Alles anzeigenBei mir war die Entscheidung zum Dritthund eine recht spontane Sache und rückblickend betrachtet auch nicht die beste Entscheidung, die ich getroffen habe.
Masha ist eine liebe, tolle Hündin, aber manchmal wäre es ohne sie schon etwas entspannter. 6x täglich Gassi schlaucht, die wöchentlichen Fahrten zum Tierarzt gehen doch ganz schön ins Geld usw. ...
Kriterium beim Dritthund war:
- ein Senior
- verträglich mit anderen Hunden
- keine großen Baustellen (Verhalten und Gesundheit)
- ruhiger, entspannter Charakter
Bis auf die Baustellen hab ich mit Masha eigentlich das bekommen, was ich wollte.
In den ersten Wochen hab ich besonders mit Dino viel managen müssen, inzwischen klappt das aber sehr gut mit den zwei Großen. Ressourcengezicke gehört der Vergangenheit an und auch das Kontrolletti-Verhalten hat Dino wieder in den Schrank hängen können.
Die Frage, die ich mir stellen würde: warum ein Dritthund?
Ich hab mir die Frage damals nur mit "Ja lol, habs mir halt in den Kopf gesetzt. Und ich will noch einem alten Hund ein Zuhause bis ans Lebensende bieten können" begründen können. Rückblickend betrachtet eigentlich kein wirklicher guter Grund für einen Dritthund....
Du hast zwei junge Hunde. Der eine ein Kangal, der mit dem Erwachsenwerden sicher noch mal ordentlich an Wachsamkeit etc. dazugewinnt, beim Gassi vielleicht enger geführt werden muss usw.
Und dann einen LZ-DSH-TWH-Mix, der sicher auch sportlich beschäftigt werden möchte.
Ich kann mir vorstellen, dass das dann schon einiges an Zeit aufsaugt. Willst du einen dritten Hund für dich selbst, einfach um wieder eine dritte Nase im Bunde zu haben? Willst du vielleicht in eine andere Sportart reinschnuppern oder zwei Hunde gleichzeitig in der selben führen? Oder ...?
Ich weiß für mich, dass zwei Hunde mein Maximum sind. Sowohl von der Zeit als auch von der mentalen Kapazität her.
Auch finanziell war es mit zwei Hunden wesentlich entspannter und ich war auch nicht so verplant wie jetzt - Donnerstag oder Freitag hat Masha Physio, Samstag oder Sonntag oder gleich von Freitag BIS Sonntag hat Dino Mantrailing ... sobalds aufs Wochenende zugeht, bin ich eigentlich nur noch am Rumfahren.
Gemeinsames Gassi mit Freunden muss besser geplant werden. Mit allen drei Hunden gleichzeitig kann und will ich tlw nicht gehen - zu anstrengend. Für die Omis sind Dinos Touren zu weit. Masha ist nach 2 km fix und fertig, und für nur 2 km muss ich nun wirklich keine x Kilometer zu Freunden fahren. Bonny macht an guten Tagen 5 km locker mit, da lohnt sich die Fahrerei schon eher - da hat dann auch Dino was davon. Hm.
Das alles (und z. T. auch mehr) spricht für mich persönlich gegen die Entscheidung, wieder einen Dritthund aufzunehmen. Zumal meine drei auch eher nebeneinander leben und nicht großartig aneinander hängen. Außer Bonny, die mag den Dino sehr gerne und orientiert sich an ihm. Die hat definitiv was von dem Großen.
Natürlich hab ich mir das ausgesucht und bin quasi "selbst schuld" dran. Ich hab zwar vorher über das Thema Dritthund nachgedacht, mir die Eventualitäten durch den Kopf gehen lassen und auch kurz an den worst case gedacht - aber wie es bei mir leider so oft ist, bin ich erst hinterher wirklich schlauer.
Vorher: "Och, zur Not bekommt Nummer 3 halt lebenslang Extrarunden, das wird schon."
Jetzt: "
Große Runde mit den Fitten fertig, jetzt noch die Bummelrunde mit Omi. Irgendwie hab ich mir das einfacher vorgestellt ..."
