Ich bin 1987 geboren und habe daher die DDR nur minimal mitbekommen. Ich weiß aber, dass meine Mutti mit 6 Wochen in eine Wochenkrippe kam. Sie wurde also Montagfrüh in die Krippe gebracht und erst Samstagmittag dort wieder abgeholt. Ich weiß nicht, ob das mehr als 1 Jahr lang so ging (damals war es ja durchaus üblich, dass bis zum 3. Geburtstag so zu machen). Ich finde das persönlich sehr schlimm und meine Mutti hat tatsächlich keine so gute Bindung zu ihren Eltern. Mir tut das sehr Leid für sie. Ich selber lebe ja im Osten (M-V) und mein Sohn kommt auch mit 1 Jahr in die Krippe. Ich kenne einige Familien (egal ob Ost oder West), die das so aus finanziellen Gründen machen. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich gerne 1,5 Jahre zu Hause geblieben. Tatsächlich hatte ich sogar überlegt, dass ich nach den 8 Wochen Mutterschutz wieder arbeiten gehe. Körperlich wäre das auch möglich gewesen. Mein Mann wollte aber keine Elternzeit alleine nehmen, da er sich die Versorgung so nicht zugetraut hatte. Dann hatte ich überlegt, nur die ersten 6 Monate Elternzeit zu machen und dann die restlichen 6 Monate Elterngeldplus mit 25 h-Arbeitswoche in Anspruch zu nehmen. Wir haben dann gerechnet und gerechnet… ich war deshalb in einer Beratungsstelle und letztendlich mache ich doch wie geplant das 1 Jahr Elternzeit und mein Mann nutzt die 2 zusätzlichen Partnermonate (1. und 10. Lebensmonat). Es ist bei mir weniger eine Erziehungssache als mehr ein finanzieller Grund, warum mein Sohn mit 1 Jahr in die Krippe geht. Ich bin selber erst mit 2 Jahren in die Krippe gekommen und war dort als auch im Kindergarten sehr gerne als geselliger Mensch. Ich hoffe, dass mein Sohn da ähnlich empfinden wird. Meine Cousine (lebt in Sachsen) wollte ihre 1. Tochter z. B. auch erst mit 2 Jahren in die Krippe geben. Da sie in dieser Zeit erneut schwanger geworden ist, hat sich das nun weiter nach hinten verschoben, bis auch ihre 2. Tochter dann mit 2 Jahren in die Krippe kommen soll. Da ist das finanziell aber auch gerade so noch möglich.
Bei der Kinderbetreuung bekommen wir durch unsere Familien leider keine Unterstützung, da diese zu weit weg von uns wohnen. Zudem ist mein Vater z. B. pflegebedürftig (Pflegegrad 2), weshalb ich meine Eltern auch nicht darum bitten würde. Mir graut es schon davor, wenn der Kleine in die Krippe geht und dann ständig krank sein sollte. Mein Mann und ich möchten uns daher jeder mindestens 5 Urlaubstage pro Jahr aufheben, weil die 10 Krankheitstage pro Person ja schnell aufgebraucht sein könnten. Keine Ahnung, was wir sonst machen könnten als zur Not halt unbezahlten Urlaub dann nehmen zu müssen. Ich freue mich übrigens darüber, wenn der Besuch keine Berührungsängste hat und mir das Kind dann abnimmt, vorausgesetzt Nicki macht da auch mit. Der Kleine klebt ja gut 15 h innerhalb von 24 h an mir. Mich dann mal bewegen zu dürfen, ist da eine große Freude. Aktuell scheint er seinen 4. Schub zu haben. Er will wieder viel auf mir liegen, trinken und wehe, ich lege ihn mal ab und wage es dann auch noch, den Raum ohne ihn zu verlassen.
Ach das ist ja auch wirklich dreist von mir, mal auf Toilette zu wollen. Zudem dauert es am Abend gut 2 bis 3 Stunden gespickt mit vielen Schreiattacken bis er endlich schläft. Selbst das Einschlafstillen will nicht mehr so recht funktionieren
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Gestern habe ich mir nach dem Zurückkommen mit Baby im Kinderwagen den Hund geschnappt und geübt, den Hund an der Leine zu führen, während ich das schlafende Kind im Kinderwagen umher geschoben habe. Es lief richtig gut. Seit Milow kastriert ist, verhält er sich tatsächlich ruhiger und konzentrierter. Ich habe das Gefühl, dass er nicht mehr so unter Strom steht. Da ich aber nicht weiß, wie er auf andere Hunde reagiert, traue ich mir zu Dritt noch keinen Spaziergang zu.