Beiträge von FrekisSchwester

    Freki, meine ältere Hündin aus dem Tierschutz, wurde vor ca. zwei Jahren, und erneut vor 1,5 Jahren, wegen Mamma-Tumoren operiert. Die OPs verliefen gut, *klopf auf Holz* sie lebt und erfreut sich trotz (zusätzlich vorhandener, nicht durch Tumore oder OP ausgelöster) Nierenerkrankung ihres Lebens.

    Ich wusste bereits von ihrer Tumor-Vorgeschichte (noch vor den Mamma-Tumoren hatte sie schon was anderes) und war von Anfang an darauf vorbereitet, mehrere Tausend Euro in ihre Gesundheit zu investieren. Habe ich auch investieren müssen. Das muss aber finanziell möglich sein, also würde ich das an eurer Stelle miteinbeziehen in die Planung.

    Vermutlich war die Hand Kollateralschaden, und das Ziel die Chips darin. Dass der Hund sich das aber einfach so nimmt zeigt für mich endgültig dass ihr ihn DRINGEND an die Orga zurückgeben müsst. Dringend. Aus meiner Sicht wird es jetzt richtig gefährlich.

    Ob es durch euer Verhalten oder durch seine Vorerfahrungen kommt - ist eigentlich egal. Möglicherweise zeigt er sich jetzt erst wie er ist.

    Er ist ein toller Hund. Aber er nimmt euch nicht ernst. Überhaupt nicht. Bei einem HSH-Mix ist das lebensgefährlich. Möglicherweise - gehen wir jetzt vom nettesten Fall aus - weiß er noch gar nicht, wie mit Menschen umzugehen ist, und behandelt euch wie andere Hunde (Ressourcen wegnehmen und dich im Schreck aus seinem Radius verbeißen spricht dafür). Leider... ebenso gefährlich bei einem Hundehalteranfänger.

    Ich will euch nicht erschrecken, aber es wäre echt gut, ganz ganz schnell die Orga anzurufen.

    Und liebe TE - deinen Partner hat er noch nicht gebissen? Wenn nur du das bisherige Opfer bist, lass Jerry nur noch vom Partner händeln. Jede Besitzergreifung von Ressourcen in Bezug auf dich sollte sofort unterbunden werden. Und kein Sofa. Niemals dein Gesicht in die Nähe seiner Schnauze.

    Übrigens würde der Vorfahr des Hundes, also der Wolf, das Fleisch idealerweise sofort bzw. kurze Zeit nach der Jagd verzehren. Zu diesem Zeitpunkt enthält sogar das Fleisch noch einen hohen Kohlenhydratanteil (so zu lesen in mehreren Publikationen über die Ernährung von Inuit). Auch pflanzliche, zuckerreiche Nahrung ist bei Wölfen beliebt (Melonen!! Heidelbeeren!). Kohlenhydrate sind dem Hund schon ohne die Domestikation nicht fremd gewesen. Woraus man ihn als auf Fleisch spezialisierten Allesfresser betrachten könnte... und keinen reinen Karnivoren wie die meisten Katzenartigen es z.B. sind.

    Ich würde mir an deiner Stelle keine Sorgen darüber machen, liebe TE. Du darfst deinem Hund ruhig etwas Obst, Gemüse und sogar Getreide (wenn keine Unverträglichkeiten da sind) zum rohen Fleisch dazu geben.

    Gibt es einen Grund, warum du keine Kohlehydrate fütterst? Normalerweise kommen Hunde damit gut klar und vor allem: es füllt den Napf, wenn du einen Teil des Fetts durch Kohlehydrate ersetzt, weil Kohlehydrate sehr viel weniger Energie liefern als Fett.

    hat keinen direkten Grund, ich barfe ja erst seit kurzem und die meisten Quellen haben vom Kohlenhydraten abgeraten, da sie keinen wirjlich Nährwert für den Hund haben...

