Beiträge von FrekisSchwester

    Einmal zum Leine vorn ins Geschirr haken - das ist eine Managementmethode. Man kann zwar auch dem Hund antrainieren, dass er ruhiger wird wenn die Leine vorne eingehakt ist, aber das ist automatisch nicht einfach plötzlich da.

    Der Vorteil dieser Managementmethode - du kannst die Stehrichtung des Hundes damit ändern (womit frontales Fixieren des fremden Hundes etwas entschärft wird) und dir wird nicht der Arm ausgerissen wenn der Hund doch lospöbelt (oder lospiepst falls er jeden Hund begrüßen will, gibt ja nicht nur die Angriffsversion) und zieht. Ich nutze diese Methode sehr gern als Management. Geri habe ich außerdem beigebracht, dass er mit Leine vorn eingehakt etwas ruhiger wird, also schon von selbst. So habe ich ein weiteres Mittel, um ihn in Aufregungssituationen runterzubringen.

    Es ist aber keine richtige Lösung auf Dauer sondern vor allem Management.

    Hi 😊

    Ich möchte hier noch mal ne Lanze für die nicht-AL Labbis brechen. Stur? Unsportlich? Dick? Das hat doch mit der Zuchtlinie nichts zu tun. Und gerade „stur“ würde ich nicht gerade als typische Eigenschaft dieser Rasse bezeichnen. Die meisten SL-Labbis die ich kenne wollen gefallen und sind keineswegs stur.

    Ich gebe dir mal ein kleines Beispiel hier aus der Nachbarschaft. Bekannte haben sich einen Labbi-Welpen geholt - mit einer ordentlichen Portion AL-Blut. Wunderschöner Hund, schlank und sportlich und perfekt entwickelt schon als Welpe, freundlich und sozial, ein guter Kumpel unserer Beiden damals. Aber… Sehr temperamentvoll. Familie waren Hundeanfänger, aber sehr gewillt zu lernen. Ist ja ein Labbi, das bekommt man hin, dachte man sich. Am Anfang lief alles perfekt, der Kleine war lernwillig und brav… Und dann kam mit ungefähr 4 Monaten der „Pfeffer hinter den Ohren“ raus. Welpe zeigte sich da schon als stark im Trieb, hatte Energie bis zum geht nicht mehr. Und, weil er nicht die entsprechende Erziehung genoss, „stur“ (so wirklich stur war er nicht… wurde aber so wahrgenommen weil er sich plötzlich schwer erziehen ließ) und wollte alles jagen. Hundetrainer eingeschaltet. Alles versucht. Ende der Geschichte - es kam zur Abgabe. Er war einfach nicht der Familienhund den sie sich vorgestellt haben. Klar hätte es anders laufen können. Aber bevor du mit dem Hund richtig Dummy etc. machen musst, kommt vorher die Welpen- und Junghundzeit, mit der du richtig viel Arbeit hast bei einem Temperamentbolzen. Mit einem reinen SL-Labbi wäre die erwähnte Familie viel besser bedient gewesen.

    Und noch ein Beispiel: dagegen steht ein bekannter SL-Labbi hier, der weder ein überdrehter Tutnix ist noch eine Labratonne, sondern ein Mantrailing-Profi mit mehreren Pokalen. Er ist freundlich, sportlich, ein wenig ernst für einen Labbi, und hat ordentlich WTP und WTW.

    Ich glaube, dass die SL-Labbis zu unrecht einen so schlechten Labratonnenruf genießen. 🤷‍♀️

    Edit: Zur Mehrhundehaltung kann ich dir sicher mehr sagen, wenn meine Junghunde aus der Pubertät raus sind. Bis jetzt sind die beiden (beides intakte Rüden) super miteinander. Und es sind keine so verträgliche Rassen wie der Labbi. Ich denke mit zwei Labbis ist es theoretisch super machbar.

    Übrigens - es kam nun häufiger die Empfehlung, Suchspiele nicht zu oft zu machen da anstrengend.

    Leider habe ich bei meiner „Spielideenliste ohne Ball und Zergel“ den wichtigen „Disclaimer“ vergessen: anspruchsvolle Suchspiele (wie Spielzeug suchen oder die Superleckerli-Spurensuche) würde ich statt der Trainingseinheit (Sitz Platz etc.) einsetzen. Da Suchspiele im Endeffekt auch Training sind, für den Kopf und die Nase.

