Beiträge von CheshireDogs

    Mantrailing finde ich interessant, habe aber auf die Schnelle keinen Verein gefunden, der das in meiner Nähe anbietet. Nur einen, da sind aber alle Termine für das gesamte Jahr ausgebucht. Und ich hätte auch eigentlich lieber etwas, dass ich alleine in unserer Umgebung machen kann, ohne noch irgendwo hinfahren zu müssen. Ich fahre nicht gerne Auto (und kriege auch gar nicht alle Hunde in mein kleines Auto) und mein Partner und ich haben selten gemeinsam frei,da ich Wochenenden und Schichtdienst arbeite. Die Wahrscheinlichkeit, dass das also gerade zu Kurszeiten passt, ist also leider gering.

    Hallo,


    Ich hoffe, ich bin hier in der Kategorie richtig. Wir haben drei sehr unterschiedliche Hunde aus dem Auslandstierschutz und ich bin ein bisschen hilflos, welche Beschäftigung für den einzelnen Hund das passende ist. Wir gehen zwei bis drei Mal am Tag spazieren (morgens etwa 40 Minuten,abends 1 bis 1,5 Stunden und dann wenn möglich noch etwa 20 Minuten am Nachmittag jeweils mit Trip und Gigi, für Leia ist zu viel los um die Zeit), zwei Mal die Woche geht es abends zu einem gesicherten Feld, wo ich mit Trip und Leia auch etwas Agility mache, sie aber vor allem rennen und spielen können.


    Man hört aber ja nun immer, dass die Hunde eine rassegerechte Aufgabe benötigen, und da weiß ich einfach nicht, wo ich anfangen soll, da es so viel Auswahl gibt. Daher erhoffe ich mir ein paar Anregungen in welche Richtung ich da bei den einzelnen Hunden schauen könnte.


    Trip ist ein Retriever Mix, 2 Jahre alt, vermutlich mit Hounddog-Anteil. Er liebt es draußen durch die Gegend zu stromern, hat einen Recht hohen Jagdtrieb, ist aber zu Hause sehr gemütlich und schwer zu motivieren. Auf dem Hundefeld ist er absolut begeistert beim Agility dabei.


    Gigi ist ein Dackelmix, 3 Jahre alt, eventuell mit Spaniel oder Retriever, hat ebenfalls sehr hohen Jagdtrieb und steckt ihre Nase in jedes Mauseloch, ist unglaublich stur und draußen komplett in ihrer eigenen Welt.


    Leia ist vermutlich ein Windhund-Schäferhund/Hütehundmix, ebenfalls zwei Jahre alt. Sehr ängstlich draußen, aber ansonsten voller Energie, sehr verspielt, liebt es zu rennen und hat eine super Spürnase. Agility macht ihr Spaß, allerdings ist ihre Konzentrationsspanne da sehr kurz. Sie ist sehr gelehrig, mit ihr mach ich aktuell öfters Leckerliesuchspiele und sie bekommt öfters die Schnüffelmatte und kleine Schnüffelpuzzle.


    Wir haben momentan ein wenig Spannung im Rudel und ich denke, es würde helfen wenn alle etwas gezielter ausgelastet werden. Verein ist keine Option, da sowohl Leia als auch Trip sehr ängstlich gegenüber Fremden sind, und Gigi mit anderen Hunden überfordert wäre. Ich bin aber bereit mich ordentlich einzulesen und Zeit in Einzeltraining mit den Hunden zu stecken, ich brauche nur ein wenig Anleitung, welche Richtungen da jeweils passend sein könnten.

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    Wie stelle ich das am besten an? Er trägt wohl weder Geschirr noch Halsband, da die Besitzerin das am ersten Tag abgenommen hat und es nicht geschafft hat es wieder drauf zu machen.


    Also Panikgeschirr drauf, Leine dran und dann eher schnell rausbringen oder mit viel Geduld und warten ob er von sich aus kommt?

    Auf jedenfall doppelte Sicherung. Die Organisation, von der unsere Hunde kommen, empfiehlt für die Abholung Slip Leads - auf Deutsch sind das glaube ich Retrieverleinen ? Also eine Leine inklusive Schlaufe, die recht einfach über den Hundekopf gestülpt werden kann und sich im Zweifelsfall wenn der Hund flüchten möchte bis zur Begrenzung zu zieht. Einfach damit sich der Hund nicht in Panik aus dem Halsband winden kann. Auf den ersten Spaziergängen haben wir die in Kombi mit Geschirr genutzt.