    Einer Publikation von 2013 zufolge können Hunde im Gegensatz zu Wölfen verstärkt Amylase produzieren, wodurch sie Stärke besser spalten können.

    https://www.researchgate.net/publication/23…tarch-rich_diet

    Es gibt inzwischen aber auch viele Zweifler. Aus meiner Sicht ist so etwas auch von Hunderasse zu Hunderasse verschieden, ein Malamute wird vermutlich weniger Stärke verkraften als ein Kangal.

    Ich würde alles, was an Trockenfutter am Tag als Leckerlis anfällt, in die Tagesration einberechnen. Einfach morgens abmessen und in die Tasche damit, dann weiß man wieviel genau man vom Futter abziehen muss.

    Wir machen es so, dass wir eine der drei Mahlzeiten (Senior mit Magenproblemen und Junghunde, deshalb drei, beim gesunden Erwachsenen würde ich eigentlich eher zwei Mahlzeiten täglich rechnen) durch einen (für die Junghunde sehr spielerisch, energischer und momentan größtenteils Aufmerksamkeit, bisschen Leckerlis suchen und Leinenführigkeit, für die Große eher gemächlich und mit komplexeren Befehlen) Trainingsspaziergang mit 1/3 der Tagesration in Leckerliform (Trockenfutter, jeweils altersgerechte) ersetzen. Den Rest (also 2/3) gibt in zwei Mahlzeiten (morgens und abends) roh.

    Reduzieren würde ich bei allen Anteilen gleichmäßig (sowohl beim BARF als auch beim Leckerli-TroFu).

    Übrigens könntest du Gemüse oder Obststückchen auch als Leckerli verwenden. Der kleine Kangal hier im Haus würde alles für Äpfel und Gurken tun ?

    Das, was du da sagst, finde ich einfach großartig. Ich finde, dass diese Tatsache - dass der Hund schon von vornherein mit seiner Veranlagung existiert - bekommt zu wenig Beachtung.

    Ich würde sogar weiter gehen und davon ausgehen, dass Jerry auch Lernerfahrungen aus der Vergangenheit, vor dem Leben bei der TE, mitbringt, die ihm sagen, dass Beißen sinnvoll ist.

    Deshalb: möglicherweise hat die TE den Hund überhaupt nicht irgendwie „durcheinander gebracht“, sondern er kennt solche Situation schon und wusste schon vorher, dass Beissi-Beissi zum Erfolg führt. Sprich - jetzt ist die Situation zumindest ein kleines bisschen besser als sie vorher war, da der Hund gesichert wird (okay ein richtiger MK wäre wichtig aber das wurde schon gesagt) und Trainersuche stattfindet.

    Übrigens befürchte ich, dass Jerry Angriff durch Rammen o.ä. nicht lernen muss. Das kann er bestimmt auch schon. Würde ich drauf wetten, allein wegen meiner Vermutung dass da ordentlich HSH drin ist. Mein Kangal-Junghund kann das - im Spielkampf - schon sehr hervorragend, und er ist im Alter von noch nicht mal 6 Monaten jünger als Jerry. Aber Garmr darf es nicht gegen Menschen einsetzen, oder Hunde beim Gassi, er darf es nur im Spiel und so bleibt es. Aber woher weiß man, ob Jerry es nicht für erlaubt hält, wenn es aus seiner Sicht nötig wäre?

    Edit: jetzt habe ich lang ausgeholt und beinahe die Hauptaussage vergessen. Nämlich, dass Jerry eine unbekannte Vergangenheit hat. Sichern und möglichst nicht in Trigger-Situationen bringen sollte erstmal Priorität haben.

    Mit welchen Hunden spielen eure Lieblinge am liebsten?

    Gleiches oder anderes Geschlecht, Rasse, Alter, Farbe, Größe, Art des Verhaltens?