    Bei der einfachen „Leckerlisuche“ im 2-3 Meter Umkreis empfand ich das bei Geri weder als anstrengend noch als aufdrehend und habe es oft erfolgreich bei ihm zur Entspannung nach einem abenteuerlichen Erlebnis (auch nach Dummy-Spiel oder Sitz/Platz/Fuß o.ä., aber auch nach Hundebegegnungen die aufregend waren) eingesetzt. Und Garmr, dem Nasenarbeit weder sonderlich Spaß macht noch gut gelingt, schläft dabei fast ein - aber für ihn ist es trotzdem hartes Training, es erschöpft seinen Kopf. Ob du die einfache Leckerlisuche zur Entspannung und als Spiel oder statt Training einsetzt würde ich vom Hund und seiner Reaktion darauf abhängig machen. Tendenziell würde ich die einfache Leckerlisuche aber eher in den Bereich „spaßige Mahlzeit“ als in den Bereich „Arbeit“ einordnen, wenn der Umkreis in dem die Handvoll verteilt ist so klein ist. Es entspricht dem natürlichen Sammeltrieb eines Caniden (ja, haben sie auch, auch wenn man Jagdtrieb bei ihnen besser kennt) und ist eigentlich recht befriedigend für die meisten Hunde die ich kenne.

    Aber für die anspruchsvollen Such-Dinge gilt aus meiner Sicht auch dass was andere hier im Thread dazu geschrieben haben. Dass man damit nicht übertreiben sollte beim Welpen.

    Ich wollte nur mal kurz ein paar Spielideen ohne Zergeln (wegen der Zähne) und Ball einwerfen.

    Für den Garten:

    - einfache Leckerli-Suche (Handvoll auf dem Boden/Rasen verteilen, in einem Bereich so 2-3 Meter im Durchmesser reicht schon für Spaß für den Hund, da keine großen Leckerlis nehmen damit er auch mit Nase suchen muss)

    - Superleckerlisuche mit Geruchsspur (ich habe Surimi durchs Gras gezogen und im Garten versteckt für Geri)

    - gemeinsam einen „Bau“ buddeln! (Dafür am besten gleich bestimmte Stellen aussuchen sonst ist der Garten eine Baustelle 🤣)

    - Spielzeug suchen - wurde aber schon genannt 😊

    Für drinnen:

    - Leckerlisuche geht hier auch

    - Leckerli-Ball oder - bei Ballsuchtgefahr - eher -Rolle, also Spielzeug, das der Hund über den Boden rollen soll damit da was rausfällt

    - Kong und Welpenkongknochen zum Befüllen und kauen, kann auch etwas gekühlt werden für das zahnende Mäuschen

    - Kauzeug en masse (bei uns mussten es schon Rinderhufe sein, die Jungs liebten sie, aber für zartere Kiefer vielleicht eher ein schönes Kauholz oder einen Kauring)

    - Kuscheltiere (möglichst mit Seil statt mit Watte gefüllt) „Fangen“ (das Kuscheltier „läuft“ langsam auf den Welpen zu und wieder weg, er darf es „einfangen“ aber dabei deine Hand nicht berühren - ist eine Mischung aus Ball und Zergeln Light und da musst du natürlich aufpassen dass es sie nicht zu sehr aufregt; aber es half bei Geri sehr um zu lernen was man wie mit den Zähnen anfassen darf, wichtig war bei ihm dass langsame und bedachte Bewegungen dabei gelobt wurden)

    Bei den ganzen Sachen mit Leckerli reicht (außer bei der Superleckerli-Versteck-Suche) ganz normales TroFu als Leckerli und man sollte es in die Ration einberechnen 😊

    Wahrscheinlich kennst du schon das meiste davon aber vielleicht hilft es 😊

    Ich glaube nicht, dass es dadurch gruseliger wird für sie. Es ist so oder so gruselig. Gruseliger wird es für sie vielleicht wenn es für dich gruseliger wird. Wenn du sie trägst und dabei unsicher bist ob es richtig ist, dann spürt sie das ja.