Du hattest ja schon mal drei Hunde. Wie war die Erfahrung für dich? Würdest du es mit allen Vor- und Nachteilen wieder haben wollen?
Ich danke dir! Das bringt mich auf jeden Fall etwas weiter - gut dass du die Baustellen erwähnst. Mit Freki hatte ich gesundheitlich eine kleine Katastrophe hier. Hatte mich aber - bewusst! - auch dafür entschieden, sie mit all den Problemen zu übernehmen. Nochmal will ich das aber nicht so schnell. Das würde gegen einen meiner so geliebten Hundesenioren sprechen (ich finde die immer am süßesten irgendwie, deswegen hatte Freki mich ja auch so schnell um die Pfote gewickelt).
Zur Haltung von drei Hunden - ja, ich möchte es sehr gerne wieder haben. Garmr kann und will Geris große Runden nicht mitlaufen, da war es sehr schön, als Geri so 6 Monate war und Freki noch fit, mit ihnen zusammen im Freilauf (mit Schleppe natürlich, weil Freki gern jagte) durch die Natur zu laufen. Freki war sehr gut abrufbar, und Geri eiferte nach, ich musste also nie auf die Leinen treten... So entspannt. Und ihnen beim Spur-in-Spur hintereinander im Schnee traben, beim gemeinsamen Mäuseln oder beim Rennspiel zuzusehen war wunderschön. Garmr darf nie ohne Leine laufen, nie mit losgelassener Schleppleine. Da gibt es dieses freie Spiel nicht. Schlicht und einfach weil er so groß ist dass er Leuten, wenn er frei rumläuft, einen Schrecken einjagt. Ich hätte gern wieder einen weiteren Hund von Geris oder Frekis Typ, der zwar gern mindestens mittelgroß und stärker sein sollte, aber nicht ganz so bedrohlich wie ein Kangal. Da würde ein DSH gut passen, aber auch ein Labrador, die meisten die ich kenne sind da eher tatsächliche harmlose Tutnixe und geben einem durch den Anblick keinen Herzinfarkt. Auch die Spitze und der Eurasier wären in der Gruppe der idealen Gassi-Hunde (und ich liebe es einfach, mit meinen Hunden draußen zu sein) vertreten.
Zudem träume ich heimlich von einem Dog-Scooter oder einem „Sommerschlitten“. Geri würde unglaublich viel Spaß daran haben, Garmr dagegen nicht so sehr (er könnte höchstens einen Karren langsam und in seinem chillig Tempo ziehen, Kraft hat er). Ich hätte gern ein „Pärchen“ zum Ziehen. Da wäre ein TWH oder etwas Nordisches auch ganz nett. Freki war schlicht zu alt (Arthrose), als sie bei mir ankam, Geri ist noch zu jung, aber ich möchte es mit ihm irgendwann ausprobieren. Geri wird allerdings auch anders sportlich beschäftigt. Momentan noch spielerisch und mit mir, wenn er ein Jahr alt ist schaue ich mich nach Kursen oder einem Verein um.
Dazu muss ich auch sagen, dass mein Mann am liebsten mit Garmr Gassi geht, so dass ich eigentlich nur Geris Spaziergänge in meiner „Verantwortung“ habe, außer ich habe gerade einfach nur Lust mit Garmr rauszugehen (dann aber nur mit ihm allein! Ich könnte ihn wenn er plötzlich losprescht gut halten, aber Geri und er zusammen sind zu schwer, und bei pubertierenden Rüden kann alles passieren) oder wenn mein Mann krank ist. Außerdem hat Garmr sogar einen Dogwalker für 1-2 Mal die Woche.
Extrarunden wären also theoretisch sogar machbar. Aber unschön. Denn gerade den (Schleppleinen-)Freilauf mit zwei Hunden, diese Spaziergänge, vermisse ich sehr. Ich bin stark. Aber wenn die beiden Rüden zusammen mehr als ich wiegen geht die Gassi-Rechnung mit ihnen beiden und nur mir nicht auf 🤣