Beiträge von Pfotenhund

    Malinois ist von Tisch. Es wird etwas nettes. soweit sind wir schon. Mein Mann kann auf schutzhundeausbildung verzichten für ein paar Jahre und will später dann nochmal einen Hund mit dem das klappt. Bis dahin haben wir dann schon viele Erfahrung.

    Ich muss jetzt mal eine Lanze für die TE brechen. Ja, einige Vorstellungen sind nach wie vor nicht realistisch und werden im Alltag so nicht klappen.

    Aaaaaaaber: Das ist ja wohl mal ein riesiger Schritt von der ursprünglichen Vorstellung, die erst wenige Tage (!!!) her ist! Und auch ohne den mega krassen Hund zum Profilieren möchte der Mann nach wie vor gerne einen Hund haben, also geht es wohl doch auch um den Hund. Und ehrlich gesagt sind die geäußerten Vorstellungen auch nicht weit weg von dem, was ich im Alltag bei mindestens 70 % der ,,normalen“ Hundehalter wahrnehme.

    Ich denke mal drüber nach. Aber lieber als die eventuellen/befürchteten Folgen (= Beißen) zu verhindern, wäre mir schon die Ursache (= Übergriffigkeiten) zu minimieren. Auch wenn es unbequemer wird für mich ...

    Der Maulkorb wird die Menschen aber schon ziemlich zuverlässig von Übergriffigkeiten abhalten :nicken:

    Die Idee mit der Jacke/Shirt finde ich gut. Auf dem Geschirr haben wir schon stehen "nein, KEIN Goldie"

    ,,Was für ein süßes Shirt hast du denn da an? Was bist du denn?“

    Das stelle ich mir vor, nicht dass die meisten Leute den Wink raffen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Er ist ein sehr sozialer Hund , verträglich mit fast allen Hunden und Kleinkindern, leider ist er das letzte Jahr in einem Stall am Land gehalten worden (nun Großstadt) , Leine sowie Umwelteindrücke eher Fremdwort.

    Dieser Hintergrund klingt sehr danach, dass dein Hund mit den ganzen Eindrücken in der Großstadt schlicht überfordert ist und es daher nicht leisten KANN, sich auf dich zu konzentrieren. Lernen setzt eine geistige Aufnahmefähigkeit voraus, die unter den Bedingungen vermutlich nicht gegeben ist.

    Ich würde erst mal ein paar Schritte zurückgehen und vorerst gar nicht weiter an Leinenführigkeit denken. Viel wichtiger ist, dass der Hund langsam an die ganzen Eindrücke herangeführt wird und auch Gelegenheit hat, diese wahrzunehmen und zu verarbeiten (ohne dass ständig jemand mit Leckerchen und Kommandos Aufmerksamkeit einfordert). Hast du die Möglichkeit, für Spaziergänge mal aus dem Trubel rauszukommen und möglichst reinzarm an langer Schleppleine durch die Pampa zu laufen? Wie weit sind eure Runden den aktuell? Und wie wurde er die ersten beiden Jahre gehalten?

    Sowas hatte mein Hund auch gerade. Ich dachte zunächst auch an eine Zecke oder eine kleine verkrustete Verletzung. Nach ein paar Tagen hat es sich von jetzt auf gleich zu einem netten Hotspot entwickelt.... :ugly: Muss bei dir natürlich nicht so sein, aber ich musste direkt daran denken. Ich würde jedenfalls dafür sorgen, dass der Hund nicht drangeht.

    Ich fang mal anders an: Warum sich selbst damit unglücklich machen? Warum sich einen Spezialisten zulegen, wenn man dessen Fähigkeiten gar nicht haben möchte? Die Optik wird im Alltag jedenfalls ziemlich schnell kaum noch eine Rolle spielen. Und selbst wenn man mit dem Hund arbeiten möchte, sollte man nicht unterschätzen, wie viel Engagement und Energie man für diese Rassen benötigt und wie anstrengend es sein kann.

