Beiträge von FrekisSchwester

    Welchen Sinn sollte ein weiteres Zusammenleben nach einem klärenden Kampf denn haben?

    Eigentlich dient der Kampf ja dazu, Konkurrenten zu vertreiben. Komment deshalb, weil es aus evolutionärer Sicht nicht so viel Sinn macht, bei jedem Konflikt das Leben zu riskieren.

    Ich glaube aber, durch menschliches züchterisches Eingreifen ist das Territorialverhalten bei Hunden extrem unterschiedlich ausgeprägt, man kann das kaum verallgemeinern.

    Es macht für viele Strassenhunde und insgesamt wild lebende Caniden durchaus Sinn, in einer Gruppe zu leben.

    Bei weißrussischen Wolfsrudeln wurde zum Beispiel beobachtet, wie ein Rudel ein anderes aus dem Revier „vertrieben“ hatte - nur dass einige davon gar nicht vertrieben wurden sondern sich anschließend der Siegergruppe anschlossen.

    Auch bei Strassenhunden gibt es Kommentkämpfe, auch innerhalb der Gruppen, soweit ich weiß (zum Beispiel zur Paarungszeit).

    Was genau sich Freki (die eine Weile erfolgreich als Strassenhund gelebt hat) im Einzelnen aber bei Ihren Kommentkämpfen und dem anschließenden freundschaftlichen Verhalten dachte, werde ich dir natürlich nicht sagen können. Ich habe ja nur beobachten können.

    Du hast auf jeden Fall aber recht darin, dass durch die Zuchtselektion sehr unterschiedliche Varianten des Territorialverhaltens erschaffen wurden.

    @Langstrumpf - genau das was du beschreibst ist der typische Anspruch des „Siegers“ - nämlich dass der „Verschonte“ die Gelegenheit nutzt und abhaut. Oder die Ressource freigibt (zum Beispiel Paarungspartner oder Essen oder oder). Ist das Revier die Ressource, dient die Unterwerfung nur dazu einmalig das Leben zu retten. Aber ein Hund an der Leine entscheidet ja nicht selbst, wo er lang geht, er kann das Revier des Siegers nicht meiden - und damit ist die ganze Sache dann komplett sinnfrei.

    SavoirVivre - ich habe dazu einige Beobachtungen angestellt. Die Variante, in der Hunde nach dem Kommentkampf miteinander friedlich sind, scheint es aus meiner Sicht nur zu geben, wenn die Hunde einander im Grunde sympathisch sind und ein Interesse an gemeinsamen „Rudelaktivitäten“ besteht. Dazu muss aber der Hund, der gesiegt hat, vorher gelernt haben, dass sich eine Zusammenarbeit mit dem Schwächeren lohnen kann. Ich sehe bei Hunden in Menschenhand da wenig Möglichkeiten zum Lernen. Außer die Hunde sind bereits in einer Gruppe oder kennen sich vorher schon.

    Hündinnen, die Komment zeigen, habe icv so gut wie nie gesehen. Ich kenne nur eine einzige Hündin, die Kommentkämpfe ausgeführt und anschließend mit dem Besiegten oder dem Sieger gut Freund war. Und zwar Freki, und nur wenn sie den anderen Hund eigentlich mochte und nur klarstellen wollte wie da die Beziehung ist. Ging aber nur wenn der andere Hund sich darauf einließ, die Größe passte und der Besitzer kein Problem darin sah (bzw. die Kontrolle über seinen Hund verloren hatte 😬 und sich nicht rechtzeitig einmischen konnte). Freki war es übrigens auch recht, wenn sie verlor. Außerdem hatte sie sowohl mit „sympathischen“ Hündinnen als auch mit Rüden dieses Spielchen versucht. Ich vermute, dass der „nicht beschädigende“ Komment gelernt werden muss. Ein Strassenhund wird das eher lernen als ein Hund in einer Menschenfamilie. Oh und Disclaimer: ich habe es bei Freki nicht erlaubt. Leider gab es da den einen oder anderen „Tutnix“, der oder die ohne Leine auf die angeleinte Freki prallte… Und manchmal war dann der Kommentkampf vorbei BEVOR ich überhaupt dazwischen gehen konnte. Das sind keine langen Kämpfe aus meiner Erfahrung. Wenn also ein Hund 45 Minuten runter gehalten wird vom anderen Hund… ist es aus meiner Sicht längst kein Kommentkampf mehr und keine Beziehungs- oder Rangklärung.

    Und vor allem kann auch Komment immer kippen. Deswegen ist es mir lieber, wenn nicht „rumgekommentet“ wird.

