Beiträge von tassut

    Auslaufen nach Kastration ist nicht so ungewöhnlich, gerade bei großen Hündinnen. Die Pusteln würde ich eher darauf schieben, dass sie eben viel schleckt und dadurch die Haut gereizt wird. So eine Inkontinenz kann auch erst Jahre nach der Kastra auftreten, und sie muss gerade anfangs auch nicht kontinuierlich vorhanden sein. Typisch wäre aber, dass die Hündin im Liegen größere Pfützen hinterlässt. Sprecht einfach mal den TA darauf an, was er dazu sagt.

    So viel Ruhe!


    Es gibt so viele verschiedene Situationen, in denen ein Hund Ruhe lernen kann, und darum auch unglaublich viele Wege dorthin. Wieder schreibe ich ein paar Dinge auf, die für uns gepasst haben, das ist aber natürlich ganz individuell:

    - stehenbleiben. :lol: Es klingt ganz simpel, aber ist tatsächlich ein wichtiger Punkt in unserem Alltag: wenn ich stehenbleibe, dann hätte ich gerne einen Hund, der automatisch bei mir ist und mit mir stehenbleibt, ohne sich großartig selber zu beschäftigen, ohne nach Spuren zu suchen, usw. Ich brauch das einfach auch, weil ich mich gerne mal z.B. mit Kamera bei einer einzelnen Blüte am Wegrand verliere, und schwupps meinen Hund vergessen hab. :ops: Also haben wir erstmal stehenbleiben geübt, dass das bedeutet, dass Hundi sich entspannt. Reizarme Umgebung, ich bleibe stehen, warte, bis Hund Anzeichen von Entspannung zeigt, ruhige Belohnung. Dann Ausweiten von Tiefe der Entspannung, Dauer, größere Außenreize. (Wenn ich ausführlicher werden soll, sag bescheid.)

    - Leinenführigkeit. Weniger weil der Hund ruhig sein soll - ich werde nervös, wenn ständig jemand an mir rumzuppelt, und das überträgt sich dann wieder... aber hauptsächlich wegen meiner Nerven. :lol:

    - auf den Wegen bleiben. Je weniger ich in den Alltag eingreifen muss, desto mehr lass ich den Hund in Ruhe. Eingreifen müsste ich, wenn der Hund in den Wald geht, also bau ich auf, dass er auf den Wegen bleibt.

    - Wild, Sichtung und Witterung. Neben Umorientierung ist ein Punkt, den wir draußen üben, auch Schlafen. :lol: Na gut, zumindest tief ruhen. Voraussetzung: mein Hund kennt das Prinzip "runterfahren" schon, und er konnte schon ein bissl Energie loswerden zuvor. Dann suche ich mir gerne eine Stelle im Wald, die Hund besonders attraktiv bezüglich Wild findet. Ein Wildwechsel, frische Gerüche, usw. Genau dort setz ich mich dann mit einem Buch und viel Zeit hin und warte so lange, bis Hundi sich an den Duft gewöhnt, ihn nicht mehr superaufregend findet, sich entspannt und schließlich sogar einpennt oder zumindest döst.

    - konditionierte Entspannung: wir sind über ein Kommando für die Seitenlage gegangen, weil ich fand, dass man sich in Seitenlage eher schlecht aufregen kann. Ich hab Lilli also ein Kommando für die Seitenlage beigebracht, und das dann mit Entspannung verknüpft, eben um sie da wieder aus der Erwartung rauszukriegen, dass z.B. gleich ein Leckerli kommt zur Belohnung


    - Ruhe während des Trainings wäre wieder ein neuer Punkt, den lass ich erstmal außen vor


    Weil wir im Junghundethread sind, erscheint mir eines auch noch wichtig: was mein Hund alles kann oder nicht, ist für mich immer nur eine Momentaufnahme. Wir haben vielleicht so grob einen generellen Trainingsstand, aber hey, heute hat mein Hund vielleicht Bauchweh, dann geht manches nicht. Oder Hormone sind unterwegs, dann geht anderes nicht. Das ist bei mir mit 43 Jahren noch so, und ich bin definitiv raus aus der Pubertät. :lol: Das heißt nicht, dass jedes Verhalten okay ist, aber ich passe den jeweiligen Tag einfach daran an. Ich hab heute Bauchkrämpfe weil Frauenzeugs? Dann lauf ich eher keinen Halbmarathon an dem Tag. Ich hab einen mieserablen Tag weil schlecht gelaunt? Dann führe ich keine wichtigen Gespräche. Mein Hund hat heute nur Wölkchen im Hirn? Na dann übe ich heute keine 15 Minuten Leinenführigkeit, sondern lass ihn in einer viel kleineren Babyaufgaben-Einheit zu einem Erfolg kommen.




