Nein, sie sind keine Hunde wie alle anderen Hunde. Sie sind anders, zumindest Shibas auch genetisch: https://shibaclub.de/fuer-welpenkae…sonal-tech.html
Wenn man verbreitet "sind auch nur Hunde" und Unterschiede im Verhalten, Wesen und der Bindungsbereitschaft außer Acht läßt, tut man diesen Hunden meines Erachtens nach keinen Gefallen.
Stimme zu! Es gibt noch ein paar weitere genetisch „besondere“ oder „besonders ursprüngliche“ Rassen (Do Khyi z.B., aber auch der Shih Tzu). Nicht nur asiatische Angehörige der FCI Gruppe 5 können eher unabhängig und eigenständig sein, die asiatischen Rassen sind aber alle nicht ohne.
Aber - gerade der Akita ist dafür bekannt, dass er Artgenossenanwesenheit nicht sonderlich feiert und früher sowohl jagen als auch wachen/schützen sollte (vielleicht auch mal Zughund war?) - ein Arbeitshund also durch und durch. Und auch der Shiba ist ursprünglich ein Jagdhund gewesen. Es sind zudem Hunde mit selbständiger Jagdtendenz - aber soweit ich weiß nicht als Jagdhunde hier erlaubt. Vom Charaktertyp sind sie vielleicht am ehesten vergleichbar mit den Laiki. Weniger hibbelig und vokal als diese, dafür noch etwas unabhängiger und wenig verträglich mit anderen Hunden.
Nicht mit den Wolfhunden der Sorte TWH oder SWH vergleichbar aus meiner Sicht - diese Rassen sind viel zu sehr Herdengebrauchshund in ihrer Natur, weitaus mehr WTP. Mit dem AWH ab dem „upper-mid content“ vielleicht aber vergleichbar, sowie mit den ganzen neuen fancy russischen Wolfhundrassen (Huskowolky, Woland, Wolkosoby).
Man kann den Akita führen. Es gibt Akitas, die sich führen lassen. Sie sind sehr loyal und bezogen auf ihre Familie. Das kann man ja auch nutzen, und den Hund über die Bindung motivieren. Aber in dicht besiedelten Gegenden und ohne Jagdmöglichkeiten (also zumindest das Mäuseln oder ein Ersatztraining) werden diese Hunde fürchte ich nicht glücklich.
In unserer Spaßsportgruppe ist ein Akita-Mix. Nicht mit anderen Rüden verträglich, mit den Mädels so halbwegs. Aber - er zeigt es mit stolz unnahbarer Gestik, mit warnenden Blicken und höchstens einem kurzen, durchaus noch höflichen Knurren. Auf einen anderen Hund losgehen - das wäre unter seiner Würde 🤣 Er ist lediglich distanziert. Und andere Hunde verstehen das auch recht gut. Geri und er können jetzt beide im Auslauf sein, einer schaut zu, einer läuft den Parcours - und es gibt keinerlei Stress. Aber der Akitamix hat eine lustige Einstellung zu den Übungen. Er macht sie so wie er es will - also auch mal in einer anderen Reihenfolge als Herrchen und junges Frauchen (ca. 12, sie ist des Hundes Ein und Alles, da sieht man sehr klar die Familienbezogenheit des Akita) es sagen. Zudem mit stoischer Gelassenheit statt mit überschwänglicher Begeisterung, und mit unglaublicher Eleganz. Wenn er den Dummy im Vorsitz abgibt, dann gibt er dabei auch noch das Pfötchen. Ein klasse Hund. Der Halter sagt aber, im ersten Jahr musste man mit seiner Erziehung sehr kämpfen, weil er sich mit Regeln befolgen sehr schwer tat. Trotzdem läuft es bei dieser Familie gut. Und ich denke, dass sie kein Einzelfall sind. Aber sie arbeiten auch daran! Da geht eben auch die Tochter mit Vater und Hund in den Kurs, und sie machen viel zusammen als Familie. Es ist ein höherer Aufwand. Vergleichbar mit dem Zeitaufwand für Sport bei einem Husky oder Huskymix (außer im Sommer), denke ich, aber andere Betätigung. Es sei denn, man hat ein ordentliches Grundstück und will den Akita oder Shiba als Wachhund. Dann beschäftigt sich der Hund ganz gut selber. Da darf dann aber keine fremde Katze aufs Grundstück 😉