    Ich stelle es mir so vor - ich wäre ein kleiner Hund. In einem großen Bereich mit ganz vielen riesigen Unbekannten die mich anschauen, anfassen wollen oder auf mich drauf treten könnten. Das ist doch mega gruselig oder? Aber wenn diese Gruseligkeiten nicht passieren - und Frauchen entspannt bleibt - dann merke ich irgendwann dass es vielleicht nicht ganz so schlimm ist.

    Danke für die Erläuterung, das klingt sehr nachvollziehbar für mich. Ich dachte grade deshalb auch, vielleicht wäre ein Hunderucksack erstmal ganz gut für uns, dann weiß ich sie sicher (auch vor den Händen anderer Leute) und kann mich selbst vielleicht auch mehr entspannen (außerdem ist der doch nicht so federleicht Klops dann auch einfacher für mich zu tragen), vielleicht finde ich ja doch noch ein Modell, dass für sie passt. Falls nicht werde ich es aber mal mit konsequentem Tragen auf dem Arm in den Bahnhöfen probieren.

    Das schrittweise annähern würde ich trotzdem zusätzlich machen, damit du es ihr angewöhnen kannst in Bahnhofsnähe Futter anzunehmen. Futtern entspannt. Damit hast du ein Werkzeug mehr.

    Du hast Recht, Suki ist ja tatsächlich auch extrem futtermotiviert, umsomehr Sorge macht mir halt auch, wenn sie nichts mehr nimmt. Und ich dachte halt, das Annäherungstraining ist für die Katz, wenn ich beim nächsten Mal wieder über ihre Grenze hinaus gehen muss, weil wir nunmal Bahnfahren müssen und dass ich im schlimmsten Fall dadurch eher Rückschritte provoziere?

    Wenn sie „durch“ muss und dabei getragen wird ist es ja eine andere Situation als wenn sie auf eigenen Beinen da hinläuft. Annäherungstraining ist für das Zweitere 😊 Sozusagen einmal Management, einmal Training.

    Schau, wenn ich mit meinem Hund Markerwort für Blick oder andere „Antipöbelmethoden“ trainiere, und dabei versuche ihn aus Entfernung an Hunde ranzuführen, gibt es ja manchmal trotzdem Situationen wo er direkt an einem Hund vorbeimuss und dann Management eingesetzt wird. Natürlich wäre es ganz ohne diese Situationen einfacher - aber selbst mit lernt der Hund nach und nach auch in Ruhe an andere Hunde und an ihnen vorbei zu gehen. Für die Katz ist es also eher nicht aus meiner Sicht.

    Ich glaube nicht, dass es dadurch gruseliger wird für sie. Es ist so oder so gruselig. Gruseliger wird es für sie vielleicht wenn es für dich gruseliger wird. Wenn du sie trägst und dabei unsicher bist ob es richtig ist, dann spürt sie das ja.

    Ich stelle es mir so vor - ich wäre ein kleiner Hund. In einem großen Bereich mit ganz vielen riesigen Unbekannten die mich anschauen, anfassen wollen oder auf mich drauf treten könnten. Das ist doch mega gruselig oder? Aber wenn diese Gruseligkeiten nicht passieren - und Frauchen entspannt bleibt - dann merke ich irgendwann dass es vielleicht nicht ganz so schlimm ist.

    Das schrittweise annähern würde ich trotzdem zusätzlich machen, damit du es ihr angewöhnen kannst in Bahnhofsnähe Futter anzunehmen. Futtern entspannt. Damit hast du ein Werkzeug mehr.

    Bitte drehe sie nicht auf den Rücken. Das ist kein geeigneter Abbruch.

    Sie ist noch ein Kind. Was sie da macht, ist vermutlich wildes Spiel. Ist sie oft überdreht? Dann bringe ihr gezielt Ruhe bei. Ein Signal, bei dem sie weiß, dass jetzt Schollen angesagt ist - mit positiven Nebeneffekten wie ein schönes gemütliches Hundebett, ein Lieblingskauspielzeug oder Teddy und langsamen, beruhigenden Streicheleinheiten von dir.

