Beiträge von FrekisSchwester

    Das Video ist super! ????????

    Apropos da würde ich gerne mal nachfragen:

    Wie genau trainiert ihr denn Leinenführigkeit mit Leckerlies? Ich habe damals irgendwie viel gelesen, dass es besser wäre es ohne Leckerlies zu machen und habe es dementsprechend ohne trainiert. Mittlerweile ist die Leinenführigkeit echt nicht mehr die beste und das wäre ja super wenn es auch über Leckerlies funktioniert.

    Ich benutze Leckerlis sowohl als Belohnung für gutes Bei Fuß (auf Kommando, die Kleinen haben daran richtig Spaß weil sie es von der Großen abgeguckt haben), als auch als Belohnung für entspanntes neben, kurz vor mir oder kurz hinter mir laufen an lockerer Leine.

    Ich benutze Leckerlis auch zum Locken - mit dem Signalwort „Leckerli“ (ja. Ich weiß... einfallslos ?), wenn man eine Ablenkung notwendig ist.

    Auch das Unterlassen von Quatsch wird belohnt (zum Beispiel willensstark am Dönerrest auf der Straße vorbeigehen, etwas auf „bäh“ hin fallen lassen.

    Im Großen und Ganzen nutze ich sie aber als Belohnung und um mich noch interessanter zu machen. Ich sehe es so: wenn es dem Hund angenehm ist, in meiner Nähe zu sein, macht er es irgendwann automatisch. Man kann die Leckerchen dann ausschleichen und nur noch ab und zu eine Trainingssession mit ihnen einlegen. Hat bei meiner Großen super geklappt (bevor ich entdeckt hab dass sie schon Befehle kann... weil sie die in einer anderen Sprache konnte, dauerte es etwas bis ich drauf kam, musste also alles neu üben zuerst...).

    Emil ist bislang auch extrem futtermotiviert. Ich finde das macht das Training in vielen Bereichen deutlich leichter. Draußen trottet er an der Leine teilweise neben mir her und hat nur Augen für mich und kann somit schon viele Meter im Fuß gehen. Er bietet das freiwillig an. Wirklich trainiert haben wir das nie.

    Das Thema von individuellen Belohnungen je nach Hundetyp wurde hier ja schon diskutiert. Mich würde in diesem Zusammenhang aber mal interessieren, wie für euch Korrekturen, oder Bestrafungen aussehen. Ist das bei euch auch vom Hundetyp/Wesen des Hundes abhängig, oder korrigiert ihr immer gleich? Wenn HH und Hund zusammen unterwegs sind, ist eine Korrektur ja noch recht einfach durchzuführen. Hier reicht ja meist schon ein scharfes Abbruchkommando, wenn entsprechend trainiert.

    Anders verhält es sich, wenn der Hund ein Fehlverhalten zeigt, welches man jetzt nicht unbedingt direkt mitbekommt. Zwei Beispiele:

    • Emil hat seinen Hauptschlafplatz bei uns im Schlafzimmer. Wenn wir im Raum sind, liegt er auch immer brav in seinem Körbchen. Sobald er jedoch unbeaufsichtigt ist, springt er IMMER ins Bett und macht es sich dort bequem. Er weiß definitiv, dass das Verhalten nicht erwünscht ist, hat mittlerweile aber auch bemerkt, dass es dann immer Aufmerksamkeit gibt, da jemand kommt und ihm vom Bett verweist. Wie würdet ihr sowas trainieren, bzw. abbrechen?
    • Zweites Beispiel: In den letzten Tagen hat Emil im Flur eine Wandecke für sich entdeckt, die ständig angeknabbert wird, wenn ihn grade niemand im Blick hat. Wenn ich ihn In flagranti erwische wird das natürlich entsprechend korrigiert.

    Wie würdet ihr solche Situationen korrigieren? Hier bringt mir ja in erster Linie nichts, dass mein Hund futtermotiviert ist.

    Tatsächlich habe ich dafür keine Lösung... wenn man nicht im Raum ist, ist die Ressource ja „verfügbar“, da nicht vom Menschen besetzt. Hundelogik sagt da teilweise: dann darf ich jetzt ja, es sagt keiner was. Ich denke einfach dann korrigieren, wenn man es mitbekommt, hilft auf Dauer. Bei uns ist Sofaecke anknabbern so ein Ding; aber je öfter man korrigiert (tatsächlich schiebe ich mich dazwischen und knurre oder gebe das verbale Abbruchsignal, warte bis Hund sich mit anderem beschäftigt, lobe oder gebe dann ein spannendes Spielzeug als Alternative, aber erst wenn der Hund ein passendes Verhalten zeigt, wie zu mir kommen oder sich brav in eines der Körbchen legen). Aber eine schnellere Lösung wäre schön... ?

