Beiträge von FrekisSchwester

    Ich arbeite z B. auch nicht damit, dass ich die Ressource Futter vorenthalte. Der 2x täglich gefüllte Napf ist dem Hund sicher

    Es wird aber oft vorgeschlagen mittels Futterknappheit eine Zusammenarbeit zu erzwingen. Stichwort "Handfütterung" in dem Sinn, dass es Futter nur über Kooperation gibt. Finde ich irgendwie armselig.

    Und wenn du manche Labbis fragst, finden die sicher, dass Futter eine viel zu knappe Ressource ist. xD

    Meine Hunde bekommen auch zweimal am Tag ihren Napf, ohne wenn und aber. Nur 1/3 der Ration ist aus der Hand (und wenn mal kein Alltagstraining ansteht kommt das letzte Drittel bei der Abendmahlzeit mit in den Napf). Aber wenn du Garmr fragen würdest… Es kann NIE genug Essen geben! Diese Ressource ist aus seiner Sicht eindeutig viel zu knapp. Egal wieviel man schon gegessen hat… dabei bekommt er ja immer eine größere Portion als Geri (also 1,5 Mal soviel allein an Fleisch… und zusätzlich noch seine Kohlenhydrate…). Ich glaube er hat auch die Rassebeschreibung als „unbestechlich“ nicht gelesen.

    Die Frage war aber vor allem „theoretischer“ Natur - da der Hund ja nicht selbst entscheidet, ob und wann er nun seinen Napf bekommt, kann die Ressource denn für ihn „unknapp“ sein?

    Dass ein Hund mit Barf weniger Kot produziert ist normal, also dass sie seltener raus muss ist erstmal nicht verwunderlich.

    Wässriger Durchfall allerdings ist nicht so normal, vor allem nicht so lange.

    Ich würde übrigens gerade auf Pansen nicht verzichten, aufgrund der Verdauungsenzyme ist dieser doch ganz gut verträglich. Ich habe die Junghunde als sie Welpen waren sogar fast ausschließlich mit einem Mix aus Pansen und Blättermagen ernährt (plus Lachsöl und Kräuter- und Mineralien-Zusatz und ab und zu einen Hühnerhals roh zum Knabbern). Dabei habe ich Garmr innerhalb von drei Tagen umgestellt (vom Züchter kannte er vor allem Nassfutter), Durchfall hatte er gar nicht sondern nur etwas weichen Stuhl in der ersten Woche.

    Getrocknete Knochen sind schlechter verdaulich als Rohe mit viel Fleisch dran, soweit ich weiß, weil rohes Fleisch daran die Magensäure anregt.

    Aber wenn deine Hündin wässrigen Durchfall hat würde ich vielleicht mal beim TA nachfragen. Es kann z.B. sein dass es zeitlich zufällig ist und sie den Durchfall gar nicht durch Barf bekommen hat.

    Ich stimme dir zu, dass wir Menschen mit unserem Besitzdenken da schon sehr schnell auch in diese Richtung urteilen. Mit dem Thema Besitz ist auch unser Denken über Dominanz verbunden.

    Was ich mich aber in diesem Zusammenhang frage - ist aus der Sicht des Hundes tatsächlich keine Ressourcenknappheit da? Da der Hund ja z.B. nicht bestimmt und nicht weiß was, ob und wann er essen wird, erscheint einem Hund da nicht die Ressource „Futter“ als knapp? (Klar dass Hunde das nicht so in Worten ausdrücken können, aber wenn ich so an „ressourcenverteidigende“ Hunde denke, die es z.B. auf den Tierheimseiten zuhauf zu geben scheint…)

    Bei Feddersen- Petersen wird Dominanz rein situativ verwendet. A reguliert B in einer bestimmten Situation und da ist A dominant. B kann auch in bestimmten Situationen dominant ggü. A sein. Da ist Dominanz nicht statisch, aber wenn A in - sagen wir mal- 80% der Situationen dominiert, würde ich diesen halt insgesamt als den dominanten Part bezeichnen. Oft ist es dem dominanten Part in bestimmten Situationen halt auch gar nicht wichtig, sich durchzusetzen.