    Puh, das ist viel zu lesen. Müsste ich es kurz zusammenfassen, dann so:


    1. eignen Puls fühlen!

    2. kleine, klare Trainingseinheiten mit vielen Erfolgserlebnissen


    3. viel Raum für Hundezeit ohne Korrekturen



    Bestimmt fehlt da noch ganz viel, aber ich belasse es erstmal hiermit. Wenn ich irgendwo unklar war, oder mehr schreiben soll, frag!

    Du wirst Deinen ganz eigenen Weg gehen mit Deinem Hund, und das ist gut und genau richtig so! :nicken:

    Ich rufe mal tassut, sie hat in einem Beitrag in ihrem Pfotothread wunderbar erklärt und gezeigt, wie sie mit ihrer Lilly zur Ruhe kommen geübt hat (da gings, meine ich, um Wildreize).

    Ich hab mal ein bisschen rückwärts quergelesen, um welche Ruhesituationen es überhaupt geht. Darum beziehe ich mich jetzt mal auf diese zwei posts:

    Neala: wir waren dreimal bei einer Trainerin, die rund 100km entfernt ist. Waren wir dort, habe ich gesehen, dass es doch ginge. Mit einer so klaren Ansage wie diese Trainerin es hat, wäre Gonzo in 2 Wochen ein Vorzeigehund. Nur hat die Trainerin nicht soviel Zeit (ist oft in Deutschland) und es ist halt wirklich weit. Nur ich schaffe das Zuhause nicht so umzusetzen. Dieses knallharte krieg ich nicht hin.

    Jetzt habe ich eine Trainerin in ca. 40km Entfernung rausgesucht, aber für einen Hausbesuch ist es auch ihr zu weit. Ist auch ebenfalls gesteckt voll und konnte uns den ersten Termin erst Ende Mai anbieten. Und ich habe echt viel Hoffnung, dass sie uns endlich als Team ansieht. Nicht "ihre" Methode uns verkauft, sondern für uns eine Methode findet.


    Zum Ruhe-Training also Tipps nehme ich immer gerne entgegen :) wie ich das besser aufbauen kann. Jedoch liegt er auf der Decke nicht angespannt. Beine zur Seite, Kopf am Boden.

    miamaus2013 Energie darf er auch haben :) Möchte diese nur in Zukunft besser händeln können. Er soll keine Hasen/Rehe/Vögel jagen, nicht jeden wildfremden Hund anspringen, beim Training aber auch motiviert mit mir mitmachen und nicht ständig nur sein eigenes Ding durchziehen (wird leicht besser).

    Wir haben hier wunderschöne kilometerweite Wege im Grünen quasi direkt vor der Haustür. Wenn er zumindest die ersten beiden Punkte erfüllt, dürfte er problemlos im Freilauf laufen.

    Also eh wie deiner…Kommandos in jeder Erregungslage befolgen wäre ein Traum 😅 Mit ist aber natürlich klar, dass sowas dauert.

    Unsere Freunde raten uns ja schon alle vehement zur Kastration (tue ich nicht)

    Sollte Dir, Bbylabi, mein Text nichts sagen, ist das selbstverständlich auch völlig ok! Ich schreib einfach mal ein paar meiner Gedanken auf.


    Zuallererst: Du bist auf dem allerbesten Weg, eine großartige Expertin fürs Ruhetraining zu werden! Ich meine das ganz ernst, je kreativer wir werden müssen, je mehr Perspektiven wir einnehmen, je mehr wir ausprobieren und (wichtig) je mehr wir scheitern, desto mehr können wir dabei lernen. :nicken:


    Lilli ist jetzt drei Jahre alt, Labbi aus Showlinien, aber immer mit arbeitenden Vorfahren. Wir sind noch mittendrin im Scheitern lernen. :D Zum Beispiel sind wir schon viermal durch die Dummy A Prüfung durchgefallen - hauptsächlich wegen mangelnder Ruhe, die sich dann in verschiedensten Dingen geäußert hat. Hindert uns das, uns zur fünften Dummy A anzumelden? Natürlich nicht! Werden wir sie diesmal bestehen? Keine Ahnung. Werden wir Spaß haben? Auf jeden Fall!