    Der Grund warum mich das interessiert:

    Anlässlich einer unglaublich süßen Begegnung beim heutigen Morgengassi, bei der meine Hündin sich in einen kleinen netten Staffy-Rüden verguckt hat (Spiel, freundliches Beschnüffeln, gemeinsam schnuppern, sich gar nicht mehr trennen wollen... auf ersten Blick), kam bei mir Neugier auf, ob eure Hunde auch spezielle Vorlieben bezüglich ihrer Spielgefährten haben. Meine Hündin mag Urtyp-/nordische Rassen und - vor allem - Molosser, ihre besten Spielgefährten waren bis jetzt: ein Mittelspitz und eine Eurasierin, drei Rottweiler (Geschlecht egal, sie liebt ALLE Rotweiler), ein Pitbull, ein Staff und ein Cane Corso Mix (alles drei Rüden).

    Sie mag außerdem zwei schwarze und einen braunen Labrador, und einen Ridgeback - aber das sind alles drei sehr höfliche und ihr gegenüber flirtende erwachsene Rüden, und da war es nicht „Freundschaft auf den ersten Blick“, sondern die Rüden haben sich ihre Zuneigung erarbeitet.

    Wie ist es bei euren Hunden? Gibt es da Muster oder kommt es ausschließlich aufs Verhalten des Gegenübers an?

    Wenn der Junghund mit 7 Monaten die betreuende Person gut kennt und mit ihr vertraut ist, und die Person sich einen jungen Hund, der seine Familie vermisst, zutraut, halte ich es für machbar. Wenn nicht, würde ich es persönlich nicht machen.

    Was alles andere betrifft - man kann sehr vieles im Voraus regeln. Klar, ein Welpe kaut was an. Deshalb am besten alles, was wichtig, teuer, emotional wertvoll etc. ist außer Reichweite bringen. Von Anfang an überlegen, was der Welpe darf und was nicht - und er lernt es dann auch schnell, wenn es konsequent so bleibt. Wirklich schwierig sind nur die ersten Tage und Wochen, wie bei einem frischen Baby. Danach stellt sich der Trott ein. Spitze sind tolle Hunde, und lernen sehr, sehr schnell. Du wirst viel mehr deine Freude an dem Welpen haben als Sorgen!

    Ich wollte gar nicht motzen ?‍♀️

    Deshalb: liebe TE, sollte das als Motzen oder Schimpfen angekommen sein, bitte ich um Entschuldigung.

    Ich habe nur versucht, die Situation aus der Sicht des Hundes darzustellen, und dass er sich genaugenommen nicht falsch verhält. Er nimmt die Situation wahr wie sie ist.

    Ehrlich gesagt war ich mit 16 schon ein wenig von meiner Familie genervt und wollte sie nicht in meinem Zimmer haben.

    Ich frage mich halt, ob es sinnvoll ist, einen Hund auf Teufel komm raus in einen Familienhund zu verwandeln, wenn man es eigentlich gar nicht möchte.

    Und dass es nicht schlimm ist, wenn er kein Familienhund wird, solange die TE ihn dabei zu friedlichem Verhalten bewegen und ermutigen kann. Ich hatte halt den Eindruck, dass die TE es eigentlich ganz gern hat, wenn Bowser IHR Hund ist. Sprich Trainingsziel ist vielleicht nicht Bindung an den Rest der Familie sondern insgesamt entspannteres Verhalten.

    Natürlich differenzieren sie! Aber dafür muss man ihnen auch die Möglichkeit geben, zu lernen, was Freund und was Feind ist. Deine HSH arbeiten, und sie haben vermutlich eine gute Sozialisation und Erziehung erleben dürfen, lernen dürfen.

    (Nicht sicher ob OT: ich erlebe schon bei dem kleinen Garmr, dass er Situationen bewertet, und oft auch absolut richtig - aber er darf auch lernen, wie die Welt funktioniert und welche Rolle er darin spielt, was eine Bedrohung ist und was nicht, was man jagen darf und wo es unerwünscht ist etc.)

    Ein Kangal in Privathand lernt leider oft entweder das Falsche oder viel zu wenig, und kann sich nur auf die angeborenen Instinkte verlassen.

    Edit: habe gerade erst bemerkt, dass du das so ähnlich schon beschrieben hast... Ich stimme jedenfalls zu.