Denn eigentlich sagt man ja, man muss schnell sein beim Bestätigen, weil der Hund ein paar Sekunden später schon wieder vergessen hat, wofür. Andererseits sollte man seine Handlungen vorher mitbedenken, um keine Verhaltensketten aufzubauen. Wie passt das zusammen?
Eigentlich will ich ja eine Verhaltenskette aufbauen. Z.B. bei Hundesichtung könnte eine mögliche Verhaltenskette sein: mein Hund geht gechillt Gassi, sieht anderen Hund, fragt bei mir nach, ob alles chic ist, geht entspannt neben mir weiter. Um diese Verhaltenskette zu bekommen, muss ich die einzelnen Schritte punktgenau belohnen.
Und darum belohne ich nicht, wenn er mir eine andere Verhaltenskette anbietet, z.B. wir gehen gechillt Gassi, anderer Hund kommt, mein Hund tickt aus, Abbruch, ... Ist das nachvollziehbar?
Das breche ich ab
Das Instrument Abbruch finde ich prinzipiell in meiner Werkzeugkiste gut und wichtig, weil es sozusagen ein Notanker ist. Aber eigentlich will ich, dass der Hund selber eine andere Lösungsstrategie an die Hand bekommt, was er denn Gutes tun kann in der Situation. In meiner Lieblingsvorstellung, wie Hundebegegnungen laufen sollten, kommt kein Abbruch vor, also trainiere ich ihn nicht mit rein.
Entspannung zuhause? Oder bei Hundebegegnungen?
Vor allem gings mir gerade um draußen, aber ohne Hundebegegnung, da hab ich mich nicht genau ausgedrückt. Leinenführigkeit ohne Ablenkung, allgemeine "Grundstimmung" draußen... je mehr Aufregung schon ohne andere Hunde da wäre, desto schwieriger wäre dann das Ruhe bewahren für den Hund, wenn die Ablenkung dazukommt.
Grundsätzlich bringe ich Abstand rein und lenke ihn dann ab
Das Ablenken finde ich schwierig. Damit überlasse ich meinem Hund immer noch die Entscheidung, was er wichtiger findet, den anderen Hund, oder meine Ablenkung. Lieber wäre mir, wenn mein Hund die Situation bewusst wahrnimmt und sich dann für ein gutes Verhalten entscheidet.
Ich übe Leinenführigkeit (er ordnet sich hinter mir ein beim laufen)
Ich würde Leinenführigkeit nicht nur verknüpfen mit der Position, an der Dein Hund läuft, sondern auch mit der Haltung, mit er er läuft. Leinenführigkeit wäre demnach entspannt bei mir und jederzeit gesprächsbereit. Dann hast Du eine prime Grundlage, um die Verhaltenskette wir laufen gechillt an fremdem Hund vorbei aufzubauen.