Beiträge von Frau+Hund

    Also ich bin mal ehrlich: ich bin Single mit einem (Begleit-)Hund.

    Ich bin voll berufstätig ( Hund kommt mit) mit zusätzlichen Ehrenämtern. Ein bisschen Freundinnen und Familie gibt es auch noch.

    Mein Hund kommt nicht immer zu seinem Recht. Manchmal reduziert sich das Rausgehen auf eine Stunde am Tag, mal muss er zwei Tage mit zu einer Tagung, Fortbildung. Mal verbringt er einen Abend oder ein paar Stunden am Tag im Auto.

    Aber dafür gibt es halt an anderen Tagen Hundeschule und lange Wanderungen.

    In 27 Jahren Hundehaltung gab es keine Krankheit, die das Konzept ins Wanken gebracht hätte. Kann aber passieren. Dann finde ich halt Lösungen.

    Mein Haus ist keineswegs immer ordentlich und sauber wird es nur, weil ich da Hilfe habe. Regelmäßige Mahlzeiten gibt es manchmal…

    Für mich und meinen Hund ist das ok so.

    Der Kleine ist erst 9 Wochen alt, kürzlich aus seiner Hundefamilie genommen worden und seine Welt steht Kopf.

    Ihn kopflos auf fremde Hunde rennen zu lassen, ist wirklich nicht sinnvoll.

    Ich vermute, es ist dein erster Hund? Dann würde ich mir eine Hundeschule in der Nähe suchen, die Spiel- und Erziehungskurse für Kleinhunde anbietet. Von dort aus kannst du ein Netzwerk aufbauen von Hunden und Menschen, mit denen du dich regelmäßig triffst.

    Eine meiner Grundregeln ist, dass der Welpe / Junghund im ersten Jahr überhaupt gar keinen Kontakt zu fremden Hunden hat. Hunde, die wir kennen, regelmäßig sehen (z.B. beim Gassi gehen, im Hundeverein, etc.) und von denen ich weiß, dass sie angemessen reagieren und kommunizieren gerne, aber allen anderen Hunde, nein, absolutes No Go!

    Dabei gehst du aber von deiner Situation aus, mit einen, bald zwei erwachsenen Hunden zusätzlich zum Welpen daheim und regelmäßigen Treffen mit festen Hundegruppen. Aber wie soll ein Anfänger das machen? Er muss sie doch mit fremden Hunden erst mal aufbauen. Einen Welpen ohne Sozialkontakten aufwachsen zu lassen, halte ich für die schlechteste Lösung.

    Biologisch ist der Hund kein Wolf. Hunde sind taxonomisch eine der Unterarten des Wolfes.

    Das würde aber bedeuten, der Wolf ist auch kein Wolf. Denn jeder Wolf gehört ja auch zu einer Unterart, z.b. dem

    Canis lupus lupus (europäischer Grauwolf)

    Canis lupus lycaon (Timberwolf)

    Canis lupus arctos (Polarwolf)

    und

    Canis lupus f.familiaris (Haustierform des Wolfes=Hund)

    Tiere verschiedener Unterarten gehören zu derselben Art: Canis lupus, deutsch Wolf

    In der Biologie hat sich auch einiges getan, da schauen wir auch nicht mehr zurück zu Morgan, nur weil der in den 30ern herausgefunden hat, dass Gene im Chromosom vorliegen.

    Meines Wissens nach liegen Gene bei Säugern immer noch in Chromosomen vor :)

    Aber ernsthaft: Kannst Du mir ein Buch zur Genetik Hund/Wolf empfehlen? Würde mich interessieren.

    Und falls tatsächlich jemand den Hund nicht als Haustier aus dem Wolf interpretiert, würde es mich auch interessieren.

    Taxonomisch ist es eine Gattung, allerdings sind Wölfe und Hunde genauso verwandt wie wir mit Menschenaffen.


    Weder haben wir uns allerdings aus dem Affen heraus weiter entwickelt, noch ist ein Menschenaffe eine rudimentäre oder in der Entwicklung "stecken gebliebene" frühe Menschenform. Ebenso verhält es sich mit dem Wolf und dem Hund. Da gibt es missing links, die noch als Zwischenstufen andere Art waren.

    Wie bitte?

    Hund-Wolf ist etwas völlig anderes als Mensch-Menschenaffe

    Dass hört man doch schon am lateinischen Namen:

    Wolf: Canis lupus

    Hund: Canis lupus f. familiaris (die Haustierform des Wolfes)

    Mensch: Homo sapiens

    Schimpanse: Pan troglodytes

    Der Mensch ist ganz sicher nicht die Haustierform des Schimpansen oder einer anderen Affenart.