    Ich würde da schnell was gegen die Flöhe tun. Wenn die den Hundi nerven kann es sein dass ihm das die Impulskontrolle versaut.

    Ansonsten gebe ich den Vorrednern Recht, es dauert etwas bis sich der Hund „entstresst“ hat nach Programmänderung. Bei Geri - wenn er Zuviel hatte - dauerte es mindestens 24 Stunden bis er wieder normal drauf war. Beispiel: an einem Tag ein Zuviel am Spaziergang => am Abend und Tag darauf Überdrehgefahr => am übernächsten Tag erst wieder normal. Bei jedem Hund ist es aber anders.

    Was für ein Buch liest du, wenn ich fragen darf?

    Wenn du keine Lust auf „Wattebausch-Leckerliwerfen“ hast, musst du dich noch lange nicht gleich in die „Rudelführer-Ecke“ stellen. Es gibt auch einen Mittelweg. Wenn nichts in deiner Nähe zu finden ist, dann eben online.

    Deine Trainerin hört sich an wie aus den 60-ern 🤣 oder so. Sorry dass ich das so direkt sage, aber ich fürchte aus deinem Wolfsbuch lernst du mehr über deinen kleinen Havaneser als von dieser Trainerin 🤣

    Genau dieser Mittelweg ist mein Ding. Ich gehe da auch nicht mehr hin. Nicht, dass ich mich noch irgendwann als Wolf verkleiden muss, um den Alphawurf zu üben. 😂

    Ich lese „Die Weisheit der Wölfe“ von Elli Radinger. In dem Buch lerne ich nichts über Hunde, trotzdem finde ich es interessant.

    Man kann einiges über Hunde lernen von Elli Radinger, aus meiner Sicht. Sie ist ziemlich cool 👍🏻

    Wenn du richtig, richtig Bock auf Bücher über Hundeverhalten hast, dann schau vielleicht auch mal nach Dr. Feddersen-Petersens „Hundepsychologie“. Da findest du auch viel über die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Wolf und Hund.

    Was für ein Buch liest du, wenn ich fragen darf?

    Wenn du keine Lust auf „Wattebausch-Leckerliwerfen“ hast, musst du dich noch lange nicht gleich in die „Rudelführer-Ecke“ stellen. Es gibt auch einen Mittelweg. Wenn nichts in deiner Nähe zu finden ist, dann eben online.

    Deine Trainerin hört sich an wie aus den 60-ern 🤣 oder so. Sorry dass ich das so direkt sage, aber ich fürchte aus deinem Wolfsbuch lernst du mehr über deinen kleinen Havaneser als von dieser Trainerin 🤣

    Ich würde bei Hundekontakten immer zuerst mit den anderen Haltern sprechen, bevor ich alleine. Und wenn sich das Gleichgewicht verschiebt - sprich einer von beiden wird rüpelig - würde ich auch wieder die Situation beenden.

    Dein Hund muss sich nämlich nicht unterwerfen. Der Fremde ist ja nicht Teil seiner Gruppe, warum sollte er das dann tun? Und vor allem ändert auch Unterwerfung wenig wenn der Andere Stunk machen will. Sehr viele Hunde heute reagieren gar nicht auf die Unterwerfungsgesten, weil sie nie Kommentkampf etc. üben konnten und nicht mehr unabhängig vom Menschen leben. Da hast du vielleicht bei einem ehemaligen Strassenhund Glück, oder bei sehr „naturnahen“ Rassen - und auch da sollte nach der Unterwerfung auch gleich das Abhauen kommen wenn es nicht Saures geben soll. Unterwerfung des Schwächeren nützt dem Stärkeren ja nichts wenn der Schwächere dabei weiter das Revier/Ressourcen/Atemluft einnimmt.

    Also bitte hoffe nicht auf die Unterwerfung. Es ist besser, wenn dein Hund souverän, friedlich und selbstbewusst an die Kontakte rangeht. Nicht unterwürfig - letzteres kann sogar Aggression beim Gegenüber triggert.

    Trenne die Hunde lieber voneinander wenn die Drama machen. Wenn man will, dass die Hunde lernen, ohne solche Mätzchen wie Aufreiten miteinander zu kommunizieren, muss man ihnen das auch beibringen. Insofern sehe ich die Schuld ein kleines bisschen mehr bei dem anderen Hundehalter - dass das Imponieren und Rüpeln nicht rechtzeitig unterbrochen und der andere Hund angerufen wurde. Bei dir sehe ich da nur insofern Schuld, dass du deinen Hund nicht geschützt hast.

    Hundekontakte findet man auch, in dem man schaut, mit welchen Hunden dein Hund sich gut versteht und mal anfragt beim Halter ob Interesse an einer gemeinsamen Gassirunde besteht.

