Beiträge von CheshireDogs

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    Eine Tollwutimpfung garantiert einen 100% Schutz, bei einer deutschen Impfung sollte auch weder der Impfstoff noch die Gültigkeit des Nachweises angezweifelt werden.

    Eine Impfung garantiert NIE 100 % Schutz. Kein Hersteller wird dir das garantieren. Ich hab selber auch jahrelang (Menschen) unter anderem gegen Tollwut geimpft und es wird grundsätzlich von einer Effektivität von 95% gesprochen von Herstellerseite, da Impfversager (sprich Individuen, die nicht auf die Impfung ansprechen) immer möglich sind. Ist selten, ja, ist aber möglich, und genau daher wird vermutlich dieser Titertest gefordert.

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    Und sie wollen uns keinerlei Auskunft geben

    Das mag unter Umständen auch an eurem Verhalten liegen. Wenn ihr da am Flughafen versucht habt, den Hund aus der Box zu holen etc. befürchtet man eventuell, dass ihr da beim Aufenthaltsort auch Theater veranstaltet. Ich kann verstehen, dass das für euch eine richtig blöde Situation ist, aber mit ruhigem, sachlichen Verhalten kommt man meist eher weiter.

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    Ob er spazieren kannte, wissen wir tatsächlich nicht, aber er reist an der Leine so nicht ab, weder an der kurzen oder an der Schleppleine.

    Bitte bitte sichert den Hund ordentlich draußen. Sicherheitsgeschirr und doppelte Sicherung (sprich zwei Leinen) sollte am Anfang dran sein. Es gehen soviele Tiere aus dem Ausland anfangs stiften weil sie sich erschrecken.


    Hat eure Organisation euch keine Richtlinien für den Anfang mitgegeben?

    Hier wird immer so grob die 3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate Regel mitgegeben.

    3 Tage braucht der Hund sich vom Schock und Stress des Transports zu erholen, 3 Wochen bis er anfängt sich zu Hause zu fühlen, 3 Monate bis der Hund sich an Routinen gewöhnt, Vertrauen zur Familie aufbaut, und seinen wahren Charakter zeigt. Natürlich alles grobe Richtlinien, kann auch länger oder kürzer sein.

    Eine Woche ist definitiv nichts.


    Wie haben drei Hunde aus Ungarn. Erste Spaziergänge gab es überhaupt erst Ende der ersten Woche, vorher ging es, an der Leine, in den Garten. Die ersten Spaziergänge waren 5 bis 10 Minuten die Straße hoch und runter, das wurde dann langsam, je nach Verhalten des Hundes, gesteigert. Tricks üben gab es erst nach Monaten, die Hunde haben genug zu tun erst Mal mit dem Alltag klar zu kommen. Regeln gab es im Haus von Anfang an, aber nicht so komplizierte Sachen wie im Körbchen bleiben.


    Andere Hunde draußen fanden unsere von Anfang an unnötig und da würde übelst gepöbelt. Wundert mich nicht, auf der Straße sind fremde Hunde Futterkonkurrenten. Es hat hier über ein Jahr gedauert, bis das Verhalten besser wurde, inzwischen sind sie auf Distanz total entspannt, direkten Kontakt gibt es aber nicht.


    Ich würde da auch massiv das Tempo runter fahren. Kurze Spaziergänge auf der gleichen Strecke, und kein Einüben von Tricks und Befehlen, das hat alles noch Zeit. Den Hund einfach ankommen lassen und das Leben kennen lernen lassen.

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    Ja, das ist furchtbar. Aber so doof wie das klingt - ist das nicht Selbstüberschätzung, wenn man 8 Hunde gleichzeitig führt?

    Ich seh es doch schon bei mir - ich würde gern einen dritten, evtl. auch 4. Hund haben, aber bei meinen beiden Jungs muss ich schon zu 100% bei ihnen sein - mehr könnte ich nicht gleichzeitig wirklich kontrollieren. Und bei 2 ist die Rudeldynamik schon wirklich deutlich. Da wird sich gegenseitig hochgepusht. Wie muss das erst mit 8 Hunden aussehen?

