Beiträge von CheshireDogs

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    4 Stationen in 8 Wochen, wie dumm sind die Leute eigentlich? Im Durchschnitt 2 Wochen, das ist doch...

    Die Schwester meiner Leia hat leider ähnliches durch. Kam mit knapp zwei Jahren aus Ungarn nach Deutschland. Beim ersten Besitzer war sie drei Tage (abgegeben weil der Hund das kleine Kind und Freunde angeknurrt hat und sich nicht baden ließ. :face_with_symbols_on_mouth:

    Dann war sie ein paar Tage im Tierheim hier und war dann ganze zwei Tage beim nächsten Besitzer - abgegeben weil sie den Freund angeknurrt hat. Beide Besitzer hatten mich angeschrieben und nach Erfahrungen gefragt, weil ich die Schwester schon ein halbes Jahr hatte, sämtliche Ratschläge Geduld zu haben,wurden aber ignoriert. Hund funktionierte nicht sofort, musste weg. Also zurück ins Tierheim, von da kurz danach ins nächste Zuhause, wo sie zumindest ein paar Monate war,bevor sie wieder abgegeben wurde (warum weiß ich nicht.


    Die Hündin war genau wie Leia als Angsthündin ausgeschrieben und zumindest bei uns war die Organisation da von Anfang an sehr offen was mögliche Probleme angeht. Es wird auch ganz klar gesagt, dass die Hunde Zeit brauchen. Die Vorkrontrollen sind aber leider nicht sonderlich gut.

    Ganz furchtbar, ich hätte sie an liebsten auch genommen, aber zwei von der Sorte wären dann wohl doch zuviel.

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    Was viele vergessen oder nicht wissen: Schlittenhunde sind häufig Zwingerhunde oder im Ausland auch Kettenhunde, die im Sommer bei warmen Temperaturen gar nicht laufen. Rennen können sie erst bei etwa maximal 16 Grad

    Haltung allerdings oft auch mit meterhohen Zäunen und Überkletterschutz aufgrund des Jagdtriebs. Bekannte von mir in Finnland und Schweden halten Huskies (allerdings alles Alaskan) als richtige Schlittenhunde und da mussten schon diverse Katzen und sogar Rentiere mit dem Leben bezahlen, weil die Hunde es geschafft haben, auszubrechen.

    Und ja, die bekommen im Sommer absolut null Bewegung, aber ganz ehrlich,das merkt man auch am Verhalten. Völlig überdreht und permanent am im Kreis rennen. Schön ist was anderes.

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    Retrieverleine?

    Ich glaube ja. Fan bin ich von den Übergaben am Rastplatz auch nicht, mir war da auch sehr mulmig bei, aber uns hatte die Organisation sonst überzeugt und sie unterstützen auch nach Adoption der Hunde jederzeit. Von daher wäre das für mich kein Ausschlusskriterium.

    'Unser' Verein macht die Übergaben auch auf Raststätten. Allerdings wird da im Transporter bei geschlossener Tür eine Sliplead angelegt (kenne den deutschen Begriff leider nicht) und die Hunde werden dann dem neuen Besitzer direkt in den Arm übergeben mit der strikten Anweisung sofort zum Auto zu gehen und bis der Hund drin ist, die Leine ordentlich fest zu halten. (Mit dem Hund weiterhin im Arm.) War bei unseren beiden kein Problem, Nummer drei kam bis zur Haustür. Ich habe da allerdings auch Leute gesehen, die sofort der Meinung waren, das anders zu machen und den Hund erstmal auf dem Parkplatz herum geführt habe. :face_with_rolling_eyes: Abgehauen ist da aber bisher wohl noch nie einer, das ist dann bei zwei Besitzern später nach ein paar Tagen Zuhause passiert. So die Erzählungen, ob das stimmt, weiß man natürlich nicht.

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    und wenn ich dann noch sehe, daß die Schutzgebühr ("Aufwandsentschädigung") für einen Hund 430,- € beträgt...... :face_screaming_in_fear: So viel hab ich für meine drei Tierschutzhunde zusammen nicht gezahlt

    Das ist bei Transport aus dem Ausland aber inzwischen normal. Unsere haben zwischen 350 Pfund und 550 Pfund gekostet (wobei letzteres dem Brexit geschuldet war).