    Ach, hierzu noch:

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    Er pieselt sich ein sobald man ihn anspricht

    Das macht Trip, unser ehemaliger Kettenhund, auch jetzt nach sechs Monaten noch wenn er im Haus mit fremden Männern oder auch eher kräftig gebauten Frauen konfrontiert wird. Kommt zum Glück sehr selten vor, aber er hat da richtig Panik wenn die nur einige Meter entfernt sind. Schlanke, kleine Frauen sind kein Problem.

    Meinen Freund, groß und kräftig, hat er von Anfang an geliebt, aber ich vermute das lag daran, weil der ihn aus dem Transporter entgegen genommen hat und er nach vier Tagen Transport :pouting_face: einfach nur noch erschöpft war.

    Wir haben ja auch drei Ungaren, eine davon auch Angsthündin, einer ehemaliger Kettenhund (der war allerdings bei uns im Haus von Anfang an mega entspannt, nur fremde Menschen mag er auch nach sechs Monaten noch gar nicht und hat richtig Panik).


    Für mich klingt das bei dir auch ideal und ich könnte mir auch vorstellen, dass der arme Kerl unter für ihn mehr geeigneten Bedingungen dann auch deutlich aufblüht und sicherer wird.


    Wichtig ist wirklich die Sicherung, so blöd kann man gar nicht denken manchmal. Sprich wenn er Zugang zum Haus bekommen sollte Vorsicht mit offenen Türen und Fenstern. Uns wurde 1,80m Zaunhöhe als ausreichend empfohlen, allerdings sind unsere auch alle nur mittelgroß. Und waren erstmal wochenlang nur unter Beaufsichtigung im Garten, anfangs an der Leine. Wenn er frei dort herum laufen soll, würde ich auch einen Bereich mit höherem Zaun schaffen.


    Meine Angsthündin Leia (vermutlich Windhund Schäferhund Mix) ist nach inzwischen neun Monaten deutlich entspannter. Spaziergänge findet sie immer noch doof wenn irgendwo auch nur Menschen zu hören sind, sprich es geht nur morgens früh und Abends spät raus, gegenüber meinem Freund ist sie sobald er steht auch noch sehr skeptisch (im Liegen und Sitzen wird aber gekuschelt ohne Ende), aber sie ist ein komplett anderer Hund geworden.

    Die ersten Wochen hat sie auch permanent gezittert und sich versucht überall zu verstecken, hat sich senkrecht auf die Hinterbeine gestellt sobald sie Panik hatte. Anfangs ist sie nur nachts ein wenig in Bewegung gewesen, die ersten Nächte ist sie panisch an der Wohnzimmertür hochgesprungen um rauszukommen.


    Inzwischen tobt sie durchs Haus wie eine Bekloppte, hat ständig Blödsinn im Kopf und liebt Sofa und Bett. Mit Geduld und Verständnis ist da bei dem richtigen Bedingungen noch viel möglich !

    Ich sichere meine Leia auch nach über sechs Monaten noch doppelt. Sie ist meinem Freund nach drei Monaten auch einmal abgehauen - hat sich erschrocken, Leine aus der Hand gerissen und auf und davon. Gott sei Dank wurde sie von mehreren Leuten gesehen als sie weggelaufen ist, Gott sei Dank ist sie knapp vor einem Auto und LkW über die Straße gekommen und Gott sei Dank ist sie aus dem Waldstück gekommen, als sie meine Stieftochter gesehen hat. Ich war auf Arbeit und es war die schlimmste Stunde meines Lebens. Seitdem ist sie grundsätzlich immer mit einer Leine am Geschirr und Gurt um unseren Körper gesichert, zweite Leine am Halsband in der Hand. Ich glaube nicht, dass sie inzwischen noch weglaufen würde, aber das hat mich so traumatisiert, dass das beibehalten wird. (Ich hatte sie auch damals noch doppelt gesichert, mein Freund meinte es besser zu wissen....).


