleiben. Damit muss man halt umgehen. Deswegen kann aus dem Hund trotzdem ein recht unproblematischer Alltagsbegleiter werden, wenn man daran arbeitet und sich darauf einstellt.

    Ja, vermutlich haben wir anfangs viele Fehler gemacht aber wir wollten ihn erstmal ankommen lassen, ganz ohne Druck. Sicher hätten wir schon von Beginn an klar kommunizieren und zeigen müssen, dass er auf dem Platz liegen bleiben soll, dass er vielleicht auch in bestimmten Bereichen nichts zu suchen hat aber das taten wir nicht. Ja, es war bestimmt zu einem Großteil unser Verschulden. Aber dass Louie dann aufgrund dessen so auf Gäste reagiert oder auf unsere Nachbarn, denen ich nur ein kurzes „Hallo“ rüberrufe, kann ich mir einfach nicht vorstellen.

    Echt blöd, dass die PS da so wenig hilfreich war und euch nicht unterstützt.

    Nein, Louie reagiert natürlich in erster Linie so, wie es seinen Anlagen entspricht. Das habt ihr nicht verschuldet oder so, das ist in dem Hund drin. Der findet die Gäste und Nachbarn halt blöd und will sie kontrollieren, reglementieren oder vertreiben.

    Aber dem Hund einen Rahmen geben, in welchem er seine Anlagen ausleben darf (oder vielmehr hier nicht so wirklich), das ist Aufgabe des Halters.

    Das gestaltet sich halt je nach den Lebensumständen einfacher oder schwieriger.

    Denke schon, dass das Verhalten normal ist für einen osteuropäischen Mix.

    Ich würde jetzt mal darauf tippen, dass ihr es versäumt habt, dem Hund die Grundregel zu erklären: das ist euer Revier und ihr trefft hier die Entscheidungen.

    Der Hund kommt und schaut sich an, wie das alles so abläuft. Im Grunde erstellt er sich eine Art Soziogramm. Wer mit wem, wer sagt an, wer reagiert wie? Dann fängt er an, seinen Platz in dem Gefüge auszukundschaften. Im Prinzip schaut er, wo die Grenzen liegen und wer sie setzt.

    Fatal für viele Hunde ist, wenn sie feststellen, dass da anscheinend kein so richtg Hauptverantwortlicher für alle komischen Situationen da ist, weil dann hängen sie in der Luft. Und dann machen sie selbst, weil gemacht werden muss es.

    Ich höre immer wieder, dass gerade Osteuropäer in so einem Fall dann eher von der handfesten Sorte sind, weil generell viele wach- und schutzveranlagte Hunde unter den dortigen Schlägen sind. Eine spanischer Tierschutzhund dagegen hat wahrscheinlich viel Jagdhundeinschlag und ist weicher. Der geht dann halt nicht gleich nach vorne, wenn die Führung fehlt.

    Ich würde bei einem Tierschutzhund, den ich nicht kenne, anfangs immer sehr viele Regeln und Grenzen setzen. Der darf nicht selbständig agieren mit den Kindern, anderen Menschen usw. Der würde auf einen Platz begrenzt werden, von wo aus er in Ruhe seine Beobachtungen machen kann. Ich persönlich finde, man sollte erst Zugriff auf den Hund haben, auch über Gehorsam, ehe man die Zügel lockert. Vertrauen bildet sich bei einem Hund über Verlässlichkeit und Einschätzbarkeit, nicht in erster Linie über nett sein und Liebe. Feste Regeln, die konsequent durchgesetzt werden, sorgen für sehr viel Verlässlichkeit und entspannen den Hund.

    Dass ihr jetzt mit Maulkorb sichern solltet, wurde ja schon gesagt, denn wenn meine Vermutung richtig ist, wird sich das Verhalten verstärken, wenn nicht ein klarer Cut kommt.

    Ich persönlich würde hier mit einem Canis-Trainer arbeiten.