    Ich bin auch recht naiv an die Sache rangegangen und habe gedacht, ich arbeite mit dem Hund, mache lange Spaziergänge etc. Er ist gerade 17 Monate alt und aus meinen geliebten langen entspannten Spazierrunden sind viele Rumsteh- und Pausenrunden geworden, in denen wir üben, die ganzen wunderbaren Verlockungen dieser Welt zu ertragen :lol: Wanderungen sehe ich derzeit auch noch nicht. Für den Hund ist der Wald so spannend, dass die Impulskontrolle nach 1-1,5 h in der Regel aufgebraucht ist. Mit Freundinnen gehe ich nur sehr selten mit Hund spazieren, weil ich mich zu 100 % auf den Hund konzentrieren muss.

    Das impliziert auch, dass Mensch & Hund sehr gut eingespielt sein müssen und der Mensch erkennt, wann kritische Situationen entstehen, wann der Hund anfängt zu jagen (und zwar nicht erst in der Sequenz Hetzen :headbash: ). Damit müssen sich auch alle Familienmitglieder intensiv mit dem Hund beschäftigen oder ganz außen vor bleiben. Aber nur gelegentlich mal ein Ründchen gehen wird schwierig. Das kann sicherlich auch zu Konflikten führen, wenn es doch ein Familienhund sein soll. Ist auch für eine etwaige Fremdbetreuung schwierig.

    Wenn Familienhund bedeutet, dass der Hund zwar in einer Familie lebt, aber dennoch nur eine richtige Bezugsperson hat, mag es anders aussehen. Da würde ich aber noch den Punkt bedenken, dass die Rassen in der Regel ziemlich reizempfänglich sind und viel Trubel im Haus vermutlich ein Problem ist. Wir haben im Prinzip nie Besuch (klingt so unsozial, wir treffen uns halt immer woanders) und sind auch sehr ruhig Zuhause, und trotzdem schläft Tyrion doch noch mal fester und länger, wenn er ein paar Stunden alleine ist.

    Nun zu deiner eigentlichen Frage, ob man den Hund glücklich machen kann: Ich hoffe es! Ich mache hauptsächlich Mantrailing in einer Rettungshundestaffel mit ihm und ich sehe eine ähnliche Begeisterung wie auf einer frischen Wildfährte. Dummys sucht er auch super gerne, aber das Trailen sieht definitiv noch einmal anders aus. Trotzdem nagt auch immer irgendwo ein Zweifel. Ich würde sehr gerne irgendwann mal einen Hund jagdlich führen und hoffe, dass sich dann meine Ansicht bzgl. Auslastung ohne Jagd nicht ändert.

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    Man kann natürlich auch den Anspruch kritisch sehen, dass jeder Hund in vollkommener Selbstverwirklichung leben muss. Ich finde es toll, wie sehr sich die Menschen um ihre Hunde bemühen, aber ist es nicht irgendwie pervers, wie wir einerseits mit unseren Nutztieren umgehen und andererseits hier darüber diskutieren, ob Mantrailing für einen Jagdhund die absolute Erfüllung ist?

    Andererseits ist es auch grausam, ein Tier für einen bestimmten Zweck zu züchten, der durch die Selektion sein ganzes Denken bestimmt, und ihn dann nicht zu diesem Zweck einzusetzen und stattdessen "Antijagdtraining" zu machen.

    Hallo Alf,

    vielen Dank für dein Angebot! Ich bin zwar mobil, aber für eine Mini-Runde an der Leine ist es vielleicht doch etwas weit... :denker: Mehr schafft Tyrion leider aktuell mit einem anderen Hund zusammen noch nicht. Du hast deinen Hund ja noch nicht lange bzw. er ist auch noch jung oder? Ich denke mal, souverän ist er da noch nicht, sodass er auch im Freilauf Grenzen setzen kann? Ich kann Tyrion wegschicken, möchte ihn aber nicht mit Hunden interagieren lassen, zu denen er blöd sein kann :ugly: Da habt ihr ja auch nichts von!

    Editieren klappt leider nicht mehr: Das normale Gehtempo passt für ihn gefühlt einfach nicht so wirklich, aber das Problem haben wir an jeder Leine. Alternative wäre noch langsames Radfahren für Trab.... Kann man auch nicht überall. Bei der Physio sind wir auch regelmäßig und ja, Freilauf wäre am besten. Und nicht in die Leine laufen. Klappt aber leider nicht so gut :(