Ich frage mich, was geschehen ist oder woher sie diese panische Angst hatte und weshalb die Körpersprache meiner Hunde nicht deutlich genug war.
Also, aus meiner Warte: Ich bin mit Hunden aufgewachsen und hatte als Kind öfter mal Angst eben bei kleinen Hunden. Die waren mir zu schnell und zu aufgeregt und kläfften so oft und fanden Kinder meist doof ... ich mochte die Riesen lieber.
Aber wenn das ganz entspannte kleine Hunde-Wesen waren, dann konnte ich das natürlich erkennen.
Ich kenne aber diese schreckliche Angst bei Kindern und manchmal auch Erwachsenen sogar bei kleinen Hunden ebenfalls, erst gestern hat ein Kind beim Anblick von Willi (ca. 2,5 kg) panisch gequiekt und hat sich - bestimmt schon acht oder neun Jahre alt - auf den Arm des Vaters geflüchtet.
Ich gehe manchmal in der Nähe eines Wohnkomplexes mit Geflüchteten mit den Hunden los und nehme sie dort genau aus diesem Grund immer an die Leine. Ganz viele Bewohner haben da nämlich panische Angst vor Hunden.
Ich habe mich mal in der Geflüchteten-Hilfe engagiert und gefragt, warum:
Entweder sie haben während der Flucht sehr ungute Erfahrungen gemacht und gefährliche Situationen mit Hunden erlebt oder ihnen ist die Art, wie wir Hunde halten, einfach vollkommen fremd. In manchen Kulturen gibt es kein freundschaftliches Verhältnis zu Hunden. Da kennt man Hunde meist nur als Straßenhunde oder als Arbeitstiere (Wachhunde, Herdenschutz etc). Beiden kommt man lieber nicht zu nahe. Mit Hunden spielen und sie in ihrem Hundewesen kennenlernen kommt dort überhaupt nicht vor, vollkommen undenkbar.
Viele haben aber dann natürlich trotzdem Interesse, besonders Kinder. Es gab schon einige, die sich Juni nach langem Zögern genähert haben. Juni nimmt alle Leckerli so vorsichtig und zart, da sind selbst die Ängstlichsten dahingeschmolzen. Ich musste aufpassen, dass man Juni dann nicht nur noch wegrollen konnte ... die ist in ihrer therapeutischen Rolle natürlich vollkommen aufgegangen.