    Ein Labbi. Ich finde, sie werden ganz oft falsch eingeschätzt (von außen). Man sagt ihnen gerne nach, sie seien Grobmotoriker, ein bissl rungsig, Körperclowns, eher hart im Nehmen, immer gut gelaunt, gerade bei Showlinien fällt gerne auch mal der Begriff "Labratonne", usw. Was man selten hört, was ich aber bei ganz vielen Labbis so erlebe, ist ihre unglaubliche Sensibilität, gerne gepaart mit einer riesigen Erwartungshaltung sowohl an ihren Menschen als auch an sich selbst. Was heißt das: Du kennst bestimmt die Begriffe will to please und will to work. Labbis haben oft beides in sich, sie wollen ihren Menschen gefallen, und sie wollen arbeiten (z.B. die Beute (Dummy) finden).

    Wenn solche Eigenschaften zusammenkommen, führt das für einen Labbi gerne mal zu einem Konflikt. "Mein Mensch sagt, ich soll sitzen bleiben" vs. "ich will diesem Dummy hinterher" oder "ich will diesen Vogel jagen". Wenn ich gerade einen Konflikt austrage, kann ich nicht gleichzeitig ruhig sein. Anderes Beispiel: Hund soll gerade Ruhe lernen vs. Hund wartet auf Belohnung. Drittes Beispiel: zuviel Kritik kann meine Hündin ganz schnell in den Irrsinn treiben, weil sie es eigentlich gut machen wollte, durch Kritik tendenziell hochfährt, dadurch sinken die Chancen, dass sie es besser machen kann, dann kommt mehr Kritik, usw.


    Was heißt das jetzt in der Umsetzung:

    1. Beim Ruhetraining immer erst den eigenen Puls fühlen. :lol: Wenn ich nicht ruhig bin, brauch ich das von einem feinfühligen Hund, der dafür gezüchtet ist, mit mir zusammenzuarbeiten und mir gefallen zu wollen, nicht zu erwarten.

    2. Selbstsicherheit bringt Ruhe. Damit mein Hund selbstsicher werden kann, übe ich möglichst in so kleinen Schritten, dass mein Hund höchstwahrscheinlich Erfolg haben wird. (Zu) Häufiges Scheitern dagegen kann einen Labbi echt unglücklich machen, er wills ja recht machen, aber kanns gerade nicht.

    3. Bin ich eigentlich selber klar in dem, was ich sage? Dazu ein kleiner Exkurs: Lilli ist wie gesagt drei Jahre alt, arbeitet mit Dummies, ist easy in unserem Alltag. Rückpfiff: klar, kennt sie, kann sie, macht sie! Dachte ich. Sie hat ihn nur in manchen Trainingssituationen mit Dummy nicht immer befolgt, sonst schon. Also hab ich nochmal geschaut, was genau eigentlich nicht funktioniert, und hab diese Trainingssituation aufgedröselt. Lag das nicht Befolgen des Rückpfiffs an zu vielen Außenreizen, an der Entfernung, usw.... und rate, woran es lag: Lilli kannte den Rückpfiff nicht!!! Sie hat vermutlich sonst vor allem auf meine Körpersprache geachtet, wenn ich das Signal gegeben habe. Aber nur der Pfiff ohne körpersprachliche Hilfe, und mein Hund hat mich nur fragend angeschaut. Will sagen, nochmal

    3.: winzige Einheiten gilt auch für uns Menschen: je "weniger" wir meinen mit unseren Kommandos, desto klarer können wir sein. Zum Beispiel: statt "lauf bitte in einem Umkreis von 10m ohne zu ziehen, ohne die Vögel links auf dem Feld anzuglotzen und ohne rechts in den Wald reinzurennen" nur "achte bitte auf die Leinenlänge" oder nur "jetzt bitte umorientieren" usw.