    Auf die Mensch- Hund- Beziehung übertragen heißt das, mir ist einfach wurscht, ob Kaya zuerst aus der Tür geht, sich auf dem leeren Sofa ausbreitet, was sie drinnen mit ihren Spielis anstellt usw.

    Tatsache ist aber, ich könnte und kann mich in jeder dieser Situationen durchsetzen und z.B. bestimmen, dass ich immer zuerst aus der Tür gehe, wenn mir das wichtig wäre.

    Aber was mir natürlich auch wichtig ist, dass wir uns in diesem Rahmen beide in der Beziehung wohlfühlen und ich sehe keinen Sinn darin, dem Hund ständig irgendwelche komischen Vorschriften zu machen.

    Ja so ähnlich sehe ich das auch. Und bin ein ziemlicher Fan von Feddersen-Petersen 😊

    Der Interpretation, dass das dominante Tier Gebieter und Verteiler der Ressourcen ist (außer im alimentärem fürsorglichem Bereich), würde ich im Canidenverband welcher Art auch immer z. B. nicht zustimmen.

    Das finde ich spannend, darf ich dich fragen inwiefern du dem nicht zustimmst?

    Die Eltern eines Wolfrudels bestimmen darüber, wo das Territorium liegt, was und wo gejagt wird (und teilen zumindest bei den Welpen Futter zu indem sie es ihnen bringen und hochwürgen), wer sich fortpflanzen darf und wer nicht etc. Ist das nicht ein Verfügen über Ressourcen? Oder meintest du das mit dem alimentär-fürsorglichen Bereich?

    Da sie noch mitten im Zahnwechsel ist würde ich erstmal abwarten ob sich das wieder gerade zieht. Beim Wechseln sieht das manchmal sehr wild aus im Mäulchen.

    Zahnspangen für Hunde gibt es, aber so wie es jetzt aussieht würde ich da noch keine nehmen, der Hundi hat ja keine Probleme dadurch.

    Phonhaus und KayaFlat - ich finde eure Diskussion total super. Ich hoffe ich darf da mitmachen? 🤪

    Also: Dominanz ist für mich nicht unbedingt statisch sondern kann auch situativ (so wie es bei wild lebenden Haus-Hunden in Gruppen auch der Fall ist, anders als bei der klassischen Wolfsfamilie - wo Nichtakzeptanz der dominanten Rolle der Eltern zur Abwanderung führt). Dominanz äußert sich durch Verteilung der Ressourcen und Verhalten untereinander. Der im Bezug auf eine Ressource dominante Part verfügt über diese Ressource und kann sie zuteilen. Verschiedene Mitglieder des Verbands können über verschiedene Ressourcen verfügen.

    Führung ist dagegen etwas anderes; bei der Führung entscheidet der „Geführte“, ob er folgen will. Es geht dabei um Handlungen, gemeinsames Agieren. Nicht um Ressourcen.

    In einem wild lebenden Canidenverband gibt es auch Führung - wenn eines der Mitglieder einfach Ahnung hat und die Anderen seiner Anleitung beim Jagen, beim Verteidigen des Territoriums etc. folgen.

    Ich mag beide Begriffe und nutze auch beide. Außer dass ich mit dem Wort „Dominanz“ vorsichtig bin wegen der damit assoziierten eher problematischen Ideologien.

    Ich glaube Holly hat es super gut bei euch. An Abgabe würde ich an eurer Stelle wenn dann nur in eurem Sinne denken, also wenn es zu heftig wird für euch.

    Die ersten Wochen mit Welpen und Junghunden sind stressig, das ist fast immer so. Es geht aber vorbei und im Rückblick kann man über die Kapriolen des Hundis auch lachen.

    Ich würde dir empfehlen, die Verknüpfung Toben=Garten einzuüben. Wenn sie ihre lustigen 5 Minuten hat, ab in den Garten zum Austoben. Da kann sie weniger kaputt machen und es ist besser für die Gelenke. Und überfordern sollte sie es auch nicht, da Garten = sicherer bekannter Draußenort.

