Beiträge von FrekisSchwester

    WTP als Anlage ist beim Schäferhund durchaus dabei, zusätzlich zum WTW. Nur muss man den Hund darin bestätigen. Niemand wird gefallen oder arbeiten wollen, wenn er dafür nur Strafe (und falsche Belohnung kann sogar mal Strafe sein) bekommt oder gar nichts. Dann beschäftigt sich der Hund lieber selbst - zum Beispiel indem alle Energie in Markierung und Verteidigung des Reviers geht... Und der Bezugsmensch wird irgendwann auch nicht mehr richtig ernstgenommen, weil die Bindung leidet.

    Ich finde es gut, dass dein Freund bereit ist, jetzt mit Bullet zu arbeiten. Das wäre der erste Schritt. Die Bindung zwischen den Beiden muss wachsen und Bullet deinem Freund die Zügel überlassen. Zudem muss für Auslastung gesorgt werden, um Stress abbauen zu können. Positive Erlebnisse - gern auch zusammen mit dir und sogar Milow in der Nähe - sind momentan wichtig. Rauszufinden, was für Bullet der Verstärker ist - das ist jetzt die Aufgabe deines Freundes.

    Jetzt wo ich mir die Situation etwas besser vorstellen kann, und weiß was Bullets Problem sein könnte, sehe ich es - wenn ihr einen Trainer findet, den dein Freund auch ernst nehmen kann (ich schätze ihn als einen eher eigensinnigen Menschen ein, wenn er ein Hund wäre dann so ein Malamute... von dem was du beschrieben hast... bitte nicht böse sein) - viel weniger pessimistisch. Bullet hat nur bisher die falschen Dinge gelernt. Aber DSH sind schlaue Hundis, da ist bestimmt noch was zu holen.

    Ich würde da von deinen Lieblingsrassen zum Golden raten, mit drei Stunden täglich Gassi und Kopfarbeit wird er bei dir sehr glücklich sein! Und die meisten Goldies die ich kenne sind auch mit Katzen verträglich.

    Eurasier fiel mir übrigens sofort bei deiner Wunschliste ein. Tatsächlich als einzige Rasse. Denn der Golden, er hat ordentlich Jagdtrieb; der Eurasier ist da im Mittelfeld bis wenig Jagdtrieb (außer Mäuseln). Ein bisschen territorial können sie sein, mit Chow und Spitz im Erbgut - aber wenn deine Mutter und du Chows gewohnt seid, wird euch der Eurasier diesbezüglich wahrscheinlich wie Urlaub vorkommen stuck-out-tongue-and-winking-eye-dog-face

    Das Gute am Eurasier: trotz imposanter Gestalt sind sie für größere Hunde relativ leichtgebaut. Bellen aber weniger als ein Spitz. Wobei ich den Spitz - man kann ihnen auch beibringen, nicht immer zu bellen - auch als eine mögliche passende Rasse sehen würde bei dir, und zwar den Wolfsspitz. Spitze sind sportlich (aber nicht zu fordernd was Sport angeht; ich denke das wird die perfekte Mischung aus Frauchen motivieren können und gemeinsam auf dem Sofa abchillen) und sehr flauschig und haben nicht so den Jagdtrieb (außer Grosspitze, deshalb empfehle ich den hier nicht). Und der Wolfsspitz ähnelt den nordischen Spitzen optisch durchaus.

    Erdgeschosswohnung wäre aber besser, bei jeder größeren Rasse.

    Oh und gute Entscheidung, es ist schön hier in Schleswig-Holstein. ??

    Das klingt wahrscheinlich in den Ohren jedes Trainers verrückt, weil es keine schnelle Lösung bietet - aber ich würde das einfach nur ganz, gaaaanz langsam angehen. Vom neutralen Gebiet in Richtung Haus gehen - und sobald der Schäfi anfängt zu stressen, wisst ihr wo die Grenze des Reviers liegt. Diese Grenze würde ich den Labbi momentan noch nicht überschreiten lassen, bis ihr wisst wie ihr da vorgeht.

    Bei jedem Versuch aggressiven Verhaltens sollte aber auch ein klares Abbruchsignal an den „Aggressor“ gehen. Das Revier gehört wenn, dann deinem Freund, Bullet darf rechte Hand sein, mehr nicht.   

    Wichtig wäre aber auch dass Milow nicht des Schäferhunds persönliche Grenzen überschreitet - manch eine Unterwerfung ist einem schon zu nah. Nein, das ist keine Kritik an den Labbis - ich hab hier einen Schäfi mit etwas Wolf, der gern ein unsicheres Gefiddel gegenüber jedem älteren Hund an den Tag legt bis die armen Erwachsenen halbtot genervt sind und ihm auch mal Bescheid sagen (wenn ich das Verhalten nicht abbreche, versteht sich; von den vertrauenswürdigen und ihn liebenden Erwachsenen unseres Spazierrudels gönne ich ihm manchmal eine Standpauke ?).

    Wie ist der Schäferhund zu anderen Hunden in seiner Nachbarschaft? Zu Rüden? Zu Hündinnen?

    Am besten wäre es, einen kompetenten Trainer zu finden, der mit euch gemeinsam die Situation analysiert.

    Und als letztes Mittel wäre es immer noch möglich, den Rangniederen der Beiden mit einem Kastrationschip zu versehen - falls Bullet nämlich mit Hündinnen klarkommt, würde Milow dann vielleicht als eine durchgehen ?‍♀️ Ist aber schon eine Holzhammermethode mit Nebenwirkungen, natürlich nicht ideal, aber für mich auf jeden Fall eine Option falls sonst nichts geht - und ist reversibel.