    Das deckt die Kosten für Impfungen, andere Behandlungen, Chip, je nach Alter Kastration, Transport etc..

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    Wobei ich mich frage, gibt's in Ungarn eigentlich Hovawarte?

    Gerade Mal gegoogelt, gibt es. Von den Rassebeschreibungen würde es vom Charakter super passen, er ist sehr wachsam und würde am liebsten den ganzen Tag aus dem Fenster schauen und jeden der vorbei geht verjagen. Fremde Menschen im Haus findet er auch sehr unschön. Allerdings ist er nicht sooo groß und wiegt auch nur 20 kg. Er wurde allerdings auch fast verhungert aufgefunden und war auch als er zu uns kam noch unterernährt. Vielleicht wirklich Hovawart-Retriever Mix. Ich vermute aber auch noch irgendeinen Jagdhund, dieses Heulen hab ich nur auf Videos von Jagdhunden gefunden.

    Dann will ich doch auch mal Trip hier rein stellen. Er kommt aus Ungarn, ist zwei Jahre alt und wurde an der Kette verlassen vor gefunden. Er ist im Haus super entspannt und ruhig, sehr langsam und gemütlich wenn man etwas von ihm möchte (ich glaube, er überlegt ob sich der Aufwand für das Leckerlie lohnt :rolling_on_the_floor_laughing: ), auf Spaziergängen ist er super aktiv und permanent auf der Suche nach Katzen, Tauben und Eichhörnchen. Kopf in der Luft und permanent am Umschauen. Entdeckt er ein geeignetes Beuteobjekt, fängt er wie wahnsinnig an zu heulen (es klingt, als ob jemand versucht ihn umzubringen und ist dermaßen laut, dass schon Leute aus den Häusern kamen. :see_no_evil_monkey: ) und will nach vorne um das Objekt der Begierde zu erbeuten.






    So, jetzt komme ich endlich zum Antworten, ich hoffe, ich bekomme das mit den Zitaten hin.


    Wald und Wiesen "Parcour" macht auch Spaß wenn du auch Lust hast, über Stock und Stein zu hüpfen.

    Ich weiß nicht, ob deine Jäger in den Freilauf dürfen - aber auf lange Sicht kann man das auch gemeinsam tun.

    Für Alma ist es jedenfalls immer ein Highlight, wenn wir unwegsames Gelände erkunden und ich ihr immer nur sage "voran", "warte", "langsam", "drüber", "drunter"... und wir dann irgendwelche Hänge herunterkrachseln und rennen, da achtet sie so sehr auf mich, wie sonst nie. Ist total toll.


    Und die Reizangel steht hier auch hoch im Kurs, da kann man super "warten" üben und auch den Abbruch (mein Spaßfaktor) - und mal richtig fetzen und hetzen ist auch drin (Almas Spaßfaktor).

    Freilauf gibt es leider aktuell nicht. Trip durfte bis vor kurzem noch, hat allerdings vor ein paar Tagen (an der Flexileine) eine Katze erwischt, von daher muss der jetzt leider auch erstmal an der Leine bleiben. Gigi und Leia wären ohne Leine beide auf und davon. Gelände erkunden mache ich allerdings schon. Reizangel klingt gut, das würde glaube ich allen dreien Spaß machen, da werde ich mich mal weiter informieren.


    Zum Beispiel verstreue ich regelmäßig eine Portion der Tagesration im Garten und der jeweilige Hund darf dann suchen - ohne, dass ich helfe. Ein Durchgang dauert meist so 10 Minuten, danach ist Hund platt. Mit 30 Minuten Zeitaufwand für drei Hunde lässt sich das gut in unseren Abend integrieren.


    Oder, wenn kein Garten vorhanden ist oder die Wetterlage das "Sprinkling" im Garten nicht zulässt: Schnüffelboxen.

    Ein Pappkarton je Hund, eine Portion Trockenfutter und Füllmaterial aus Papier (zB alte Zeitung, ich nehm Papier-Polstermaterial aus den unzähligen Paketen).