    Dazu ist es leider in England auch total in, das inzwischen viele Leute, die vielleicht Mal einen Hund besessen haben aber kaum Ahnung haben, sich als Dogwalker versuchen. Wir hatten Anfangs auch Mal jemanden hier zum Probebesuch, die Dame hatte absolut keine Ahnung von Hundeverhalten. Und das ist mir hier schon häufig zu Ohren gekommen. Und dann in offensichtlich belebten Gegenden, mit so vielen 'fremden' Hunden unterwegs zu sein...ist schon nicht ganz ohne. Furchtbares Drama natürlich.

    Ich frage mich gerade, wie gut Leia uns versteht.. :flushed_face:

    Vorhin die Hunde gefüttert. Gigi war fertig und ging zum Wasser. Leia nutzte die Chance um einen Blick in Gigi's Napf zu werfen, in dem noch Trockenfutter war. Mein Mann sagt scherzhaft 'Was stimmt denn mit deinem Futter nicht ?' Leia guckt ihn an, dreht um, geht zurück zu ihrem Napf und frisst da weiter. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Wir waren beide sprachlos. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Viele wichtige Dinge wurden ja schon geschrieben. Ergänzens noch: findest du den neuen Plan fair gegenüber deiner Mutter ? Den Hund jetzt vorübergehend aufzunehmen bedeutet für deine Mutter unter Umständen:

    - Haus nicht alleine verlassen

    - nachts nicht durchschlafen

    - Hundepipi und Kot im Haus

    - Kosten für Futter etc. (Zahlst du das ?)

    - Zeit und Geldaufwand für Trainer (ebenfalls: zahlst du das ?)

    Willst du das wirklich jemandem aufs Auge drücken, der eigentlich auch keinen Hund möchte ?

    Ich würde auch sagen, das wichtigste ist Geduld und eine geringe Erwartungshaltung. Wir haben drei Ungaren, Leia ist auch absoluter Angsthund. Auch nach zwei Jahren hat sie weiterhin Angst vor künstlichem Licht, Dunkelheit, Stimmen von fremden Menschen, regelmäßige Spaziergänge findet sie auch absolut unnötig (und hat dabei auch noch immer panische Angst) und sie macht auch noch immer ins Haus. Aber: sie ist trotzdem ein komplett anderer Hund inzwischen als vor zwei Jahren. Sie fordert aktiv Streicheleinheiten von meinem Mann, von dem sie anfangs absolute Panik hatte. Sie nimmt Leckerlies von Besuchern, die mehrfach bei uns waren (aktuell ist meine Mutter hier und nach zwei Tagen ist sie aktiv zu ihr gegangen um Streicheleinheiten zu fordern). Sie liebt es kleine Tricks zu üben. Lasst sich die Zähne putzen und Krallen schneiden. (Mach ich selbst, da sie beim Tierarzt Panik hat.)


    Gestern waren wir in einem großen Park spazieren. Uns sind Menschen entgegengekommen und es schrien Kinder in der Nähe, sie ist also erstmal eingefroren und wollte nur weg. Aber ich kann sie jetzt ein paar Meter aus der Situation tragen und dann geht sie normal weiter. Vor zwei Jahren undenkbar. Sogar Schüsse im Hintergrund haben wir so gemeistert. Sie liebt Freilauf auf einem gesicherten Feld und tobt durch Haus und Garten mit unseren anderen beiden Hunden. Sie braucht aber auch weiter viel Ruhe und kuschelt gerne auch tagsüber unter der Bettdecke im Bett. Wir lassen sie viel ihr Ding machen. Wenn sie mit möchte zum Spaziergang kommt sie zur Tür, wenn nicht dann geht sie sobald sie die Geschirre sieht aufs Sofa. Und das ist okay. Wir haben einen Raum mit Welpenunterlagen, die sie bei Bedarf benutzt. Passt sowohl für uns als auch den Hund. Sie klebt an mir wenn ich Zuhause bin, bleibt auch gut komplett alleine.

    Wir haben Wege gefunden, sie nicht zu über - aber auch nicht unterfordern, und ich würde durchaus sagen, dass sie ihr Leben inzwischen mag hier.

    Das braucht aber wirklich Zeit, bei uns hat es fast ein Jahr gedauert bis mein Mann wirklich an sie ran kam.