Beiträge von tassut

    Nur wenn er die ganz langen Wege einschlagen möchte wiegeln wir ab. Denn leider vergisst Herr Hund das wir den Weg den wir laufen auch irgendwann wieder zurück müssen.

    Ich hab dann auch mal einen Hundejogger mitgenommen, das ermöglicht "alte" Wege für den Hund, und für den Rückweg hat er sein Taxi.

    Ansonsten hab ich immer Körperübungen mit eingebaut, Slalom durch die Beine hilft der Wirbelsäule, ein hohes High-Five dehnt den hinteren Muskel an der Schulter, Leckerlis im Sitz fast über dem Kopf bringt den Kopf dazu, sich zu strecken, Leckerlis auf einem Wackelbrett hilft der Muskulatur für die Balance...

    Gibt's zu dem Thema evtl neue Infos / Ärzte oder Kliniken die ihr mir empfehlen könnt?

    Nicht aus persönlicher Erfahrung, aber Empfehlung meines Tierarztes bei urologischen Problemen: Dr. Nickel in Norderstedt.

    CT hat zwar Spondylose und leichten BS Vorfall zu Tage gebracht, beides ist laut Klinik aber nicht der Auslöser

    Ich würde trotzdem begleitend schauen, ob ich den Hund da mit einer Physiotherapie unterstützen kann. Vielleicht ist es kein Hauptauslöser, verursacht aber dennoch Unwohlsein/Schmerzen beim Beinheben.

    Vom Tierschutzverein wurde mir gesagt, dass der Hund aus der Hand fressen soll für eine gute Bindung.

    Auch wenn das ein bisschen vermenschlicht ist, überleg Dir mal, was Dir angenehm wäre. Der Kellner bringt Dir einen großen Teller Lieblingsessen, stellt es aber nicht einfach auf den Tisch, sondern nimmt einen Stuhl, stellt ihn direkt vor Deinen, hält den Tellern in beiden Händen, schaut Dich an, und so sollst Du jetzt essen. Das geht schon, ist schließlich Deine einzige Möglichkeit, an Essen ranzukommen, aber hey, der Kellner, der mir da auf die Pelle rückt, ist noch nichtmal ein guter Freund, ich kenn den kaum. Wesentlich unangenehmer, als einfach mein Essen auf dem Tisch zu haben.

    Ich finde gut, dass Du ihr Zeit gibst und die Gelegenheit, Dinge selbst zu entdecken, wie z.B. Leckerlis, die sie alleine aufsammeln kann.

    Sie saß friedlich in ihrer Box und ich habe vor der Box gesessen und ihr das Futter direkt vor die Öffnung der Box gehalten.

    Das würde ich anders handhaben. Das normale Futter würde ich ohne "Bedingung" geben, also ohne, dass sie Dich direkt vor der Box aushalten muss, und ohne dass Du ihr Futter hältst. Einfach hinstellen, fressen lassen. Sie soll mit den Alltagsdingen möglichst wenig Stress haben, damit sie Kapazitäten frei hat, andere stressige Dinge zu lernen, wie z.B. durchs Haus laufen, menschliche Anwesenheit aushalten.

    Also ist es besser, wenn ich den Hund überhaupt nicht fordere, sondern sie alles selbst bestimmen soll, wann sie denn rausmöchte?

    Ich würde sie dort unterstützen, wo sie von sich aus mutig ist, das allein scheint für sie schon eine große Herausforderung zu sein. Um etwas zu fordern, brauche ich eine Vertrauensbasis. Dafür ist die Zeit einfach noch zu kurz bei dieser Hündin. Um Vertrauen zu gewinnen, hilft es, nicht auf den Hund zuzugehen, sondern den Hund kommen zu lassen, seine Grenzen zu respektieren, und positive Verknüpfungen helfen natürlich auch. Letztere könntest Du z.B. schaffen, indem immer ein Keks "zufällig" auf den Boden kullert, wenn Du gerade vorbeigehst, statt ihn in der Hand zu halten. Wenn sie irgendwann von sich aus zu Dir kommt und einige Tage Kekse in der Nähe essen kann, ohne gleich wieder zu flüchten, ist in meinen Augen der richtige Zeitpunkt für Leckerli aus der Hand.

    Was kann denn noch helfen, damit die kleine mehr Vertrauen gewinnt?

    Zeit. Noch kleinere Schritte. Wenn sie 1-2 Minuten braucht, um Leckerlis aus Deiner Hand zu nehmen, wäre mir das zu lang. Ich würde sie darum nicht dazu "zwingen", sondern erstmal Leckerlis außerhalb der Box sammeln lassen, während Du nicht in unmittelbarer Nähe bist. Schon außerhalb der Box zu sein, scheint ja massiv stressbesetzt zu sein für sie. Dann erst Leckerlis außerhalb der Box und Du bist etwas näher dran, usw., und irgendwann kommt dann mal das Leckerli aus der Hand.

    Streicheln würde ich komplett unterlassen. Wenn die Hündin von sich aus Kontakt aufnimmt, schaut, vielleicht sogar kommt, bestätige ich das mit ruhiger und freundlicher Stimme, aber meine Hände gehen erstmal nicht zum Hund. Das gibt ihr mehr Sicherheit, dass Du ihr nichts Böses willst.

    Du kannst sie ja sehr gut lesen, Du schreibst, Du kannst sie streicheln, aber "sie traut dem Braten nicht". Sorg dafür, dass sie möglichst wenig über sich ergehen lassen und möglichst wenig aushalten muss. Das würde Energie kosten, die sie eigentlich für wichtige Lernvorgänge braucht.

    Wo bekommt sie ihr Essen, wo steht ihr Wasser?

    Du schreibst, dass Du in einem Haus lebst. Gibt es einen sicher (!!) eingezäunten Garten dazu? Sollte sie sich irgendwann freier bewegen, wäre das mein erstes Ziel, mit Leine gesichert, lange bevor ich mit ihr spazieren gehen würde.


    Perspektive für viel später: bei so einem Hund wäre mir besonders wichtig, dass sie die Erfahrung macht, dass sie Dinge beeinflussen kann, die ihr Angst machen, z.B. jedes Handling an ihr (Stichwort medical training).


    Habt ihr solche Erfahrungen auch schon gemacht und wie lange kann so ein Prozess dauern?

    Ja im engsten Freundeskreis, und schlimmstenfalls wird sie ihr Leben lang mit Ängsten und Panik zu tun haben. Möglicherweise gibt es Situationen, in denen Dir Deine Hündin nie komplett vertrauen wird. Nimm es nie persönlich, sie kann dann nicht anders. (Das persönlich nehmen und die Geduld ist meistens die ersten Monate bis Jahre kein großes Thema. Kann aber auf Dauer kraftzehrend sein.)

    Vielleicht kann Deine Hündin auch schneller Kontakt aufnehmen mit Dir und mit ihrer Umwelt - ich wünsch es Euch! :gut:

    Ich hatte bisher zwei Alu-Teleskoprampen, die sich durch ihren Belag unterschieden haben. Einmal etwas Sandpapierartiges, einmal genoppt - sollte natürlich laut Hersteller beidesmal die Rampe rutschfest machen. Die Hunde fanden genoppt wesentlich angenehmer.