    Ich habe das noch nicht erwähnt, aber es gab bei mir einen „komischen“ Trick zum Hunde runterbringen, als ich hier mit Freki und den beiden Welpen größtenteils alleine zu Gange war (Mann hatte schlimmen Welpenblues und war zu wenig in der Lage, und ich hatte hier wochenlang zwei Hunde-Babys am Hals dafür aber natürlich Freki als Unterstützung, also ein Welpe pro „Mama“, kommt doch fast so hin wie bei dir 😊). Nämlich Musik. Entspannungsmusik von YouTube oder ich habe selbst gesungen. Vielleicht könntest du das auch nutzen? Es muss ja nicht gleich Radio sein, aber etwas ganz entspanntes leises könnte euch beiden, dir und Holly, beim „Runterkommen“ helfen.

    Da ich damals ja auch mehr oder weniger allein für die Hundis zuständig war, weiß ich wie schwierig es mit so einem Hundekind sein kann zu entspannen. Aber wenn du es erstmal geschafft hast, ihr Ruhe beizubringen, wird es besser.

    Ich finde, es gibt durchaus Gespanne, da scheint diese schlichte Tatsache, weder dem Menschen noch dem Hund so ganz bewusst zu sein.

    Ja, gibt es 🤣 (und eigentlich sollte man darüber nicht lachen aber ich finde es einfach super witzig ausgedrückt 👍🏻). Aber trotzdem entscheidet auch da der Mensch ja dass es so laufen soll 🤣 Und verwirrt den Hund meist sehr dadurch.

    Auf die100% baut auch ein vernünftiger Mensch nicht. Aber beispielsweise bei mir in der Siedlung in der 30er Zone läuft Kaya ohne Leine, weil ich selbst wenn sie die Regel übertreten sollte, das Risiko für überschaubar halte.

    Dass Bindung und Achtsamkeit füreinander reziprok sein sollte, sehe ich schon auch so und ich finde, dass du das super formuliert hast, Phonhaus.

    Warum der Dominanzbegriff so verbrannt ist, verstehe ich einerseits zwar, aber dennoch trifft er für mich zu. Wann immer wir das Verhalten unseres Hundes entgegen seinen eigenen Wünschen steuern, verhalten wir uns dominant. Das kann man blöd finden, ist aber meines Erachtens so. Klar steuert mich auch mein Hund, aber nur, wenn ich es bewusst zulasse und in dem Moment nicht als schädlich oder problematisch empfinde. Ich nehme seine Wünsche und Bedürfnisse wahr und gestehe sie ihm in dem Moment zu, aber das hängt von meinem guten Willen ab. Die Beziehung zwischen Mensch und Hund muß meiner Meinung nach vom Menschen dominiert werden, wenn sie funktionieren soll. Das kann ja je nach Hund auf sehr freundliche Art geschehen. Und Hunde leiden da ja auch nicht drunter, wenn man das nicht mit Tyrannei verwechselt.

    Der Hauptgrund, warum der Begriff so negativ belegt ist, ist doch dass alles mögliche an Fehlverhalten des Hundes auf seine angebliche „Dominanz“ zurückgeführt wurde, während eines lang andauernden Trends.

    So wie du das aber deutest, ist der Begriff aus meiner Sicht absolut korrekt und richtig angewandt. Der Halter ist immer über den Hund dominant, denn der Mensch entscheidet, was und wieviel der Hund isst, wann es Gassi gibt, welche Sozialpartner der Hund haben darf und ob und mit wem er sich fortpflanzen darf. Der Mensch verfügt über alle Ressourcen. Ich kenne niemanden, wo der Hund diese Sachen für den Halter bestimmt.

    Und das ist auch gut so 😊

    OT

    …ich wünsche mir schon lange dass wir den Begriff benutzen dürften ohne die Assoziation mit „Rudelführer“- und „Rudelstellungstheorien“; gerade zur Beschreibung des Verhaltens und der Körpersprache von zwei Hunden untereinander zu einem bestimmten Zeitpunkt wäre es praktisch… Aber das ist ein bisschen wie mit bestimmten - ehemals religiösen - Symbolen, die heute politisch behaftet sind und deshalb mit sehr viel Vorsicht behandelt werden müssen…