Beiträge von FrekisSchwester

    Vielen Dank an Alle, die bei diesem Thread mitgewirkt haben ?? Ich habe - auch dank Argumenten, die mir von Euch genannt wurden - meinen Mann überzeugen können. Er setzt jetzt auch Leckerlis als Belohnung für das Gehen an lockerer Leine und Aufmerksamkeit ein. Und es zeigen sich schon die ersten Erfolge, wenn Garmr bei ihm an der Leine läuft!

    Ich würde meinen Junghunden auch heute nicht 5 Stunden ohne einen Erwachsenen im Haus zutrauen, höchstens 2, und nur wenn meine ältere Hündin (= Adoptivmama, beide Welpen kamen mit 8 Wochen pünktlich zur Scheinschwangerschaft zu uns; sie ist ein absoluter, bereits im Vorwege gründlich auf „Muttereignung“ geprüfter Einzelfall, ich empfehle keinem, einen Hundesenioren mit Welpen allein zu lassen!!!) auch zuhause ist, denn solange sie dabei ist, verfällt hier keiner in Panik ? Ganz allein bleiben die Beiden (und dann auch meist zu zweit) nur so für 30 Minuten/1 Stunde.

    Das dauert schon ein bisschen, bis so ein Hundebaby sich in Abwesenheit seiner Bezugspersonen sicher fühlt. Ich hab natürlich hier auch so einen besonders anhänglichen Wofhund-Schäfi-Mix-Jungen, der mein Schatten sein will. Er wird noch um einiges länger brauchen, um irgendwann 4-5 Stunden allein auszuhalten. Und nun ja, es gibt TWH (und -mixe), die nie allein im Haus bleiben können. Wenn es so kommen sollte, bleibt es bei mir dauerhaft bei der Mehrhundehaltung.

    Ich persönlich würde vorübergehend auch zu einem Halti oder schlicht einem Geschirr mit Ring an der Brust greifen. Ich halte beides nicht für die Lösung aller Probleme und nutze es auch nicht. Aber als Überbrückung und Hilfe bis man Kontrolle über einen schweren und ziehenden Hund hat - ja, find ich gut. Ich denke, dass die Sicherheit die man bekommt (kann den Hund im Ernstfall halten und wird nicht über die Strasse geschleift) sich auch auf das zukünftige Training auswirkt und einem hilft, souveräner zu sein. Ein Dauerlösung ist es nicht. Aber eine Krücke die ich in einem solchen Fall ok finde.

    Ich bin immer noch der Meinung, dass ihr euch und dem Hund grad keinen Gefallen tut mit unbedingt behalten wollen. So schnell lernen die meisten Menschen ohne viel Hundegespür nicht. Und unterwegs passiert vermutlich noch einiges was nicht ideal ist. Aber wenn ihr ihn so unbedingt behalten wollt, dann brauchts 150% Engagement.

    Geschirr mit Ring vorne => sehr guter Vorschlag. Halti habe ich nicht ausprobiert (bisher nicht benötigt). Aber der Ring vorn ist auch schon bei meinen Junghunden eine gute Methode gewesen, sie vom Ziehen abzulenken, da durch den Ring vorne der Hund leicht gedreht wird, wenn er zieht. Und eine Änderung der Blickrichtung ist oft Gold wert. Mal so unabhängig von Jerry aber sicherlich auch bei ihm nützlich (trotzdem in Verbindung mit Maulkorb, aus meiner Sicht).

    Ich muss zugeben, dass ich unabhängig von der Beisskraft keine Welpen zu meiner Althündin dazu geholt hätte, wenn ich nicht aus vielen, vielen Erfahrungen gewusst hätte, dass sie Welpen und Junghunde IMMER gut behandelt. Ohne Ausnahme.

    Dass das jetzige Verhalten deiner Hündin mit dem Ende der Scheinschwangerschaft zusammenhängt, ist möglich. Aber ich würde nicht darauf wetten dass sich das wieder gibt. Ohne viel Zeit und Raum für Management würde ich mir die Kombination, die du zuhause hast, nicht geben wollen. Ich denke, es ist nicht zu spät, für den Welpen eine neue Familie zu finden. Beide behalten könnte jahrelanges Management und ständige Aufsicht bedeuten, ich glaube da hätte ich persönlich weder Zeit noch Lust zu. Wenn es ein Zweithund sein soll, wäre für deine Hündin wahrscheinlich ein souveräner, erfahrener Artgenosse besser. Sie ist ja selbst noch kaum mehr als ein Welpe. Aber ich nur meine persönliche Ansicht.

