Mir hilft bei der Welpenerziehung immer die Frage danach, was ich später beim erwachsenen Hund gerne sehen möchte. Meine erwachsenen Hunde sollen beim Spazieren z.B. sich natürlich bewegen können, sich aber auch nicht hochspulen an Wildfährten, anderen Menschen, usw. Außerdem möchte ich einen Hund, der immer ansprechbar ist, aber trotzdem nicht an mir klebt.
Dann mache ich mir noch klar, wie so ein kleines Hundehirn funktioniert, was es alles jeden Tag schon ohne mein Zutun verarbeiten muss, und aus all diesen Zutaten bastle ich mir meine Welpenspaziergänge. Die bestehen darum aus Zeit, die recht frei gestaltet wird, also nicht 45 Minuten von A nach B und 3 Minuten Training, sondern wir bewegen uns in passender Natur/Umgebung und lernen ganz nebenbei Grundregeln. Das ist mal ein Verbot, mal eine gemeinsame Renneinheit, mal Rumsitzen, mal ein Lob fürs auf dem Weg bleiben, vielleicht ist mal für ein paar Sekunden eine Leine am Hund, mal stapfe ich vor mich hin, ohne meine Gedanken nur beim Hund zu haben, vielleicht mal ein "hier", mal stehe ich nur rum, und lobe, wenn Welpi mit mir rumsteht,...
Später will ich einen entspannten, erwachsenen Hund, und darum gestalte ich meinen Welpenumgang ähnlich. Viel Humor, viel Zeit, Regeln etabliere ich altersgerecht "im Vorbeigehen".