    In der Situation, in der sie zu dir so wild wird, Abbruch einsetzen (kann sie „Nein“, „Aus“ oder ähnliches? Wenn nein, würde ich anfangen, das zu trainieren). Wenn es nichts nützt, wird die Situation beendet. Das heißt, du schiebst entweder den Hund aus dem Raum mit Tür zu oder hinter ein Babygitter in eine „hundesichere“ Zone und überlässt dich ihr damit nicht als „Kauobjekt“.

    Was aber sehr wichtig ist - sie müsste demnächst ja wieder Zahnwechsel haben. Der „Alligator“ ist oft Folge davon. Sorge also für geeignete Kaumöglichkeiten.

    Was aber so ein bisschen auffällt, ist, dass du - da du auch vorher Dobis hattest - vermutlich in dieselbe Falle getappt bist wie mein Mann, nämlich die Trainingsmethoden der „harten Schule“ von früher anwenden zu wollen (er hatte früher auch Dobermänner). Es hat bei uns beinahe in einer Katastrophe geendet bei unserem Garmr. Wir müssen nun in nächster Zeit sehr aufpassen und das wieder gerade biegen, damit es nicht schief geht. Er ist zwar als Kangal noch etwas sensibler, aber ich glaube dass keinem Hund die „harte Schule“ gut tut.

    Deswegen würde ich dir auch empfehlen, einen Trainer zu suchen, der nach moderneren Methoden arbeitet 😊

    Edit noch: dreimal am Tag trainieren bei einem 16-wöchigem Hund ist vielleicht etwas viel. Da reichen bestimmt einmal täglich 5-10 Minuten erstmal. Aus meiner Sicht zumindest. Sie muss ja auch im Alltag noch so viel lernen, wie soll das alles in den Kopf rein 🤣

    Sie muss mit dir zur Arbeit Bahn fahren, oder? Ich würde sie dann tatsächlich tragen durch die gruselige Situation. Buchstäblich auf dem Arm. Gar nicht erst runtersetzen und den anderen Menschen aussetzen. Aus der Sicherheit deiner Arme heraus lässt sich der gruselige Bahnhof besser verkraften und kann so nach und nach an „Macht“ verlieren.

    Alternativ kann man auch langsam daran gehen. Du gehst mit ihr zum Bahnhof und noch bevor sie sich hinsetzen würde und nicht weiter wollte belohnen und… dann wieder umdrehen ganz entspannt. Beim nächsten Mal nur ein paar Schritte weiter gehen, belohnen, wieder weggehen. Bis ihr es in den Bahnhof geschafft habt - da mit absolutem Superleckerli belohnen - und gleich wieder gehen. Die Zeit im Bahnhof etwas steigern nach und nach. Garmr hatte am Anfang auch dolle Angst vor dem Bahnhofsgebäude. Ihm wurde es nach und nach in kleinen Schritten und viel rohem Hühnchen schöngefüttert. In Situationen wo er halt mit musste wurde er eben getragen von meinem Mann (Garmr ist gerne… auf dem Arm… nur ich kann ihn nicht mehr so tragen leider 🤣) um den Stress zu reduzieren.

    Beim Autofahren würde ich glaube ich den TA fragen ob es etwas gegen die Übelkeit gibt. Damit sie mal die Erfahrung macht dass es ohne Spucken geht. Und vielleicht die Öhrchen durchchecken lassen. Das kann ja mit dem Gleichgewichtssinn zu tun haben.

    Es gibt bei einigen Designerrassen im Wolfhundebereich auch oft eine absichtliche „Doppeldeckung“ - die Welpen werden dann DNA-getestet wenn sie da sind. Manchmal sind dann aber dann doch alle vom selben Vater obwohl die Hündin zwei zur Verfügung gestellt bekommen hatte - weil Wolfhündinnen öfter wählerisch sind 🤣

    Danke dir! Ja, ich glaube tatsächlich dass ein Dobermann eine bessere Idee gewesen wäre für ihn. Aber er liebt Garmr sehr. Ich habe hier viele unglaublich gute Ratschläge bekommen und viel Hilfe (auch per PN) und mein Mann und ich werden das Ganze jetzt anders handhaben. Er hat tatsächlich auch endlich mit sich reden lassen 😊 Ohne die Unterstützung im DF hätte ich das aber vermutlich nicht geschafft, weil ich selbst so durcheinander und traurig war wegen der Situation.