    Zitat

    Ebenso verhält es sich mit dem Wolf und dem Hund. Da gibt es missing links, die noch als Zwischenstufen andere Art waren.

    Kannst Du dafür mal eine Quelle nennen?

    Wie gesagt, Wölfe und Hunde verhalten sich in vielen Bereichen völlig unterschiedlich.

    Nein, es gibt ein genetisch vererbtes Grundschema, das sich mit Varianten ausprägt. Nichts mit "völlig" unterschiedlich.

    Hunderüden in wildlebenden Gruppen beteiligen sich nicht an der Aufzucht der Welpen, Wolfsrüden schon.

    Nein. Wo freilebende Hund nicht verfolgt werden, bilden sie Familiengruppen und die Rüden beteiligen sich an der Aufzucht der Welpen, indem sie sie beschützen, mit ihnen spielen und - je nach Nahrungsangebot - ihnen Futter zutragen. Ein Beispiel dafür waren Blochs wildlebenden "Pizzahunde".

    Zitat

    Und Hunde waren nie Wölfe. Hund und Wolf haben einen gemeinsamen Vorfahren,

    Nein, die Vorfahren der Hunde waren 1 Millionen Jahre lang Wölfe. Und sie sind es (als Haustierform) auch heute noch, deshalb heißen sie wissenschaftliche canis lupus (f. familiaris)

    Zitat

    that's it.

    Schon klar, 2 + 2 = 6 that's it ???

    Es geht doch um den Vergleich von Wölfen mit Hunden und nicht um Arten oder Fortpflanzungsfähigkeit.

    Verhaltensbeobachtungen an Wölfen zeigen uns, woher das Verhalten unserer Hunde gekommen ist und welchen Anpassungszweck es ursprünglich hatte.

    Die Vorfahren meines und deines Hundes waren nun 1.000.000 Jahre lang Wölfe. Alles was sie sind und können, ihr Körper, ihre Sinnesleistungen, ihr Stoffwechsel, ihr Verhalten, ihr Sozialverhalten, ihre Bedürfnisse, alles hat sich in diesem Zeitraum als Anpassung an die Lebensweise eines sozial lebenden Jägers entwickelt.

    Vor ca. 15.000 Jahren trennten sich über einen längeren Zeitraum die Populationen des Haustiers Hund und des Wildtiers Wolf. Ganz abgeschlossen ist die Trennung bis heute nicht. Durch Anpassung und gezielte Zucht entstanden die vielen Varianten des Hundes. Aber die Zeit ist viel zu kurz, damit etwas wirklich neues oder gar eine neue Art entsteht. Alles, was der Hund kann und ist geht auf Wolfs-Genom zurück.

    Dabei ist Wissenschaft selbstverständlich kritisch. Wölfe sind sehr anpassungsfähig und zeigen unterschiedliche Verhaltensanpassungen je nach Lebensraum. Wir wissen noch lange nicht alles über sie. Daher sind auch Interpretationen hündischen Verhaltens vor dem Hintergrund des Wolfsverhaltens nie endgültig.(sorry, das ist eigentlich trivial)

    weil sie sich in wesentrlichjen Merkmalen unterscheiden, etwa Aufzucht der Jungen. Da zeigen Hunde ein völlig anderes Verhalten als Wölfe.

    Wie kommst du da drauf?

    Erik Ziemen hat in seiner Doktorarbeit Wölfe und Königspudel im Familienrudel unter vergleichbaren Haltungsbedingungen beobachtet. Gerade beim Fortpflanzungsverhalten fand er kaum Unterschiede. Pudelhündinnen gebaren, säugten, pflegten ihre Welpen genauso, wie die Wölflingen. Auch die Rüden beteiligten sich an der Aufzucht. Nur Futtervorwürgen kam bei den Pudeln nicht vor, andere Hunderassen zeigen es aber (z.B. die Mittelspitze meiner Freundin - zu ihrer Freude...)

    „Auch wenn bei der als Veränderungsprozeß (Hediger, 1939) erkannten Domestikation kein Merkmal unverändert bleibt, so wird doch die Artgrenze nie überschritten. Alle Haustiere sind folglich Unterarten (Rassen) der wildlebenden Vorfahren und bleiben mit diesen fruchtbar.

    Aus

    https://www.spektrum.de/lexikon/biolog…erwerdung/30896

    Alle Gene, alle Verhaltensweisen, die Hunde zeigen, stammen vom Wolf. In der Domestikation wird selektiert, mancheMerkmale/ Gene gehen verloren, aber es entsteht nichts neues.

    Z.B. sind sämtliche Jagd- und Hüte-Verhaltensweisen im Jagdverhalten des Wolfes vorhanden. Daher braucht man Wissen über den Wolf, um Hunde zu verstehen.