    Habt ihr mal versucht, zusammen aus einem „neutralen“ Gebiet reinzukommen? So dass Bullet mitbekommt, wie der Eindringling sich nähert und ihm dabei „Konvoi“ geben kann, anstatt dass der plötzlich mitten im Revier steht?

    Es hört sich für mich sehr nach territorialer Aggression an. Da muss dann ein Profi dran, wenn ihr damit noch keine Erfahrungen habt.

    Ich würde aber zuerst durch den obengenannten Versuch rausfinden, ob Bullet ggf. einen von ihm „kontrollierten Besuch“ zulässt. Also zuerst die zwar unwahrscheinliche, aber manchmal bei Schäfis vorkommende Kontroletti-Macke ausschließen, bevor man sich an die harte Arbeit am Terriorialverhalten traut. Ich finde Kontrolettis einfacher zu händeln als den King of the Block Typ.

    https://www.facebook.com/Kleintierpraxi…262164585281323


    Teilweise ist der Tierschutz größerer Dreck, als der schlimmste Vermehrer.

    Ich muss zugeben, dass ich froh bin, dass die TSO mit der ich bisher am meisten zu tun hatte schon lange vor Corona tätig war, sämtliche Fehler schon durch hat und so einen Mist nicht mehr baut. Ich wüsste aber wirklich nicht wie die seriösen TSO das schaffen sollen, sich eindeutig abgeben sollen. Es ist zu einfach zu faken.

    Es... kann... gut gehen in Privathand. Ich habe aus erster Hand Erfahrungen damit, mit so einem Hund in Privathand und was das bedeutet. Ich finde, man sollte ein Lebewesen mit Emotionen und Trieben nicht als Waffe verwenden. Es gibt niemals 100% Sicherheit dass es nicht nach hinten losgeht. Entweder man will ein Familienmitglied, von mir aus ein wehrhaftes, aber ein Familienmitglied, für das man auch Verantwortung übernimmt wenn es mal nicht „funktioniert“ - oder man sollte lieber in eine tatsächliche Waffe und eine Alarmanlage investieren. Überprüft er denn auch dass es den Hunden gut geht (psychisch und auch sonst gesundheitlich usw.)?

    Also, mein Lieblingsspitz aus unserem Spazierrudel liebt sein Frauchen über alles - aber er liebt auch ihren Bruder und kann bei ihm super bleiben. Für ein paar Stunden. Mehr... geht nicht.

    Ich sehe es auch so: Spitze sind Einmannhunde, die einzige Ausnahme ist eine Familie in der alle Mitbewohner vom Spitz akzeptiert werden (mit Herrchen, leider vor einem Jahr verstorben, gingen auch Tage ohne Frauchen locker). Ich würde entscheiden, ob er bei dir oder deinem Vater besser aufgehoben ist, und „Fremdbetreuung“ (na ja eher Verwandtbetreuung) auf wenige Stunden täglich reduzieren. Er kann dich und deine Family doch auch besuchen oder? ? Oder er geht zu „Opa“ nur täglich 3 Stunden in die „HuTa“.

    Oh Mann bis eben war ich noch interessiert die Sendung zu schauen... Neee das kann ich dann doch nicht... „Geladene Waffe“... wie respektlos dem Hund gegenüber ? Ich würde wahrscheinlich zu heulen anfangen. Na dann lese ich nur hier mit um wenigstens zu erfahren worum es geht.

    Ich sehe die heutige Definition von Erziehung beim Hund etwas kritisch. Deswegen kann ich die Frage zwar so beantworten (das wäre nach der allgemein gültigen Definition so):

    - Mindestens ein sicheres Abbruchkommando

    - Grundkommandos (Mindestens Steh oder Sitz, Platz optional)

    - mindestens distanziertes oder freundliches, besser neutrales Verhalten gegenüber Fremden (Mensch und Hund)

    - Leinenführigkeit

    - Stubenreinheit

    - kann allein bleiben für ca. 4 Stunden

    - kontrolliertes Jagdverhalten

    - mindestens die Grundkenntnisse der höflichen Hundesprache und auch Einsatz dieser bei Begegnungen mit Artgenossen (bei sehr unverträglichen Rassen Hilfsmittel erlaubt müssen aber gut vom Hund angenommen werden)

    - Beisshemmung

    - zur Ruhe kommen können

    - nichts wegnehmen, was Anderen gehört

    - Rückruf (bei rassebedingten Jagdproblemen mit Hilfsmittel Schleppleine)

    - auf seinen Namen hören ?

    - Wachsamkeit ist erlaubt, aber der Hund muss sich stets nach seinem Halter orientieren wenn dieser anwesend ist

    - ein gewisses Maß an Impulskontrolle

    Aber wenn ich die Frage nach meiner inneren Vermutung, was Erziehung beim Wolf und Hund ist, beantworte - man stelle sich die Erziehung in einer Artgenossengruppe vor - geht das so:

    - Beisshemmung

    - höfliches Verhalten gegenüber Artgenossen

    - Hundesprache

    - Anderen nicht wegnehmen was ihnen GERADE IN DIESEM MOMENT gehört

    - nerve deine älteren Freunde nicht!!!!!!!!!!

    Edit: beim Wolf zeigen Beobachtungen und Studien, dass auch anderes Verhalten - Altruismus - vorkommt, welches möglicherweise auch „erzogen“ wird, und auch Kommunikation mit anderen Spezies (speziell Raben), da ist Erziehung noch mehr vielleicht