    Ich streue ein paar Brocken Trofu auf den Kartonboden, dann kommt eine Schicht Papier-Polstermaterial darüber. Zeitung kann man auch locker zerknüllen und dann die Ebene damit bedecken. Auf die Papierschicht kommt dann wieder etwas Trofu, dann wieder Papier - je nach Hund kommt auf die oberste Schicht auch noch mal etwas Trofu zum Motivieren.

    Futter suchen lassen mache ich mit Leia schon. Das wird dann auf dem Sofa, unter Kissen und Decken versteckt und sie geht suchen, findet sie klasse. Die Schnüffelboxen sind eine super Idee.


    Ansonsten jegliche Formen der Nasenarbeit, das geht auch draußen sehr einfach und sei es nur ein paar Leckerlies zu verstecken. Wenn die Hunde nicht futterneidisch sind auch alle zusammen. Apportieren wäre auch eine Möglichkeit die man gut alleine machen kann und mit mehreren Hunden vereinbaren.

    Zwei von dreien sind leider absolut futterneidisch, von daher muss alles mit Futtersuche getrennt erfolgen, das ist aber kein Problem.



    Ansonsten gibts noch gute Online Seminare mit FB Austausch zum Thema Dummyarbeit von Susanne, Hundeschule Jagdfieber. Sie hat auch einen Podcast, falls du mal reinhören willst. Von ihr hab ich inzwischen viel gutes gehört, hab aber nur Podcast selber gehört, in der Gruppe war ich selber nicht

    Super, da guck ich auch mal rein.


    Ich geb mal ne Stimme für ZOS.


    Mit nem bisschen Wissen ( Bücher) kann man das recht easy selber machen. Es ist anstrengend, fordert sehr Nase und Konzentration, und auch wenn es einfach nur just for fun ist, ist es machbar, selbst wenn man Fehler rein kloppt.

    Schau ich mir auch mal an, danke. Kannst du da konkrete Bücher empfehlen ?


    Agility allerdings, finde ich an sich für die meisten Hunde irgendwie nicht so förderlich. Das ist viel Push und Aufregung mit hohem Verletzungsrisiko. Ich stell mir das sehr spaßig vor, aber es ist schlicht das Gegenteil von konzentrierter, ruhiger, eigenständigerer Arbeit, wie es bspw bei der Nase Arbeit der Fall ist.

    Agility ist vielleicht der falsche Ausdruck. Wir machen das nicht "professionell", aber auf zwei unserer regelmäßig besuchten Freilauffelder sind Agility-Hindernisse (Rampen, Tunnel, Hürden, Slalom, Wippe) und wir bauen da zwischendurch immer mal eine kleine Trainingseinheit ein um eins der Hindernisse zu trainieren, was sowohl Trip als auch Leia viel Spaß bringt. Ziel ist bei uns da aber kein kompletter Parcoursablauf, wir machen das einfach nur zwischendurch zum Spaß. Leia war gestern plötzlich der Meinung, dass man sich die Stufen der Rampe sparen kann und sprang einfach mal eben die 90cm hoch auf das Podest in der Mitte, da war ich doch kurz sprachlos. :dizzy_face:

    3 Hunde mit einer eigenen Sportart auslasten zu wollen, ist schon zeitlich eine enorme Herausforderung. Das braucht auch nicht jeder Hund, man kann auch viel zu Hause mit DIY Sachen machen. Futterbeschäftigung basteln, Suchspiele und Co kriegt man gut zu Hause hin. Der Hund muss ja nicht eine Stunde oder mehr beschäftigt sein.


    Das war auch eigentlich mehr, wonach ich gesucht habe, Beschäftigungen von zu Hause, war vielleicht etwas blöd ausgedrückt im Eingangspost.


    Und bei Spannungen im Rudel würde ich eher zu Hause mehr Strukturen und einführen anstatt auf Auslastung zu setzen. Wirklich auslastend, im Sinne von wohliger Zufriedenheit, ist es für Hunde in aller erster Linie, wenn sie ihren Bedürfnissen nachgehen dürfen ohne menschliche Regeln. Da würde ich dann eher mal auf Einzelspaziergänge setzen, wo der Hund entscheiden darf wo es lang geht und was gemacht wird. Futter selbstständig erarbeiten (also nicht für Gegenleistung beim Menschen), also sowas wie Futter auspacken, selbstständig überlegen, wie man ans Futter rankommt, etc. ist für Hunde auch eine sehr befriedigende Aufgabe (ihren Fähigkeiten entsprechend ohne sie zu überfordern).