    Danke euch! ?

    Ich werde auf jeden Fall dabei bleiben, Leckerli als Verstärker zu nutzen. Das mit dem Streicheln draußen ist auch ein guter Hinweis, dass das keine Belohnung ist wahrscheinlich. Ich werde wohl entweder den Mann überzeugen müssen oder mit Garmr eben zusätzliche Allein-Übestunden einlegen und hoffen, dass er später auch bei anderen gut an der Leine läuft und nicht nur bei mir ?

    Bin aber weiter für alle Ideen offen ?

    Beim heutigen Spaziergang mit allen Hunden gemeinsam habe ich festgestellt, dass Garmr bei meinem Partner an der Leine immer noch gewaltig zieht, obwohl er bei mir inzwischen tolle Fortschritte gemacht hat. Ich vermute nun, dass es daran liegt, dass ich gern Leckerli als Verstärker nutze, während mein Partner mit Korrektur (Stehen bleiben, KEINE Gewalt) und Lob (verbal, Kraulen) arbeitet.

    Entgegen den Mythen über den unbestechlichen Kangal ist der Kleine bis jetzt sehr futterorientiert, was aus meiner Sicht perfekt fürs Training ist.

    Nun bin ich aber neugierig, ob es möglich ist, mit meinem Mann, der etwas anti-Leckerli eingestellt ist, eine gemeinsame Linie fahren.

    Mich würde also interessieren, welche Alternativen ihr als Verstärker eingesetzt habt, falls ihr das habt. Und wenn jemand einen HSH hat - welche Methoden habt ihr eingesetzt, um mit ihm Leinenführigkeit zu üben?

    Ich würde mir das mit der Kastration gut überlegen. Gerade bei Hündinnen kann sich dadurch das Verhalten zum Aggressiven hin verändern. Und die Kastration erhöht die Wahrscheinlichkeit bestimmter Krebsarten, so dass man am Ende keinen gesundheitlichen Vorteil davon hat. Wenn z.B. die Mutter der Hündin schon im jungen Alter Mamma- oder Gebärmuttertumore oder Pyometra hatte, kann man das noch damit rechtfertigen, dass eine genetische Neigung zu diesen Erkrankungen vorliegen könnte und die Kastration Vorsorge ist. Wobei man auch da genau abwägen sollte. Die liebe Hündin in meinem Bekanntenkreis, bei der genau wegen dieser genetischen Gefahr früh kastriert wurde, ist seitdem zu einer Rüdin geworden, sprich hormonell sehr durcheinander gebracht worden.

    Und nur mal so: Scheinträchtigkeit und Läufigkeit umgeht man mit einer Kastration nicht immer. Und auch gesundheitlich ist es manchmal nicht gerade hilfreich. Meine alte Madame wurde vom Tierschutz mitten in der Trächtigkeit spätkastriert. Vorher hatte sie keine Mamma-Tumore gehabt... Danach aber schon, durch das hormonelle Durcheinander. Und dann stellte sich heraus, dass die OP wohl nicht perfekt gelaufen war. Denn läufig wird sie weiterhin. Und scheinträchtig. Insofern, ich persönlich habe mit Kastration bei Hündinnen keine guten Erfahrungen.

    Mir fällt noch etwas zum Zerstören ein. Ich würde versuchen, den Hund momentan nicht komplett unbeaufsichtigt zu lassen, es sei denn die Kleine ist gesichert. So bekommt man mit, wenn sie mit der Zerstörung beginnt. Wenn sie momentan zu gestresst ist, um auf das „aus“ zu hören, würde ich einfach das Objekt der Zerstörung ruhig und wortlos unzugänglich machen. So dass die Zerstörung nicht zur Befriedigung führt. Leider macht es Spaß, Sachen zu zerfetzen, und entstresst. Nach dem „Wegnehmen“ des Objekts bietet man dem Hund dann etwas an, was er zerfetzen darf, oder worauf er kauen darf. Ich habe es bei meinen Welpen sogar noch mit Lob verbunden, wenn sie ein Objekt in Ruhe gelassen haben, und zumindest beim Kangal reicht inzwischen ein verbales Signal zum Ablassen - weil er bei Lob total aufblüht und darauf hofft ;) Aber das Lernen dazu geht nur wenn der Hund nicht gestresst ist; ich denke Akira konnte vorher das „aus“ schon gut, oder? Es ist also nicht Unwissen, sondern nur zu hohes Stresslevel, was zu diesem Verhalten führt. Also würde ich da die Zerstörungswut erstmal nur umlenken.