Sehe ich nicht unbedingt als notwendig an. Hier gibt's zumindest keine normale Runde ohne jagen. Das beinhaltet ja schon stehen bleiben an interessanten Schnüffelstellen und auch in der Umgebung schnüffel lassen. Wichtig ist nur, daß der Hund ansprechbar bleibt, Kooperation ist da wichtig und es dauert halt, bis es für beide Seiten paßt. Man muß das aber auch wirklich wollen, den Hund ernst nehmen mit seinen Bedürfnissen und sich im Klaren darüber sein, daß das ein langer Weg ist. Wie das am besten funktionieren kann, ist immer individuell. Für uns paßt es so, wie es ist, ich erwarte aber auch gar nicht, daß irgendwann immer und überall Freilauf möglich ist. Wenn ja, schön, wenn nicht, können wir da auch prima mit leben. Der Weg ist das Ziel.
Was wohl auch nicht unwichtig ist, jagen ist nicht gleich jagen. Ein Beagle jagt anders als ein Husky oder TWH und hat andere Bedürfnisse.
Ich sehe das auch differenzierter, auch wenn ich zum Ziel habe, jagdliche Arbeit vom Gassigehen weitgehend zu trennen. Ist auch alters- und entwicklungsabhängig: grad beim stark jagdlich veranlagten Junghund mit züchterisch gewolltem Aussenfokus finde ich es nicht immer sinnvoll, alles nur über Verbote zu regeln, und 1-2x wöchentlich eine altersgemäss sehr kleine jagdliche Arbeit einzuschieben. Das Verbots-Dauerfeuer ann je nach Konstellation sehr viel Frust bei Hund und Halter erzeugen. Was wiederum den Stresspegel in den roten Bereich treiben kann.
Ich pfege daher die minimal erforderliche Aufmerksamkeit lieber über positive und belohnte Erlebnisse. Allerdings ohne das Gassi in eine Dauerbespassung zu verwandeln. Trainingseinheiten unterwegs werden rituell gennzeichnet, auch ihr Ende. Alles ander hängt vom individuellen Hund ab. Mit der Zeit lernen die Hunde, zwischen Löserunde, Spaziergang und Training zu unterscheiden..
Könnte man den Unterschied nicht zum Beispiel durch verschiedene Leinen (kurz vs. Schlepp) und Befestigung am Geschirr verdeutlichen? Oder funktioniert es bei Jagdhunden nicht? Ich habe es bei Geri heute ausprobiert - 2m Leine und Ring vorne nur “schnödes Gassi” (okay, mit seinem geliebten Bei-Fuß-Spiel zwischendurch ? und mal anderen Komponenten wie Sitz/Platz/Steh/Warte/lockere Leine usw., aber nichts Jagd mäßiges), und bei Schleppleine/Freilauf und Ring hinten Jagdspiele (heute waren es Dummy Bringen, Tauben nachjagen und auf Befehl zu mir zurück - da habe ich Glück, seine LZ DSH Mami schlägt stark durch, er hütet sie statt sie zu jagen ?, aber die Schlepp dient der Sicherheit und Mäuseln, aber grundsätzlich gehen für mich in die Richtung auch Leckerlisuche, auch mal Apportieren von was anderem als dem Dummy, Rennspiele und “Voran” mit leichtem Zug auf der Leine, gern im Wald auf Spurensuche, aber auch ein gemeinsames Abenteuer mit Spazierrudel (Sozualkontakte plus gemeinsames Mäuseln und Jagdrennspiele) oder ein Bade- und Schlammwellness Ausflug bei dem er toben darf). Er hat es heute SOFORT kapiert und ich hatte an der kurzen Leine einen aufmerksamen, gechillten Hund, dem sämtliche Jagdreize Wurscht waren - weil er sie vorher am Vormittag ausleben durfte und “satt” war. Aber Jagdhunde sind da wahrscheinlich sehr anders ?