Beiträge von tassut

    Meine Frage war einfach ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat

    Ja, wenn auch nicht direkt beim eigenen Hund: der Hund einer Bekannten, ein Maltipoo, hat das gleiche Verhalten gezeigt, das Du auch beschreibst. Der Hund ist mittlerweile kastriert, das Verhalten ist gleichgeblieben, die Bekannte hat sich irgendwie damit abgefunden, dass der Hund auch in der eigenen Wohnung immer mal wieder markiert.

    "Stress" hat viele Gesichter. Nicht alles ist (gerade als Ersthundehalter) leicht zu erkennen. Gerade überschwängliche Freude ist so ein Ding, das sieht alles erstmal vermeintlich toll aus - jetzt stelle ich mir mal vor, ich würde häufig so reagieren, ständig ein erhöhter Puls, ständig "ohmeinGottohmeinGottohmeinGottistdastolllllll", herumhüpfen, in die Hände klatschen, meine Mitmenschen vollquatschen, was ich jetzt schon wieder Fantastisches erlebt hab, usw. Das ist irre anstrengend, nicht nur für die Umgebung, auch für denjenigen, der da so "drüber" ist. Dazu kommt, dass Dein Hund eh als junger Hund noch dabei ist, viele Eindrücke zu verarbeiten, Regeln zu lernen, mit der Welt zurechtzukommen. All das braucht ebenfalls Energie und Zeit.

    Die gute Nachricht: man kann Hunden wunderbar dabei helfen, zu entdecken, wie sie gut durch ihren Alltag kommen, ohne dass sie sich das irgendwie alles selbst zurechtbasteln müssen. Genau das ist der Tipp, der hier schon vielfach kam, den auch ich Dir geben würde: finde eine/n Trainer/in, die Dich in der Alltagserziehung Deines Hundes ein bisschen an die Hand nimmt, die Dir zeigt, wie ein Hund lernt, und wann Du ihn wie unterstützen kannst.

    Ist das tatsächlich so, dass ein Junghund mehr vom Adult-Futter braucht als nachher der ausgewachsene Hund? Klingt einerseits logisch, dann aber auch wieder nicht. Kann das jemand erklären? DANKE!

    Es gibt eine Fütterungstabelle pro Futter, nicht mehrere. Die dient jeweils als Anhaltspunkt für die Fütterung, wie l'eau schon gut beschrieben hat.

    Hier hat Isel mal überlegt, ob sie die Tabelle, die für das Welpenfutter gilt, auf das Adultfutter anwenden sollte, wenn ich das richtig verstanden habe. In meinen Augen macht das wenig Sinn, weil es nicht nur um die reine Energiezufuhr beim Futter geht.

    Aus Spendersicht:

    Meine TA-Praxis hat keine Möglichkeit, Blut zu lagern, darum war ich jeweils mit Bo (Neufihündin) während der OP vor Ort.

    Ablauf:

    Das Blut wird mit einer dicken Kanüle direkt aus der Halsvene entnommen. Dafür wird diese Stelle geschoren und desinfiziert, der Hund liegt während der Prozedur seitlich auf einem Tisch, unter dem Hals ist ein extra Kissen, damit die Vene leichter zugänglich ist.

    Das gewonnene Blut ist empfindlich, es darf z.B., wenn es in einer Flasche aufgefangen wird, nicht einfach so reinplatschen, sondern läuft möglichst ohne Fallhöhe an der Flaschenwand entlang.

    Darum, und weil eine Kanüle an der Halsvene nicht ordentlich befestigt werden kann, ist es wichtig, dass der Hund die ganze Zeit über ruhig liegt.

    Insgesamt dauerte die Entnahme von ca. 400ml Blut bei Bo jeweils etwa 20 Minuten mit allem drum und dran. Sie war jedesmal danach munter und fit, ich habe keinerlei Einschränkungen bemerkt.


    Aus Empfängersicht, wenns mal nicht so klappt wie erhofft:

    Bo hat auch mal einem meiner eigenen Hunde Blut gespendet. Amy, die Empfängerin, kam aus dem spanischen Tierschutz fünfjährig zu mir, die medizinische Vorgeschichte war bei ihr nicht bekannt. Möglicherweise hatte sie schonmal Kontakt mit Fremdblut, jedenfalls hat sie auf die Blutspende reagiert, ihr Gesicht ist innerhalb von Minuten unglaublich angeschwollen. Das gab dann hochdosiert Cortison, das hat geholfen.

    Erstmal danke für die Reinigung und Desinfektion der Wohnung. Das hilft logischerweise dabei, dass Deine Schwiegereltern keine Viren in ihrer Umgebung verbreiten, an denen sich andere Hunde anstecken können.

    Als Züchter würde ich wegen der Parvovirose trotz Deiner Sicherheitsmaßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt keinen Welpen an Dich abgeben, egal wie lange ich den behalte. Das hat nichts mit Dir persönlich zu tun, nur mit dem Wissen um die Viren, ihre Lebensdauer und um die Schwierigkeit, alles ausreichend zu desinfizieren.

    Genauso würde ich als Käufer das volle Jahr Abstand nehmen von neuerlichen Hundekauf. Letztlich gefährde ich mit einem Hund zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur diesen Hund selbst, sondern auch alle Hunde der Umgebung, denn mein Hund wird ja auch draußen sein und hat beliebig Möglichkeiten, eventuell doch noch vorhandene Viren zu verteilen.

    Verantwortung hat manchmal auch was mit Verzicht zu tun.

    - solange der Hund auf dem Bauernhof nicht ordentlich gesichert wird, würde ich dort nicht mehr hingehen.

    Für alle anderen Hundebegegnungen:

    - mach Dir klar, dass das jetzt ein anderer Hund ist, nicht die Situation, in der Du gebissen wurdest, nicht der Ort, nicht der Hund.

    - beleg die Erinnerung an den Beißvorfall innerlich mit einem anderen, positiven Satz. Bisher ist in Deinem Hirn sowas wie "ich war machtlos, ich weiß gar nicht, warum das passiert ist, ich wurde ganz doll gebissen, ich hatte Schmerzen,...". Pflanz Dir stattdessen ganz bewusst was Gutes ein, z.B.: "War zwar alles doof, aber ich habs letztlich gut überstanden!"

    - Hundebegegnungen jetzt wieder anders (neutral/gut) zu bewerten, ist eine Frage der Übung. Darum a) Hundebegegnungen nicht vermeiden und b) freu Dich auf jede Gelegenheit, zu üben. Sprich, wenn da ein Hund auftaucht, sag Dir "oh cool, eine Übemöglichkeit!"

    - überforder Dich nicht. Nichts "muss" plötzlich wieder gut sein, Üben darf auch Zeit brauchen.

    - lob Dich für jede Hundebegegnung und sag Deinem Hirn ganz bewusst hinterher "hey, gut gemacht!" Oder "wieder nix passiert, super!"