Jedesmal, wenn man einen Satz über eine nicht näher bezeichnete Gruppe schreibt, hat man das Problem, falls man tatsächlich geschlechtslos schreiben möchte. Häufig bei Berufsbezeichnungen. Die Figur geht in eine Bar und da sitzen Anwälte aus der benachbarten Kanzlei. Vielleicht auch Anwältinnen und Anwälte. Vielleicht auch Anwältinnen, Anwälte und nicht-binäre Personen, die den Anwaltsberuf ausüben.
Gerade bei Fachbüchern kann man das gut lösen, weil man die Möglichkeit hat, zu Anfang anzukündigen, dass man z. B. das generische Feminimum verwenden wird (oder das generische Maskulinum), das aber jeweils nicht als Einschränkung auf ein Geschlecht verstanden wissen möchte.
Im journalistischen Schreiben tolerieren die meisten Leser die Sonderzeichen (Doppelpunkt, Sternchen etc.) - vermute ich.
Belletristik hat die Möglichkeit mit den Disclaimern normalerweise nicht und Sonderzeichen sehen derart aus, dass einem ein Großteil der Leser abspringt. (Ich würde keinen Roman lesen wollen, indem von ZuschauerInnen, Partner:innen, Autofahrer*innen, ... geschrieben wird.)
Und wenn man dann ausdrücken will, dass Polizisten die Bank stürmten und die Räuber überrumpelten, kann man auf lustige Ideen kommen. Polizistinnen, Polizisten und Polizistix stürmten die Bank und überwältigten die Räuber:innen. Die Räubys. Die Raub- Personen.
Die deutsche Sprache bietet da keine elegante Lösung für.
Mal sehen, was sich irgendwann durchsetzt, aber auf dem Weg zur Lösung wird sehr merkwürdiges Zeug diskutiert.