    Und es ist bei einem anderen Haus- oder Nutztier doch auch nicht anders - es ist ein Schutzbefohlenes, wie soll man da zusehen wie dieses Lebewesen getötet wird?

    Tatsächlich ist es aber so, dass die Rechtsprechung da gravierende Unterschiede macht zwischen Haus- und Nutztieren.

    Ich hab grad adhoc nix bei der Hand, aber es gibt tatsächlich schon mehrere - gute - Artikel dazu aus seriösen Quellen.

    Dort wird eine Güterabwägung gefordert - und die sieht beim s. g. Nutztier gänzlich anders aus im Vergleich mit dem streng geschützten Wolf, als beim in dieser Hinsicht "höherwertigem" Haustier oder dem Jagdhund.

    HSH zählen da eigentlich auch zu den Nutztieren. Sogar eher zu den Nutztieren 2. Klasse. Ist ja deren Job sozusagen.....

    Leider ist es so, ja. Rechtlich gesehen. Ist mir auch nicht unbekannt. Genaugenommen essen Menschen auch die einen Tiere und schützen die Anderen.

    Aber moralisch und emotional finde ich es wichtig, im Einzelfall hinzuschauen. Gerade wenn da persönliche Bindungen bestehen. Es gibt ja auch bei Strafdelikten mildernde Umstände beim Handeln im Affekt. Warum also sollte diese emotionale Beteiligung im Fall von Wolf und Jagdhund/Pony/Lieblingskuh nicht auch berücksichtigt werden? Deswegen finde ich auch die Tatsache, dass der Jäger freigesprochen wurde, ganz gut. Selbst wenn es nicht seine persönlichen Hunde waren waren es ja welche zu denen er eine persönlichen Bezug hatte sprich sie kannte. Wie hätte er da deren Tod verantworten können?

    Das meinte ich damit auch weil man sie kennt und liebt.

    Würde ich vor der Wahl stehen mein Pony stirbt oder ein Wolf wehre die Wahl für mich klar.

    Stände ich aber vor der Wahl ein Pony oder ein Wolf sehe das schon wider ganz anders aus dann Wüstling nicht wie ich entscheiden würde.

    Da ich aber weder Schiessen kann, noch eine Waffe besitze ist dieses Wahl eh nur Hypothetisch.

    Ich verstehe das emotional absolut! Als wir hier in der Gegend einen Wolf hatten, hatte ich mir überlegt, was ich tun würde wenn er Freki angreifen würde (tat er nie obwohl er sich öfter genähert hat, aber sie wollte keinen Kontakt und hat das gleich bemerkt und mir zu verstehen gegeben dass wir lieber umkehren oder woanders lang gehen) und ich dabei etwas hätte womit ich den Wolf verletzen könnte. Ohne Waffe kann man ja nicht viel tun außer versuchen abzuschrecken. Aber wenn ich eine hätte? Da weiß ich 100%, dass ich den erledigt hätte um Freki zu retten.

    Denn genaugenommen ist unser Hund ja auch ein Wolf, nur einer der sich auf unsere Seite gestellt hat und den wir Verantwortung und Schutz schulden! Wenn die Wahl also wäre - ein fremder Wolf oder meiner? Ist doch klar was das Ergebnis ist.

    Und es ist bei einem anderen Haus- oder Nutztier doch auch nicht anders - es ist ein Schutzbefohlenes, wie soll man da zusehen wie dieses Lebewesen getötet wird?

    Ich verstehe nicht, warum alle mich kritisieren. Wenn ich mir einen Hund hole, kann ich doch vor der Anschaffung über einen Zweithund nachdenken. Wenn der Zwerg dann da ist, hat dieser die nächsten Jahre meine volle Aufmerksamkeit. Wenn alles gut klappt, kommt vielleicht der nächste Zwerg. Wenn er ein Arsch ist, kommt kein zweiter Hund dazu. Ich kenne meinen Hund dann wohl gut.

    Hey Flunky 😊 Es kritisieren dich doch gar nicht alle. Und diejenigen, die es tun, meinen es gut.

    Natürlich darfst du über die mögliche Mehrhundehaltung nachdenken. Einige haben aber vielleicht genau dieselben Gedanken im Vorfeld gehabt und dann festgestellt dass es alles doch anders läuft und den Plan umgeworfen. Einige haben es bei Bekannten miterlebt. Es sind alles Erfahrungen und Gedanken (ja, auch die Kritik), die hier für dich in einen Topf geworfen werden ☺️ Du pickst dir dann raus was für dich hilfreich ist. Lass dich nicht vom Ton verschrecken, die meisten hier meinen es wirklich gut und wollen helfen.