    4. gerade Hunde mit einer hohen Erwartungshaltung brauchen in meinen Augen auch viel Raum, in dem sie keine Erwartungen erfüllen müssen. Sprich, wenn Du kannst, dann finde einen Raum für Deinen Hund, in dem er alles tun kann, was er gerade möchte. So ähnlich, wie wir zuhause ein Zimmer welpensicher machen, so suche ich mir auch draußen Gegenden, in denen ich möglichst wenig "eingreifen" muss, damit das Hundehirn wegkommen kann von diesem "und jetzt? machen wir jetzt was? ooooh, da drüben ist ein Vooooogel! huiiiii, da hinten ist mein allerbester Freuuuund!!!" Zur Not sicher ich das mit einer Schleppleine ab, aber immer vor dem Hintergrund, dass ich gerade nicht trainiere mit der Schlepp. "Welpensicher" heißt dabei nicht, dass Dein Hund jetzt draußen permanent zur Ruhe "verdammt" ist, im Gegenteil! Die Energie muss auch raus dürfen, das ist völlig ok!


    Fortsetzung folgt, der Text war zu lang...

    Ich versuche mal mein Glück. Ich habe bis vor kurzem regelmäßig in eine Facebook-Gruppe geschaut. Die war öffentlich einsehbar, ich war kein Mitglied. Die müsste den Namen "Retriever suchen ein Zuhause" getragen haben. Auf dem Gruppenfoto war ein heller Labrador mit grünlichem Hintergrund, wenn mich nicht alles täuscht. Nun ist diese Gruppe aber wie vom Erdboden verschluckt und wird mir nicht mir in meinen letzten Suchanfragen angezeigt. Das gleiche hatte ich fast zeitgleich mit einer anderen Hundegruppe, in der Hunde aus ganz Deutschland vermittelt wurden. Den Namen weiß ich jetzt nicht mehr und ist auch nicht so wichtig. Aber in diese Retriever Gruppe würde ich gerne wieder reinschauen.

    Vielleicht ist irgendwer hier zufällig Mitglied oder weiß, welche ich meine. Oder hat eine Idee, wie ich die wiederfinde. Irgendwie fehlt sie mir :lol:

    Deine Beschreibung erinnert mich an diese:

    Retriever and friends e.V.
    Retriever and friends e.V., Utting am Ammersee. 13,969 likes · 466 talking about this. Retriever brauchen Freunde, Freunde helfen Retrievern
    www.facebook.com


    Ich bin aber nicht Mitglied oder sonst mit denen verbandelt, kann Dir also nichts dazu sagen.

    verstehst du den Unterschied, den ich darin sehe?

    Das eine zielt in meinen Augen (ggf. unbewusst) auf gegenseitigen Respekt und Anerkennung und das andere auf Erziehung und Leistungsbewertung.

    Ah, danke fürs Erklären! Ja, jetzt versteh ich auch Deinen Hintergrund besser, und Du hast recht, für mich sind diese Vokabeln auch noch nicht so (zumindest zum Teil) negativ konnotiert. Danke nochmal fürs Verdeutlichen!

    "Würdest du mich bei dir sozialversicherungspflichtig einstellen?"

    :lachtot: Also ich mag die Frage. Ich muss noch in mich gehen, beim wievielten Date ich die gerne spätestens hören würde. :lol: (Jaja, 42...)


    Wobei halt bei jedem Kompliment auch das Problem ist: es wird "gegeben", wie ein Lob. Also von oben herab. Aus einer Position, die sich erst mal als jemanden definiert, der*die über dich urteilen darf.

    Spannend, zu lesen! Ich hab jetzt ein bisschen darüber nachgedacht, ob ich das genauso empfinde. Nein, ich fühle es etwas anders: natürlich gibt es Komplimente/Lob "von oben herab". Aber es gibt auch wertschätzende Komplimente, Beobachtungen von jemandem, der/die auf Augenhöhe nachvollziehen kann, was ich getan habe oder gesagt habe/ meinen Umgang mit Situationen, Menschen, Tieren,... schätzt/ usw.

    Und das finde ich auch unglaublich wertvoll, solche Komplimente zu geben, es ist einfach Wertschätzung untereinander, das kann nie schaden. :nicken:

    Also bei Ausflüssen die stark unangenehm riechen würde ich auch heute noch einen Arzt aufsuchen! Das ist eigentlich schon ein sehr eindeutiges Zeichen das irgendein Prozess in ihr sich krankhaft verändert hat.......

    wie kommst du auf Analdrüsen?

    Snoopy schreibt nur von Ausflüssen, das liest sich vielleicht nur ähnlich wie Analdrüsen.

    Gina23 dagegen erwähnte Analdrüsen, vielleicht wegen des unangenehmen Geruchs?