    Nun zum Verhindern der gegenseitigen Aggression. Bei meinen Junghunden splitte ich, wenn ich merke dass sich das Spiel in Rage aufschaukelt. Wenn ich den genauen Zeitpunkt verpasse, weil ich abgelenkt bin, tut es die Althündin. Ich würde also immer Blocken/Splitten, wenn du die Aggressionsabsicht seitens der Hündin bemerkst. Und die Hunde zuerst nur sehr kurze Zeiträume zusammen lassen, immer unter Aufsicht. Welpe + Friedlich = Leckerli. Welpe + Aggression = Splitten, Hunde trennen, nix Leckerli. Aber, aus meiner Sicht sehr aufwendig und auch nicht ungefährlich für den Welpen. Ich wäre da sehr, sehr vorsichtig. Und würde auch bei der Hündin wenn möglich zuerst Maulkorb positiv antrainieren, um das Hundebaby zu schützen.

    Was die Rasse angeht: Staffs gibt es in verschiedenen Linien, in manchen Zuchten steckt noch viel „gameness“ und Abneigung gegen Artgenossen. Die meisten Staffs die ich kenne sind totale Herzchen. Aber ich kenne auch eine Ausnahme in der Nachbarschaft. Hundekontakt darf dieser Staff nicht mehr haben. Er kommt aus dem Ausland, aus einer “Kampflinie”... Ich habe keine Vorurteile gegenüber Staffs, würde vielleicht irgendwann mal auch einem ein Zuhause bieten. Als Halterin von auch sehr “verrufenen” Rassen (Wolfhundmixe und ein HSH) bin ich mir aber durchaus bewusst, dass dieser Ruf nicht ohne Grund entstanden ist.

    Ich muss da in einem Punkt zustimmen: ich kenne persönlich einen HH, der immer ein Messer mitführt. Absurderweise, denn seine Hündin ist ein wahrer “Tutnix” (jagt, geht unhöflich andere Hunde an, keinerlei Rückruf, hat schon einen Hasen und mehrere Katzen getötet - angeblich, er prahlt damit).

    Ich kenne auch einen HH der eine amerikanische Bulldogge ohne Halsband am Nacken führt und sie als seine Verteidigung gegen Menschen und Hunde ansieht.

    Ja, es gibt sehr seltsame Leute. Wenn die TE mit Jerry diesen beiden Männern begegnen würde, wäre ein Biss seitens Jerry vorprogrammiert. Ich glaube nicht, dass er, so wie meine uralte Hündin, sich lieber auf rituelle Kämpfe beschränkt (außer in Notwehr). Er ist jung, temperamentvoll, ein Rüde, und weiß wie er sich wehrt (durch Beißen...).

    Allein deswegen sollte Jerry draußen auch einen Maulkorb tragen. Zu SEINER Sicherheit. Nicht weil er böse ist oder so.

    Mein Kangal-Junghund will auch zu allen Kindern. Und sie am liebsten anspringen und abknutschen (da legt er auch sein Misstrauen ab, dass er sonst bei Fremden hat, Kinder findet er alle ausnahmsweise toll). Darf er nicht. Punkt. Wenn er nicht in meinem direkten Einflussbereich ist, sprich auf dem eigenen Grundstück, ist er deshalb sicher angeleint. Immer.

    Weil: er ist jetzt 5 Monate alt, und sehr leicht und klein für sein Alter (kleinster im Wurf von 11). Und er kann locker ein 7-jähriges Kind umwerfen, ohne es auch nur zu beabsichtigen. Im Vorbeigehen. Und ich denke deine Süße, als Leonberger, wird mindestens ähnliche Maße haben, wahrscheinlich größer da älter...

    Schlicht und einfach versicherungstechnisch notwendig, die Leine ?

    Es mag stimmen, dass sie sicherste Lösung für den Hund wäre, ihn in erfahrenere Hände abzugeben.

    Aber ich denke die TE möchte dies ausdrücklich nicht.

    UND es ist schon ein Trainertermin geplant, oder sehe ich das falsch?

    Ich fürchte, wenn wir hier darauf bestehen, dass die TE den Hund abgibt, wird sie sich lediglich ein anderes Forum suchen (Edit: oder es auf eigene Faust versuchen...). Eigentlich möchte ich jemanden nicht verjagen, der ja nach Hilfe sucht. Und auch lernen will. Wenn die TE so komplett uneinsichtig wäre, würde sie doch nicht hier im Forum fragen, oder? (Es sei denn es ist ein Troll... was ich aber nicht vermuten möchte).

    [...]

    Ich habe gute Erfahrungen mit dem Ruf: "Vorsicht, meiner ist ansteckend!" gemacht. Da wird dann so mancher "Tut nix" panisch zurückgerufen.