    An der Struktur arbeiten wir mit unserer Trainerin, das hat auch schonmal gut geholfen, die Mädels sind wieder deutlich entspannter. Wir waren da wohl etwas nachlässig und haben die Hunde zuviel selbst regeln lassen, so dass Gigi und Leia beide der Meinung waren, Chefin spielen zu müssen, was dann zu Spannungen zwischen den beiden führte. Aber da arbeiten wir jetzt dran. Einzelspaziergänge wie von dir beschrieben machen wir so oft wie möglich mit Gigi und Trip, Leia ist leider zu panisch alleine draußen und geht nicht weiter als aus unserer Straße. Ich versuche aber an meinen freien Tagen, wenn das Wetter es zulässt (aktuell leider viel zu heiß tagsüber), mit Trip oder Gigi eine ordentlich lange Runde in der Natur zu machen, wo beide an der Schleppleine selber die Gegend erkunden können.


    Die Frage stellt sich, welcher Teil der Jagdsequenz im Vordergrund steht. Es ist schon ein Unterschied, ob der "Hound"-Anteil zum sight hound oder zum scent hound gehört. Und "hoher" Jagdtrieb ist immer relativ.

    Bei Gigi ist es ganz klar scent hound. Die Nase ist immer auf dem Boden und in jedem Mauseloch. Wir vermuten einen Dackel-Mix in ihr. Bei Trip ist beides recht stark ausgeprägt, wobei da der sight hound meiner Meinung nach überwiegt. Wenn er unterwegs ist, ist der Kopf immer oben und er scannt wirklich permanent die Gegend nach Katzen, Tauben und Eichhörnchen ab. Sobald er etwas sieht (und das kann auch am komplett anderen Ende eines großen Feldes sein, er sieht wahnsinnig gut), spannt sich der gesamte Körper an, er fängt an zu heulen wie ein Wahnsinniger (sowas habe ich noch nie gehört, es klingt, als ob jemand versucht ihn umzubringen) und versucht sofort, nach vorne auf das entdeckte "Objekt" los zu gehen. Er ist da wie von Sinnen und kaum noch zu beruhigen und stolziert dann auch wenn das Tier verschwunden ist noch absolut erregt herum und sucht mit den Augen alles ab. Er hat leider vor ein paar Tagen eine Katze erwischt, wir haben sie beide nicht gesehen und er hat diesmal auch nicht sein normales Geheule gezeigt, sondern sprang plötzlich zwei Meter zur Seite und hatte die Katze im Maul. Und er hatte da definitiv Tötungsabsicht, wir mussten ihn sehr unsanft von der Katze trennen.
    Ich weiß leider nicht, was rassemäßig in ihm steckt, er sieht aus wie ein Mini Retriever, nur die Augen passen nicht. Werde ihn mal im Rasseraten-Thread vorstellen.

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    Die Versicherung hat sich die kompletten Akten der behandelnden Tierärzte kommen lassen und sehr genau geprüft, ob die Ursache für die Erkrankung schon vor Versicherungsbeginn erkennbar war

    Vorteil bei Auslandhunden: da gibt es für gewöhnlich keine Akten. Unsere Gigi kam mit bekannter Vorerkrankung, wir haben versucht die Akten anzufordern, aber die Aussage des Tierarztes in Ungarn war, dass dort sämtliche Unterlagen nach Behandlungsende vernichtet werden, er konnte uns lediglich mitteilen, was er noch aus seinen Erinnerungen wusste. Sie hat vollen Versicherungsschutz bekommen, da die Behandlung mehr als zwei Jahre her war. Zumal hier in diesem Fall ja tierärztlich nichts festgestellt zu sein scheint, von daher müsste die Versicherung da erstmal nicht so das Problem sein. Wie viel und vor allem wie oft die dann später bereit sind zu zahlen, ist eine andere Sache. Wir zahlen die jährlichen Labortests, die unser Tierarzt bei Gigi empfiehlt, selber um da Probleme mit der Versicherung zu vermeiden.