    Ansonsten würde ich auch versuchen mich zu entspannen und es gelassener anzugehen. Auslandshunde sind eine Hausnummer, ängstliche erst Recht, aber es bringt wahnsinnig Spaß gemeinsam dazu zu lernen und sich kennen zu lernen, zusammen zu wachsen. Ich Zweifel auch regelmäßig ob ich alles richtig mache, wenn ich dann aber nach Hause komme und von drei Hunden abgeschleckt und begrüßt werde und sehe wie glücklich die drei sind, dann weiß ich, dass es doch eigentlich Recht gut läuft.


    Viele Angstsituationen haben sich hier mit der Zeit einfach in Luft aufgelöst. Wir sind einfach ruhig geblieben und haben den Hunden die Zeit gelassen, die sie brauchten. An anderen Baustellen arbeiten wir auch noch mit Trainer Unterstützung.

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    Naja... Plastikhäuschen die sie nicht annagen und umgestalten dürfen, fand ich Schade. Genauso wie sie auf reinem Plastik leben lassen —— wollte ich auch nicht.

    Aber erst alle Einstreu raus räumen, dann waschen, dann wieder einstreuen. Wie oft möchte man das machen?

    Seufz... hab mich immer gefragt, wie andere das machen, aber es scheint ja zu gehen

    Bei uns gab es Zeitung auf den Etagen, im Klo Maisgranulat. Dazu selbstgebautes Gehege mit komplett zu öffnender Front. Das geht schnell und einfach zu reinigen. Häuser und Etagen alles lackiert. Klar, man roch schon dass da Ratten lebten, aber unangenehm fand ich das nie. Hängematten und Fleece aus dem Wohnzimmer kam dann einmal die Woche in die Wäsche. Ich bin aber auch Recht schmerzbefreit, was Tiere im Haus betrifft. :rolling_on_the_floor_laughing:

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    Der Käfig riecht mehr, als beispielsweise von Hamster oder Chinchilla.

    Man kann kein n unbehandeltes Holz nehmen, weil sich das vollsaugt. Alles muss doppelt lackiert und eigentlich alle zwei Tage abgewaschen werden.

    Die Pinkelei macht auch Freilauf im Haus schwierig und im Freien geht’s ja nicht. Das ist echt Schade.

    Mein Männerrudel hatte dann Häuschen aus alten Kartons, die ich tauschen konnte

    Mmh, das hab ich nie so empfunden. Gehege wurden einmal die Woche sauber gemacht, Freilauf gab es im Wohnzimmer. Ja, da wurde ordentlich markiert, erst Recht als ich drei separate Jungsrudel hatte, aber mit Fleecedecken auf dem Boden und einmal wöchentlich waschen kein Problem. Ich find den Geruch von Goldhamster Pipi viel intensiver, wobei die natürlich deutlich weniger pinkeln.

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    Ich habe den Verein von dem ich sie habe bereits kontaktiert, die meinen ich soll ihr mehr Zeit lassen, das legt sich. Denkt ihr das stimmt?

    Ich war letzte Woche in der Hundeschule für einen Alltagsgruppenkurs. Das ging voll in die Hose. Wir mussten nach der halben Zeit gehen, weil sie nur geschrien und gewinselt hat. Sie erträgt die Nähe von anderen Hunden überhaupt nicht

    Hundeschule mit mehreren Hunden finde ich wenig geeignet für Auslandshunde, das sind viel zu viele Reize auf einmal. Ich würde mich nach einem Trainer für Einzelstunden umsehen.


    Ansonsten gebe ich dem Verein Recht - sechs Wochen sind nichts. Man sagt, es dauert alleine an die drei Monate bis die Hunde im neuen Zuhause ankommen .


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    Angeblich ist sie sehr verträglich mit Hunden und Menschen, kennt die Leine, ist nicht ängstlich und super lieb und dankbar

    Leine kennen bedeutet nicht leinenführig sein. Vermutlich wurde da Mal Halsband und Leine ran gemacht und das wars. Verträglich mit Menschen und Hunden stimmt vermutlich im Shelter im gewohnten Rudel - fremde Menschen und Hunde auf einem Spaziergang sind etwas ganz anderes. Auslandshunde kennen keine Spaziergänge. Das ist komplett neu für sie und kann aufgrund der vielen Reize schnell überfordern.