    "Meiner hat Flöhe!" - "Oh prima, meiner auch". 8-)

    Da rät der Rütter makabrerweise dann zu „Staupe, hat nur noch ne Woche zu leben“...

    Leider kannst du bei anstürmenden Fremdhunden nicht viel machen. Meine Große hat auch nicht so Lust auf Fremdhunde, und so weit es geht versuche ich ihr die Begegnungen zu ersparen. Geht aber leider nicht immer. Eigentlich ist es doch selbstverständlich, dass ein Hund Individualdistanz hat und nicht jeden anderen Hund mögen muss. Uns Menschen gestehen wir das ja auch zu.

    Wenn der andere Hund aber an der Leine ist oder der andere HH verständnisvoll, aber kein Bogengehen möglich ist, und der eigene Hund weiter nervös bleibt, dann kann man den eigenen Hund ablenken mit einer Aufgabe oder Leckerchen. Gleichzeitig jeden Versuch des direkten Blickkontaktes verhindern. Hilft bei meiner Großen ganz gut. Aber nicht 100% leider. Trotzdem versuche ich jegliches Pöbeln zu unterbinden wo es nur geht. Pöbeln darf sie nur aufm Grundstück.

    Edit: Was manchmal hilft, ist wenn ich Besitzer des Tut-Nixes warne, dass der „hübsche Husky“ leider nicht ganz ein solcher ist, und außerdem ein ehemaliger Wachhund, und dass dem Tut-Nix möglicherweise was getan wird, wenn er nicht vom HH eingefangen wird. Sprich die Version: “Meiner tut nix!” - “Meiner aber!” Und das, obwohl die alte Dame inzwischen wohlerzogen und ziemlich harmlos ist ;)

    Ich will mal etwas positives sagen, was mir aufgefallen ist. Und das ist die Hoffnung und das Vertrauen dass du, TE, in Jerry legst. Zwar führt es auch zu unüberlegten Handlungen (da bitte unbedingt dran arbeiten, Hundekörpersprache usw.), ABER trotz dem neuesten Biss willst du Jerry nicht abgeben, bist zwar - wenn auch nicht gerechterweise, trotzdem verständlich - enttäuscht, aber hast auch weiterhin Hoffnung. Du hast den Hund ins Herz geschlossen, habe ich den Eindruck. Und dass nun auch schon der Trainerbesuch ansteht, finde ich auch super!

    Trotzdem haben die Mitglieder des Forums recht, die sagen, dass du von Jerry nicht enttäuscht sein solltest.

    Vielleicht würde es bis zum Besuch des Trainers helfen, wenn du davon ausgehst, dass er sehr negative Erfahrungen gemacht hat. Dass er Menschen vielleicht nicht so positiv sieht. Und sie deshalb fernhalten will. Stell dir das einfach vor, egal ob es in echt so ist. Wenn du nun jedes Mal, wenn du vorhast, ihn zu berühren, oder jmd zu erlauben, ihn zu berühren, daran denkst, dass er das ALS ANGRIFF werten wird und zur Abwehr übergehen könnte. Immer. Bei jeder Berührung. Ich habe aus deiner Beschreibung ein Gefühl gewonnen, als würde Jerry dir und deinem Partner sehr wohlgesonnen sein, aber euch nicht vertrauen.

    Ich würde einen Tierschutzhund grundsätzlich nur dann streicheln oder berühren, wenn er zu mir kommt. Weil da fast immer etwas Traumatisches im Hintergrund schlummert. Das bedeutet auch Geschirr und Halsband zuerst immer dran lassen, um „Festhaltekonflikte“ zu umgehen. Habe ich bei der Großen auch so gemacht und sie sich an mich sanft herantasten lassen. Umarmen mag sie immer noch nicht und lässt es nur bei meiner Tochter zu, weil sie grundsätzlich Kindern und Welpen gegenüber nachsichtig ist und meine Tochter sehr liebt. Ich verbiete es meiner Tochter übrigens immer wenn ich es mitbekomme, weil ich merke dass Freki sich eigentlich unwohl fühlt.

    Schwierig wird es bei Aktionen, in denen man den Hund vor dessen eigenem Unwissen schützen muss - ich musste Freki schon in den ersten Wochen Dönerreste in Folie aus dem Rachen ziehen. Weil sich Folie nun mal nicht gut im Magen macht. Dass sie da nicht zugebissen hat, liegt nur daran dass sie so überrascht war. Ich habe dann erstmal jeglichen Müll auf der Straße weiträumig umgangen. Wie gesagt, möglichst bis zum Termin mit dem Trainer Festhaltekonflikte vermeiden.